Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
niederösterreichischen Landes-regierung geworden, welche Stelle er bis 1804 inne hatte. Später war er Landesgouverneur in' Mähren, Hofkanzler und oberster Kanzler (Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statt-halterei. S.473; Wurzbach, XVHI, S. 384ff.).
418) Josef Freiherr von Lederer, Pichlers Beistand (oben Anm. 336)} war 1802 von der Kreishauptmannschaft Korneuburg, der er vorstand, als Stadthauptmann und Regierungsrat nach Wien gekommen (Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei, S. 473). Vgl. über ihn noch einen Nekrolog in: Vater-ländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat, 1812, S. 235f.
*19) Am 16. Oktober 1802 (s. oben Anm, 308).
*2") Franz Xaver von Greiner war nach Absolvierung seiner juri-dischen Studien 1796 Hofkonzipist im Amt seines Vaters (k. k. Direktorium, später vereinigte Hofkanzlei) geworden (Hof- und Staatsschematismus, 1797, S. 6) und bekleidete diese Stelle bis zu seinem frühen Tod (ebd. 1803, S. 21).
*2i) Theresia Schwab, geb. 1782 in Wien, war die Tochter des Großhändlers Philipp Schwab (1748—1802), eines Bruders des geadelten, mit der Greinerschen Verwandten Katharina v. Häring (Anm. 161) verehelichten Ignaz v. Schwab (vgl. Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, X, [Brunn 1885], S. 479). There-sia heiratete im März 1802 — der Heiratskontrakt im Verlassen-schaftsakt des Mannes ist vom 13. März ausgestellt — Friedrich Jakob van der Null, der öffentlicher Gesellschafter des Großhand-lungshauses Ignaz von Schwab war (vgl. Vollständiges Auskunfts-buch oder einzig richtiger Wegweiser in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien auf das Jahr 1804. Wien [1803], S. 24). Wir finden ihn 1785 unter den Subskribenten der Ratschkyschen „Ge-dichte" (Wien 1785, S. 218), 1786 und 1787 unter denen von Werken des Karl Julius Fridrich (Situationen. Wien 1786, S. 255; Lieder der Liebe und der Freude. Wien 1787, Bl. 6 b) und 1800 unter denen der „Gedichte" (Wien 1800, S. XIV) der Gabriele von Baumberg. Seine Frau führte ein großes Haus, und Karoline Pichler, welche die Freundschaft mit ihr aufrecht erhielt, lernte bei ihr 1805 Cherubini und Crescentini kennen (oben S. 281). Sie wohnte im eigenen Hause (Michaelsplatz Nr. 253), wo sich auch die be-rühmte, 1801 begonnene und 1804 von Friedriche Mohs beschriebene Mineraliensammlung des Friedrich van der Null befand (vgl. Franz Heinrich Böckh, Wiens lebende Schriftsteller, Künstler und Dilet-tanten im Kunstfache. Wien 1822. S. I36ff.), während die be-trächtliche Conchyliensammlung bereits 1802 an das Stift St. Florian verkauft worden war (Engelberte Mühlbacher, Die litera-
rischen Leistungen des Stiftes St. Florian bis zur Mitte des 19. Jahr-hunderts. Innsbruck 1905. S. 108). Außerdem besaß van der Null noch wertvolle Pretiosen-, Bilder- und Büchersammlungen (vgl. seinen Verlassenschaftsakt mit den gedruckten Katalogen darüber). 1 807 kaufte er von der Großmutter seiner Frau, Klara Schwab, das Schloß in Weinhaus, ließ die noch heute bestehende Schloßkapelle, früher Pfarrkirche, vergrößern und durch ein prächtiges Altarblatt, durch eine Orgel und größere Glocken verschönern (Kirchliche Topographie der Wiener Erz-Diözese, I, i, [Wien 1819], S. 251). 1825 wurde das Schloß wieder verkauft (Franz K. Leitgeb, Mono-graphie von Weinhaus. Weinhaus 1890. S. 13), nachdem Jakob Friedrich van der Null am 3. Mai 1823, 73 Jahre alt, durch einen zufälligen Sturz aus dem Fenster seiner Stadtwohnung (Dreilaufer-haus) den Tod gefunden hatte (Totenprotokoll der Stadt Wien, 1823, Buchst. N., Fol. 9a). Von seiner Frau, die damals Stadt Nr. 793 wohnte, war er seit 1815 geschieden, trotzdem testierte er ihr 25 000 fl. und eine jährliche Pension von 1000 fl. C. M. wegen ihrer bewiesenen unzweideutigen Anhänglichkeit und vor-trefflichen Erziehung der Kinder Jakob Friedrich (1823 dreizehn Jahre alt; t am 16. Oktober 1854 in Wien als Generalmajor und Brigadier beim i. Infanterie-Armee-Korps: Militär-Schematismus des österr. Kaiserthumes, 1855, S. 1033; Wurzbach, XX, S. 426), Marie (12 Jahre) und Eduard (1812—1868, Architekt und Erbauer der Wiener Oper: Wurzbach, XX, S. 422ff.), welche Universal-erben seines über 63 000 fl. C. M. betragenden Vermögens wurden (Verlassenschaftsakten im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. II, Nr. 804 ex 1823). Da der jüngste Sohn Eduard ein natür-liches Kind des F. Z. M. Franz Ludwig Freiherrn von Weiden (1782—1853: Wurzbach, LIV,
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