Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Lenaus Braut. Später wirkte sie in Wien und Dresden, trat aber nach ihrer Vermählung 1843 ins Privatleben zurück (vgl. Wurzbach XLIX, S. 66ff.; L. Eisenberg, S. 1059; Wallaschek in: Die Theater Wiens, IV, S. 98 mit Bild).
425) Leonhard Graf von Rothkirch und Panthen (1773—1842), k. k. Feldmarschalleutnant und Ritter des Maria-Theresienordens, trat 1791 in den Militärdienst ein. Seine hervorragenden Fähig-keiten machten auf ihn aufmerksam und er avancierte rasch. 1807 Major, 1809 Oberstleutnant, 1813 Oberst. Bei Leipzig gab er solche Proben seines Mutes, daß er Maria-Theresienordensritter wurde. 1815 Generalstabschef des Erzherzogs Johann, dann Refe-rent der Grundsteuer-Regulierungskommission, 1821 General-major und Brigadier in Kärnten, 1831 wieder in den Generalstab berufen, dessen Chef er wurde. August 1840 ging er als kommandie-render General nach Graz. 1826 war er Graf geworden. Er war ein hervorragender Militär und Mitbegründer der österreichischen militärischen Zeitschrift. Vgl. Wurzbach, XXVII, S. 108ff.; Goe-deke, VII, S. 123. — Mit KaroUne Pichler verband ihn und seine Familie während seines ersten Wiener Aufenthaltes innige Freund-schaft (vgl. oben S. 262, 335; II, S. 91, 123); sie war Taufpatin einer Tochter (II, S. 163). Später brachten die Verhältnisse eine Entfremdung mit sich (II, S. 162 f.). 1805 widmete Rothkirch der Pichler folgende Zeilen (Gedichte. Wien 1848. S. 147!: An Caroline Pichler. Als sie mir mit einem schönen Gedicht ihren Eduard sandte):
Du Priesterin der himmlischen Kamönen,
Die hochbegabt das Seltenste vereint,
Die, wenn ihr Haupt gleich Pindus' Lorbeern krönen,
Am eignen Herd ein stilles Weib erscheint.
Die froh ergreift des Lebens bunte Szenen
Und voll Gefühl beim Schmerz der Lieben weint.
Wenn Deines Geistes Züge mich umschweben, Laß auch mein Bild in Deinem Herzen leben. Im gleichen Jahre (1805) wechselten Pichler und Rothkirch, wäh-rend er durch den Feldzug von Wien entfernt war, häufig Briefe (vgl. oben S. 3355 Pichlers Briefe an Schneller in dessen: Hinter-lassene Werke, I, [Leipzig 1834], S. 262, 266). Das von Rothkirch erwähnte Gedicht der Pichler ist nicht erhalten, dafür aber ein zweites, das sie dem Obersten (also 1813) „bei Übersendung einer Brille, von der gleichen Nummer wie die meinige" zu seinem Geburtstage zudachte (An den k. k. Obersten, Freyherrn von Roth-kirch, S. W. 2 XVI, S. 92).
428) Franz Xaver Baron Engelhardt (1765—1809), k.k. Kämmerer, Oberst und Kommandant des Infanterieregiments Nr. 4 Hoch- und Deutschmeister, diente seit 1782 beim Militär. Zuerst war er bei der Lindenau Infanterie (Nr. 29), dann bei den Czeschwitz-Kürassieren, und seit i, November 1801 bei Hoch- und Deutschmeister, zuerst als Obristleutnant und seit 2. August 1805 als Oberst. Er nahm an vielen Kämpfen, so im Durchlaß bei Lunz (8. Nov. 1805), teil und wurde am 3. Mai 1809 bei Ebelsberg verwundet. Nach Wien ge-bracht, starb er am Wundfieber am 8. Mai 1809 im Greinerschen Haus Alservorstadt Nr. 90 (oben S. 345 f.) und wurde am Wäh-ringer allgemeinen Friedhof begraben (Verlassenschaftsakten im Archiv des Wiener Landesgerichtes: Militärgericht, Fasz. III, Nr. 235/3 ex 1810; Gustav Ritter Amon von Treuenfest, Geschichte des k. k. Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4. Wien 1879. S. 377, 382, 389,410, 416; Rudolf von Hödl, Geschichte des k. imd k. Infanterieregiments Nr. 29. Temesvär 1906. S. 594; Hampeis, Chronologische Epigraphik, S. 57, Nr. 29). — Er war mit Anna Maria, geb. Freifrau von Bretton verheiratet und hinter-ließ einen Sohn Alexander (vgl. II, Anm. 102). Diese Frau, mit trefflichen Eigenschaften begabt (oben S. 249, 340, 345), mußte während dSf Beschießung Wiens (Mai 1809) Karoline Pichler, in deren Haus sie wohnte, aufrichten (oben S. 337, 340). Sie starb am 14. März 1824 nach längerer Krankheit auf dem Gute Zlin ihres Bruders Klaudius Freiherrn von Bretton in Mähren, ein Ver-mögen von II (»Tj fl. 32/3 kr C. M. hinterlassend; sie hatte jähr-uch 500 fl. Pension und wohnte in der Alservorstadt Nr. 109 (vgl. ihren Verlassenschaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes: Militärgericht, Fasz. III, Nr. 227/287 ex 1824).
*2') Er ist mit Thomas Franz Glosset idenüsch, der als Doktor der Philosophie im Jahre 1782 öffentlich in der Universität Wien seine medizinische Doktordissertation verteidigte, die im selben Jahre als „Dissertatio inauguraUs practico-medica de fontibus indicationum in m.orbis chronicis"
Weitere Kostenlose Bücher