Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
und der Theresia Kurländer von Kornfeld (Anm. 385), ein kalter und stolzer Charakter (oben S. 206), heiratete am 10. Mai 1797 den Hofkonzipisten Franz Xaver von Greiner (oben S. 211), wurde jedoch bald lungenkrank und verschied am 12. Dezember 1799 nach kaum zweijähriger Ehe, 27 Jahre alt (vgl. oben S. 22off.; Totenprotokolle der Stadt Wien im städt. Archiv. Bd. 127, Buchstabe C, G, K, Fol. 128 b). Ihr nicht bedeutendes Vermögen (1568 Fl. 30 Kr.) ging, da keine Kinder vorhanden waren, an die Eltern, beziehungsweise Geschwister über (Verlassenschaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes. Fasz. V, Nr. 154 ex 1799). — Der Schmerz ihres Gatten um sie war groß (vgl. oben S. 223 f., 254); um ihn in etwas zu trösten, schrieb seine Schwester für ihn das Gleichnis „Der entblätterte Baum" (Gleichnisse. Wien 1800. S. 20 = S. W. 2 XVIII, S. 119).
^*^) Schloß Dürnholz liegt in der südlichsten Ecke Mährens an der Thaya, nicht weit von Grußbach und Nikolsburg entfernt (vgl. Gregor Wolny, Die Markgrafschaft Mähren topographisch, statistisch und historisch geschildert. II, i [Brunn 1836], S. 273 ff.) und gehört heute noch dem Besitzstande des Theresianums in Wien an, welchem es nach Auflösung des adeligen Olmützer Kon-viktes als Stiftung des Feldmarschalls und Geheimen Rates Rudolf Freiherrn von Teuffenbach (t 1650) zur Gänze zufiel, nachdem früher nur ein Teil zu ihm gehörte (Anton Reichsritter von Geusau, . Geschichte der Stiftungen, Erziehungs- und Unterrichtsanstalten in Wien. Wien 1803. S. 356ff.; Joh. Nep. Edler von Savageri, Chronologisch-geschichtliche Sammlung aller bestehenden Stif-tungen, Institute, öffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-An-stalten der k.k. österreichischen Monarchie, I [Brunn 1832], S. 348 ff.). — Die Abreise von Wien erfolgte über Auftrag des Kaisers Franz am Ostermontag, den 17. April 1797 mittelst Wagen, wobei nebst den 30 Theresianisch-Leopoldinischen Zöglingen, die Hofrat Greiner beaufsichtigte, noch die Zöglinge der Barbara-Akademie in der Stadt unter Leitung des Rektors P. Ehrenbert Sonnenmeyer, des P. Stephan Becker und des Profeßklerikers Franz Barger be-
teiligt waren; die beiden ersteren hatten in Dürnholz Umgang mit den Greiners; die Rückreise erfolgte am 31. Mai 1797 (vgl. Anton Brendler, Das Wirken der P. P. Piaristen seit ihrer Ansiedelung in Wien im Collegium in der Josefstadt, zu St. Thekla auf der Wieden und im Löwenburgschen Convicte. Wien 1896. S. 263).
***) Karl David Schweiger, laut Heiratsprotokoll aus Linz und Sohn des Linzer Stadtschreibers Jakob Schweiger und der Theresia, geb. Kek, kam, nachdem 1783 das Bistum Leoben de facto gegründet wurde, als Kanzlist in die Konsistorialkanzlei nach Leoben, wurde dort am 9. März 1792 seiner ausnehmenden Fähigkeiten und der vielen, mit ganzer Zufriedenheit gelieferten Arbeiten wegen, wie es im Emennungsdekrete heißt, Konsistorialkanzler und übersiedelte 1808 mit der Kanzlei, da das Bistum Leoben vom Seckauer Bischof (Sitz in Graz) administriert wurde, nach Graz, wo er am Grieß Nr. 887 wohnte (Schematismus für das Herzogthum Steiermark auf das Jahr 1827. Grätz, S. 330). Er starb nach langer Krankheit, laut Totenprotokoll der Pfarre St. Andrae in Graz, am 5. März 1829, 69 Jahre alt, an der Gicht (Frdl. Mitteilungen der hochw. Herrn Konsistorialarchivar Math. Schaffler und Pfarrer Dr. K. Maierhof in Graz). Von Schwelger sind drei an die Pichler gerich-tete Briefe in der Wiener Stadtbibliothek erhalten und zwar zwei aus dem Jahre 1826 (Graz 2. Mai und 14. Juni) und einer aus dem Jahre 1827 (22. November). Sie behandeln eine Geldangelegenheit. Im letzten Brief vom 22. November 1827 berichtet Schweiger, daß ihn nunmehr seit vier Wochen ein krampfhaftes Leiden im Unter-leib meistenteils ans Bett fessele. — Schweiger war mit einer Schwe-ster des Andreas Pichler vermählt (vgl. oben S. 266, 272f.). Diese, Maria Elisabeth Theresia, wurde am 16. August 1758 in der Ge-meinde Spittelberg (jetzt Wien VII) geboren und heiratete am 17. Juni 1784 bei St. Ulrich in Wien (Taufprotokoll der Pfarre St. Ulrich in Wien VII, t. XXIX, Fol. 222 a; Heiratsbuch derselben Pfarre, t. XXIX, Fol. 248 b). Aus ihrer Ehe mit Schweiger entsproß eine Tochter Karoline (geboren in Goeß bei Leoben am 10. Sep-tember 1785: Taufbuch der Pfarre Goeß nach frdl. Mitteilung des Herrn Stadtpfarrers Alois Stradner in Leoben), die im Winter von 1804 auf 1805 bei Pichlers in Wien weilte, nachdem diese im Som-mer 1804 in Leoben auf
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