Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Besuch bei Schweigers waren (oben S. 272f.). Elisabeth Schweiger starb am 15. Dezember 1815 in Graz an den Kopffraisen (Totenbuch der Pfarre St. Andrä in Graz, nach frdl. Mitteilung des hochw. Herrn Pfarrers Dr. K. Maierhof).
^ Alexander Graf von Engel und zu Wagrain (1721—i8oo) war der erste Bischof von Leoben seit dem Jahre 1784. Er starb zu Goeß. Vgl. Megerle von Mühlfeld, Memorabillen, I, S. 285; Bon. Sentzer, Roman Sebastian Zängerle. Graz 1901, S. 401 (Register).
3**) Die Franzosen kamen am 7. April 1797, nachdem Erzherzog Karl am selben Tag die Stadt verlassen hatte, unter Massena nach Leoben; Massena ging am 9. April weg, dafür kam die DiTision Angereau, die bis 26. blieb. Am 28. April waren alle Franzosen fort. Napoleon war am 10. April abends %io Uhr angekommen, aber sogleich nach Goeß weitergegangen, wo er beim Bischof von Leoben Graf Engel wohnte. Am nächsten Tag reiste er nach Graz, kehrte aber am 13. wieder zurück (vgl. den Bericht des Leobner Bürgermeisters Dirnpöck bei Hans v. Zwiedineck-Südenhorst, Der Vorfriede von Leoben. Leoben 1897. S. 3if.).
355) Der Präliminarfriede von Leoben (18. April 1797) sicherte, den Franzosen die Lombardei und Belgien. Der Friede wurde in der Vorstadt Mühltal (nicht in Goeß) im Gartenhäuschen des Rad-gewerken Josef Egger Edlen von Eggenwalt unterzeichnet (Zwie-dineck-Südenhorst, S. I2f., 32f. und 35). Vgl. über dieses Häus-chen und die dort befindliche Inschrift Jul. Wilh. Fischer, Reisen durch Österreich, Ungarn usw., II, (Wien 1803), S. i52ff.
368) Stadtkommandant war Feldmarschall Graf Josef "v. Kinsky (Anton Edler v. Geusau, Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Wien. V, [Wien 1807], S. 74). Pichler meint jedenfalls den Feld-marschalleutnant Johann Freiherrn von Zoph, auch Zopf (1740 bis 1812), der sich in den Franzosenkriegen besonders auszeichnete (J. Hirtenfeld, Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mit-glieder. Wien 1857. S. 5iof.), und der im Jänner 1801 die Stadt-verteidigung von Wien leitete, wobei Tag und Nacht, Sonn- und Werktags 8000 Mann an den Festungswerken und äußefen Ver-schanzungen arbeiteten (Ed. Duller, Erzherzog Carl. * Pest 1859. S. 493 f.). Pichler verwechselt hier 1801 und 1797.
'^') Vgl. oben Anm. 348. Was hier Karoline Pichler als die Ent-lassung des Wiener Aufgebots anführt, war vielmehr die Fahnen-weihe, die der Bischof Graf Arzt am 17. April 1797 am Glacis vor-nahm, worauf das Aufgebot in das Hauptquartier nach Klosterneu-burg marschierte. Am 3. Mai kehrte es nach Wien zurück und wurde infolge der Friedenspräliminarien von Leoben aufgelöst. Jeder Teilnehmer erhielt im Juli und September 1797 die „Aufge-bots-EhrenmedaiUe" (Geusau, V, S. 119ff., I52ff. und 173ff.; Jos. Lauber, Denkmal der Vaterlandsliebe usw. S. 379ff., 396ff. und 441 f.; Glossy, Wiener Neujahrs-Almanach 1897, S. 37ff.).
^ Marie Jean Paul Marquis de Lafayette (1757—1834) be-teiligte sich in jungen Jahren am nordamerikanischen Freiheits-krieg. Nach Frankreich zurückgekehrt, wählte man ihn 1787 in die Versammlung der Notabein und 1789 in die Nationalversamm-lung, derer an den stürmischen Tagen (13. und 14. Juli) präsidierte. Im Juni 1792 wollte er die königliche Familie in Sicherheit bringen,
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doch wurde sein Aijerbieten abgelehnt, er selbst angeklagt, aber freigesprochen. Als er am 15. August 1792 in Sedan den Abge-ordneten der Nationalversammlung verhaftete, wurde er von den Republikanern geächtet und mußte nach Flandern fliehen. Dort gefangen genommen, wurde er von der Koalition zur Haft ver-urteilt und von den Preußen zur Bewachung übernommen, die ihn aber am 17. Mai 1794 an die Österreicher übergaben, die ihn als Staatsgefangenen der französischen Emigrantenregierung am 18. Mai in die Festung Olmütz einlieferten, wo er anfangs alle möglichen Freiheiten hatte, bis ein mißglückter Fluchtversuch eine strengere Bewachung zur Folge hatte. Seit Oktober 1795 teilten seine Frau und seine Töchter freiwillig mit ihm die Haft. Nach mannigfachen Unterhandlungen, an denen sich nach dem Leobner Präliminarfrieden auch Napoleon beteiligte, wurden die Gefangenen am 18. September 1797 aus Olmütz entlassen und nach Hamburg geleitet, wo sie der amerikanische Konsul übernahm. Vgl. über die ganze Gefangenschaft Max Büdinger, La Fayette in Österreich. Wien 1878, S. 6ff.; dazu die interessanten Mitteilungen von Gustav Gugitz über Haschka (Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft, XVII, S. 100ff.), der diese
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