Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
von dieser Sache, daher ihre fehlerhaften Angaben.
868) Hunczovsky war zweimal verheiratet, doch jede Frau starb bei der Geburt (vgl. Schmidt, a. a. O. S. 40). Der Knabe hieß Johann Nepomuk Heinrich Hunczovsky.
870) War schon eine Verordnung der Kaiserin Maria Theresia vom 3. Februar 1755, soweit es Waisen betraf (vgl. Joh. Nep. Freiherr V. Hempel-Kürsinger, Alphabetisch-chronologische Übersicht der k. k. Gesetze und Verordnungen. X, [Wien 1827], S. 220).
ä'^) Es war dies das Haus Alstergasse Nr. 90 (später Nr. 102 und 109). — Es wurde zuerst am 24. Jänner 1799 licitando um den Schätzungswert von 12850 Gulden feilgeboten und vom Vertreter der Greinerschen Erben, Herrn Josef Koch, um 14 600 Gulden für diese erstanden. Dieser Kauf fand jedoch nicht die Bestätigung des Militärgerichts als Hunczovskysche Vormundschaftsbehörde, und so kam es zu neuerlichen Verhandlungen mit dem Vormund Prof. Wilhelm Böcking, die am 20. April 1799 mit der Aufstellung eines Kaufvertrages, worin sich Frau Karoline von Greiner ver-pflichtete, für das Haus 29 650 Gulden zu bezahlen, endigten (3 Akten darüber im handschriftlichen Nachlaß der Pichler in der Wiener Stadtbibliothek, Inv.-Nr. 757). Die Einantwortung erfolgte am 31. Dezember 1802 (Grundbuch der Stadt Wien Nr. 153 im Wiener Stadtarchiv, Fol. 229b). — Nach dem Tode der Mutter ging das Haus 1816 an Karoline Pichler über, die es bis zu ihrem Ableben inne hatte (Grundbuch Nr. 154, Fol. 133 b). Bereits früher (1826) in zwei Konskriptionsnummern (102 und 109) geteilt, vermachte Karoline Pichler Nr. 102 ihrer Tochter und Nr. 109 ihren Enkeln, gleichzeitig betreffs eines eventuellen Verkaufes, sowie wegen der Satzübertragung Ver-haltungsmaßregeln gebend (vgl. ihr Testament unten II, Anm. 571). 1854 wurde das Haus Nr. 109 an Johann und Maria Oppolzer verkauft (Grundbuch Nr. 149, Fol. 106 a), während Nr. 102 bereits 1846 an die bürgerliche Handelsmannswitwe Katharina Fasching durch Kauf kam (Grundbuch Nr. 155, Fol. 373 b). Nr. 109 blieb dann 1854—1871 Im Besitze des berühmten Medi-ziners Prof. Johann Oppolzer (Karl Hofbauer, Die Alservorstadt. Wien i86i.| S. 59f.; W. KIsch, Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. II,
[Wien 1895], S. 558 mit einigen falschen Angaben). Es trug zuletzt die Nr. 25 in der Alserstraße und wurde 1911 demoliert.
W2) Johann Ritter de Carro (1770—1857) aus Genf, wurde 1796 in Wien zum Doktor der Medizin promoviert, führte hier 1799 als erster die Vaccination Jenners ein, dessen eifrigster Apostel er war. 1826 verließ er aus Gesundheitsrücksichten Wien und zog nach Karlsbad, dessen Historiograph und Topograph er wurde. 1801 veröffentlichte er eine Schrift „Über das Einimpfen der Kuh-pocken" (Wurzbach, II, S. 295ff.; Puschmann S. 199).
3'3) Edward Jenner, An inquiry into the causes and effects of Variolae vaccinae, a disease discovered in some of the western coun-ties of England .. . known by the name of the cow pox, London 1798. 2nd ed. 1800. — Further observations on the Variolae vaccinae or Cow Pox. London 1799.
3^*) Jakob Barchetti, ein Wiener, war 1797 bereits Sekretär beim Kreisamt des Hausruckviertels in Wels, 1799 ebenda zweiter Kreis-kommissär und 1803 in gleicher Eigenschaft dem Kreisamt beider Mühlviertel in Linz zugeteilt (k. k. Schematismus des Erzherzog-thums Oesterreich ob der Enns. Linz 1798, S. 52; 1800, S. 56; 1804, S. -jj). 1805 kam er als Hofkonzipist zur vereinigten böhmisch-österreichischen Hofkanzlei nach Wien, bei der er bis 1811 diente, und wohnte in der Alservorstadt (Hof- und Staatsschematismus. 1806, S. 22; 1811, S. 181). 1812 als wirklicher Regierungssekretär zur Landesregierung nach Linz versetzt, wurde er dort 1823 Re-gierungsrat, als welcher er bis 1828 aufscheint (Hof- und Staats-schematismus. 1813, S. 362; 1824, I, S. 403; 1828, I, S. 392).
375) August Heinrich Julius Lafontaine (175 8—1831), der Urheber des weinerlichen Familienromans, war ursprünglich. Feldprediger, privatisierte aber seit 1801. Verfaßte ca. 150 Bände Romane (vgl. Goedeke, V, S. 478f.: 21). Über seinen Aufenthalt in Wien s. oben S. 384^ Über die Vorliebe, mit der man um 1803 in den höheren Klassen Wiens Lafontaines Romane las, vgl. Jul. Wilh. Fischer, Reisen durch Österreich. I, S. 212 und II, S. 128; oben S. 230 und II, S. 2311. Über seine Aufnahme in Österreich überhaupt vgl. Karl O. Wagner, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger
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