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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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S. 2i4ff.) war, so dürfte dies wohl auch bei den zwei andern Kindern der Fall und dies der Grund gewesen sein, daß die Ehe getrennt wurde. Theresia van der Null lebte im Jänner 1836 noch.
    *22) Leopold Freiherr von Richler (1754—1830) zeichnete sich bei Giurgewo im Juni 1793 derart aus, daß er im Dezember das Ritter-kreuz des Maria-Theresienordens erhielt. Im Juni 1801 ging er als Major in Pension, wurde aber trotzdem in Kriegszeiten wieder verwendet. So ist er 1805 Major im 5. Infanterieregiment, 1809 Kommandant des ersten Landwehrbatallions des Viertels unterm Wienerwald (vgl. oben S. 276f., 337) und wird nach der Schlacht bei Aspern Oberstleutnant. 1813 befehligte er das i. Landwehr-bataillon der Deutschmeister und wurde im März 1814 Oberst. Vgl. Wurzbach, XXVI, S. 26. — Er war mit Josefa, geborenen de Porta, seit dem 30. Jänner 1795 verheiratet, wie aus seinem Testament hervorgeht (Verlassenschaftsakten im Archiv des Wiener

    Landesgerichtes: Militärgericht, Fasz. III, Nr. z ex 1831). Er starb am 22. Dezember 1830 im Roten Haus Alservorstadt Nr. 197 ohne Kinder zu hinterlassen (ebenda) und wurde am Währinger Ali-gemeinen Friedhof, wo heute noch sein Leichenstein an der rechten Mauer zu sehen ist, beigesetzt (Hampeis, Chronologische Epigra-phik, S. 118, Nr. 1188), vor einigen Jahren aber in ein, ihm von der Gemeinde Wien gewidmetes Ehrengrab auf den Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nr. 34) überführt. Seine Frau folgte ihm am i. Mai 1836, 67 Jahre alt, in den Tod, ihre Schwester Katharina zur Erbin ihres 33i4fl. 27 kr betragenden Vermögens einsetzend (Verlassen-schaftsakten im Archiv des Wiener Landesgerichtes: Militärgericht, Fasz. III, Nr. 123/4 ex 1836). Karoline Pichler ging der Tod ihrer langjährigen Freundin, welche sie 1802 kennen gelernt (I, S. 248 f.), die in schweren Zeiten (1805, 1809) beruhigend auf sie gewirkt hatte (I, S. 276, 337), die zu den Intimen des Hauses gehörte (II, S. 1 14), mit der sie Predigten des Zacharias Werner zusammen besuchte (II, S, 59f.), am Praterfest 1814 teilnahm (II, S. 3off.) und in deren Haus sie manche neue Bekanntschaft machte (I, S. 249), sehr zu Herzen, da sie fast täglich beisammen waren (II, S. 321, 327), wenn auch in geistiger Hinsicht manche Differenzen bestan-den, da Frau von Richler alles im Lafontaineschen Sinn faßte (II, S.32if.)
    Die Schwestern der Frau Richler hießen Nanette (vgl. unten Anm. 644) und Katharina. Letzterer widmete Karl Streckfuß 1806 ein Gedicht (Gedichte. Neueste Auflage. Wien 1817. S. 7of.: Der edlen Freundinn Katharina Porta in Wien zum Namenstage; vorher: Minerva, III, [Leipzig 1811], S. 61). Schneller sagte 1817 von ihr: „Katy Porta hat eine Tiefe des Gemüts und einen auf-opfernden Sinn, wie man ihn nur selten trifft" (Briefwechsel zwi-schen Julius Schneller und seinem Pflegsohne Prokesch. Hg. von Ernst Münch. Leipzig 1834, S. 13). Schneller selbst stand mit Katharina Porta, die viel kränkelte Qul. Schneller, Hinterlassene Werke. Hg. von E. Münch. I, [Leipzig 1834], S. 274, 275, 277, 278, 284) und im vertrauten Kreise Caton genannt wurde, in Brief-wechsel (ein Brief von ihr ebd. I, S. 283). Auch sie war, wie ihre Schwester Josefa, vom Lafontaineschen Geist durchdrungen (II, S. 321 f.). Sie starb, 73 Jahre alt, am 18. Dezember 1844, unver-heiratet, an Entkräftung im Hause Aisergrund Nr. 102, wo sie bei der Medizinerswitwe Anna Pohl (Anm. 732) wohnte, deren Kinder (Mathilde, Emilie, Eduard) sie mit Legaten bedachte (Toten-protokoll der Stadt Wien, 1844, Buchst. P., Fol. 33b; Verlassen-schaftsakten im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. II, Nr. 42^5 ex 1844). Beigesetzt wurde sie am Währinger allgemeinen Friedhof (Grab Nr. 369). — Allen drei Schwestern ist das Pichler-
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    -ym
    sehe Gleichnis „Das Geranium triste" (Österreichisches Taschen-buch für das Jahr 1806. Wien. S. igöff. = S. W. * XVIII, S. 42 ff.) zugeeignet.
    *28) Johann Karl Unger (geb. 1771), ein Zipser, ursprünglich Piarist, dann Jurist, wurde er 1796 Lehrer am Theresianum, dann Erzieher beim Baron Ignaz von Forgäcs und schließlich 1810 Wirt-schaftsrat beim Freiherrn von Hackelberg-Landau. 1836 war er noch am Leben. Er trat als Dichter und populärer Schriftsteller hervor (Wurzbach, XLIX, S. 6iff.).
    *2*) Karoline Ungher-Sabatier (1803—1877), eine gefeierte Sän-gerin, trat zuerst 1819 am Kärtnertortheater in Wien auf, 1825 bis 1837 unternahm sie Künstlerreisen nach Italien und Paris, überall Triumphe feiernd. Sie war kurze Zeit

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