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Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!

Titel: Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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abnehmen möchte – völlig
     egal. Alles ist für jeden machbar. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Realität und die persönlichen Schicksale der vermeintlichen
     Genies: Sehr viele der selbsternannten Heilsverkünder sind pleite, können wegen schwerer Krankheit nicht mehr auftreten oder
     sind sogar darüber depressiv geworden. Ist das nicht seltsam?
    Ich denke, an ein so wichtiges Thema wie die Neuausrichtung des Denkens sollte man mit sehr viel Respekt und Verantwortungsbewusstsein
     herangehen. Es reicht halt nicht aus |194| zu sagen: «Denk positiv, und alles wird schon wieder gut.» Und überhaupt: Wohin möchten denn die meisten Menschen dadurch
     gelangen? Letzten Endes ist der kleinste gemeinsame Nenner meist derselbe Wunsch: das Glücklichsein. Egal, ob wir uns ein
     neues Auto aussuchen, vom perfekten Partner oder dem großen Haus träumen – wir wollen zuverlässig ein Stückchen vom Glückskuchen
     auf unserem Teller sehen. Nach dem Motto: «Wenn ich erst in meiner Villa wohne, werde ich endlich eins mit mir sein.» Für
     diejenigen, die ihr Glück an solche Bedingungen knüpfen, habe ich eine schlechte Nachricht: Forschungen haben gezeigt, dass
     wir langfristig nicht froh werden, wenn wir nur erfolgreich sind, sondern dass es genau umgekehrt ist: Wir werden erfolgreich,
     sofern wir glücklich sind! Dann denken wir erst günstig über die Welt. Glückliche Menschen haben ein stärkeres Immunsystem,
     können altruistisch handeln, und sie akzeptieren sich selbst und andere. Daraus resultiert, dass sie in besseren Beziehungen
     leben, im Beruf vorankommen und letzten Endes ein erfüllteres Leben leben. Der Grund dafür liegt also nie in Äußerlichkeiten.
     Die Fähigkeit zum Glücklichsein ist eine Kraft, die von innen kommt. Denn: Alle Macht kommt von innen.
    Leider zäumen viele das Pferd von hinten auf: Wenn ich endlich Geld habe, bin ich zufrieden, dann werde ich glücklich. Immer
     wieder tun sie das. «Sie tun unablässig immer mehr des Falschen», so sagt Paul Watzlawick. Vielleicht ist es einfacher, ein
     gutes Leben zu führen, wenn man genügend Geld hat – die Sache ist nur, dass ein glücklicher Mensch Wege finden wird, ausreichend
     viel zu verdienen, wogegen einem unglücklichen Menschen auch Reichtum nicht helfen kann. Diesen Zusammenhang hat der Wissenschaftler
     Philip Brickman von der Northwestern University untersucht. Das Ziel seiner Studie bestand darin, herauszufinden, wie sehr
     Materielles das Glücksempfinden der Menschen beeinflusst. Für seine Forschungsarbeit traf der Wissenschaftler Menschen, die
     einen größeren |195| Geldbetrag gewonnen hatten. Aus dem Telefonbuch suchte er darüber hinaus weitere Probanden nach dem Zufallsprinzip aus. Jetzt
     wurden alle – Lottogewinner und Nichtlottogewinner – gebeten, ihr Glücksbefinden in einem bestimmten Moment zu bewerten. Zusätzlich
     sollten beide Gruppen einschätzen, wie glücklich sie in Zukunft wohl sein würden. Darüber hinaus sollten sie angeben, wie
     sich kleine Freuden des Alltags – ein Gespräch mit Freunden, ein guter Witz oder ein Kompliment – auf ihr persönliches Glücksempfinden
     auswirken.
    Das Ergebnis der Studie war klar: Die Lottogewinner waren nicht glücklicher, aber auch nicht unglücklicher als die sonstigen
     Teilnehmer. Auch die persönliche Zukunft wurde ähnlich eingestuft. Das heißt: Sobald wir unsere Alltagsbedürfnisse befriedigen
     können, bedeutet Materielles weniger. Kurzfristig geben uns der neue Anzug oder das tolle Auto vielleicht einen Kick, dennoch
     wirken sich die Güter langfristig nicht auf unser Glücksempfinden aus. Wir gewöhnen uns schnell an unsere neuen Lebensumstände
     und denken uns nichts Besonderes mehr dabei, einen schicken Wagen zu fahren. Zugegeben – es kommt auch auf den Wagen an. Ich
     kenne Menschen, die freuen sich auch nach Jahren noch jedes Mal, wenn sie den Schlüssel umdrehen. Beschäftigen wir uns jetzt
     mit den Faktoren, die dazu beitragen, dass wir langfristig zufrieden werden. Diese Strategie allein führt übrigens erfahrungsgemäß
     zu mehr Geld. Sollte das Ihr Ziel sein, sie bekommen es immer noch obendrauf.
    Richard Wiseman schreibt in seinem Buch «59   Seconds», dass 50   Prozent unserer Fähigkeit, glücklich zu sein, genetisch angelegt sind. Der deutsche Titel des Buchs lautet übrigens «60   Sekunden» – offensichtlich sind wir Deutschen eine Sekunde später glücklich als unsere Freunde auf der Insel. 50   Prozent

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