Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
1789, S. 2650.
^ Es waren etwa 1200 Juristen und Mediziner, die nach 9 Uhr abends, unter Militärbedeckung mit Musik zur Hofburg zogen, wo sich der Kaiser am Fenster zeigte. Hierauf marschierten sie zu Londons Wohnung und dann zur Universität zurück, wo sie mit Haydns Harmonie die Feier schlössen. Vgl. Wiener Zeitung, Nr. 83 vom 17. Oktober 1789, S. 2650.
^'') Die Nachricht vom Siege bei Martinestie überbrachte Ritt-meister Hartelmüller, der in Wien in Begleitung von 2 Postoffi-zieren und 24 Postillionen am i. Oktober 1789 feierlich zum Hof-kriegsrat ritt (33. besondere Beylage zur Wiener Zeitung, 1789, Nr. 78).
^ Johann Ludwig Alexander Freiherr von London (1762 bis 1822), k. k. Feldmarschalleutnant und Maria-Theresienordensritter, war damals seines Oheims Flügeladjutant; früher war er Haupt-mann in russischen Diensten (Wurzbach, XVI, S. 92 ff.).
^^) Propst Floridus Leeb (1731—1799), Doktor der Theologie, stand dem Stifte Klosterneuburg von 1782—1799 vor. In seine Regierungszeit fällt der Besuch des Papstes Pius VI. (20. April 1782), sowie die Wegbringung des Erzherzoghutes von Klosterneuburg (28. April 1784). 1786 war er Rektor der Universität Wien. Nach ihm ist Floridsdorf (Wien XXI) benannt. Vgl. Maximilian Fischer, Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg, I, (Wien 1815), S. 326ff.; Megerle von Mühl-
feld, Memorabüien, I, S. 239 und 296. — Karoline Pichler schrieb über Klosterneuburg einen längeren Aufsatz (S. W. ^ L, S. 161 flf.) und behandelte die Gründungssage des Stiftes poetiscli (S.W.2XVI, S.2i9flF.).
aio) Generalmajor Ludwig Rudolf Freiherr von Ripke (1723 bis 1796), nicht Riepbe, war seit 1760 Ritter des Maria-There-sienordens (Wurzbach, XXVI, S. I74ff.)-
211) Pichler dürfte Tasso im Originaltext gelesen haben. An Über-setzungen gab es damals nur eine in Prosa von Wilh. Heinse (4 Bände, Mannheim 1781—1783: Goedeke, IV, i, S. 342: 13), die von J. D. Gries und Karl Streckfuß erschienen erst später (1800, beziehungs-weise 1822). — Vgl. unten Nachtrag.
212) Ariosts Rasender Roland lag in zwei Übersetzungen vor, einer in Prosa von Wilh. Heinse (4 Teile. Hannover 1782—1785: Goedeke, IV, i, S. 342: 15) und einer poetischen, aber nur die ersten 8 Gesänge umfassenden von F. A. Kl. Werthes (Bern 1778). Über Ariost in Deutschland vgl. man Erich Schmidt, Charakteristi-ken. 12 (Berlin 1902), S. 43ff. — Vgl. unten Nachtrag.
213) Jedenfalls kannte Pichler die Werke Homers aus einer Ge-samtübersetzung. Damals gab es zwei solche, die von Christian Tobias Damm (1769—1771) und die von Bodmer (1778), während die Voßsche erst 1793 erschien. Andererseits lag die Ilias allein in Übersetzungen von Kütner (1771—1773) und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg (1778), die Odyssee in einer solchen von Johann Heinrich Voß (1781) vor. Vgl. Joh. Friedrich Degen, Litteratur der deutschen Übersetzungen der Griechen, I, (Altenburg 1797), S. 345 ff. — Besonders bevorzugte die Pichler Hektor (oben S. 134). Auch schrieb sie später (S. W.2 L, S. 2340.) eine kleine Abhandlung, „Homer und die Nibelungen", darin einige Über-einstimmungen nachweisend. — Vgl. unten Nachtrag.
^*) Ithuriel findet sich an 6 Stellen in der Klopstockschen Messiade (s. die Zusammenstellung von R. Hamel in Kürschners Deutscher National-Litteratur, XLV, 2, S. 457). — Gerade die Engelgestalten übernahm Klopstock aus Miltons Verlornem Para-dies, wenn er ihnen auch öfter andere Funktionen zuwies (vgL Gust. Jenny, Miltons Verlornes Paradies in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. St. Gallen 1890. S. 66f.; Franz Hübler, Milton und Klopstock, II, Progr. Reichenberg 1894. S. 49). — Wenn R. Payer von Thurn meint (Jahrbuch der Grillparzer-Ge-sellschaft. XIII. [Wien 1903], S. 72), daß die Pichler ihren Ithuriel vielleicht aus Paul Weidmanns „Faust" übernahm, so ist zu be-merken, daß beiden die gleiche Quelle (Milton) zugrunde liegt.
^ Karoline Pichler las Ossians Lieder in der Verdeutschung des Hausfreundes Michael Denis, die 1784 neuerdings erschienen war
(Ossians und Sineds Lieder. 6 Bände. Wien 1784; die ersten drei Bände enthalten Ossians Gedichte). Wenn Nachrichten über Ossian und Übersetzungen einzelner Gedichte desselben bereits seit 1762 in Deutschland erscheinen (vgl. Rudolf Tonnbo, Ossian in Germany. New York 1901. S. 4ff.), so war es doch neben Klopstock und Gerstenberg hauptsächlich Denis, dessen erste Ossianübersetzung in 2 Bänden 1768-69 erschien
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