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Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben

Titel: Denkwuerdigkeiten - Aus Meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eckhard Henscheid
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Mißliebigen. Genießt der Autor, Herr Henscheid ›die jüngste Folge‹ des bei Suhrkamp gemachten Weltgeistes oder genießt es die FAZ -Redaktion, sich an solchem Unflat zu delektieren und für wie blödsinnig muß diese Redaktion ihre Leser halten, daß sie glaubt, ihnen ein solches Machwerk verheerender Besudelung als Spaß vorsetzen zu können. Der Sprachterror des Herrn Henscheid scheint eine Ausgeburt des von uns totgeglaubten ›gesunden Volksempfindens‹ zu sein, dem in seinem Haß gegen den für ihn unbegreifbaren Geist kein noch so dümmlicher Wortwitz und keine noch so niederträchtige Diffamierung schlecht genug ist, um eben diesen Geist in den Schmutz zu ziehen, wo er nach Meinung des Herrn Henscheid hingehört.
    Wir fragen: was diese Sprache des Gemeinen, in der sich aller Unrat versammelt, mit einem ›Spaß mit Suhrkamp‹ zu tun haben kann, was also die Redaktion bewegt haben mag, einen solchen Erguß wider jede intellektuelle Scham zu veröffentlichen, und warum sich die FAZ zum Handlanger solcher Dunkelmänner machen läßt? Sollte die Redaktion diesen Unflat nicht gelesen haben, in dem es nur so wimmelt von ›unseligem Unfug‹, ›scientistischem Schmäh‹, ›rettungslosem Humbug‹, ›Schmarren‹, ›vergammelter monströser Stuß‹, ›arteriopoetisch-autopoietischer Schleim‹, ›Schrott‹, ›korrupter Unrat in schauerlichster Schrumpelprosa‹, ›Gesamtunrat des Suhrkampschuppens‹ und sofort; oder sollte die Redaktion selbst ihre klammheimliche Freude an der Veröffentlichung solchen Unrats gehabt haben? Den gemeinen Auslassungen gegenüber Autoren, deren ›überfällige Schwarten‹, ›ranziger Seich‹, ›unnachgiebig verrückt-verschmockter Summs‹ und sofort, fehlt kein abgefeimter Tiefschlag, es sei denn, daß es letztendlich noch heißen müßte, der ›Jude Jonas‹ statt der ›platte Jonas‹. Und die psychiatrisch-forensische Diagnostik gegenüber Autoren unter dem Blickwinkel des ›Rückfalls in die Marcuse-Adorno-Tage‹ impliziert den Wiederholungstäter, dem die Tradition kritischer Negativität gegenüber dem Bestehenden – und was ist Denken anderes – als pathologischer Vorfall attestiert wird.
    Dieser Gebrauch einer Sprache des Ungeistes zur Denunziation von Kultur mag als Schmähschrift im intellektuellen Milieu des Herrn Henscheid gängig sein, ihre Veröffentlichung im Feuilleton der FAZ ist jedoch ein unerhörter Skandal, für den Redaktion und Herausgeber die Verantwortung tragen.
    Es wirft ein weiteres Licht auf diese Redaktion, daß sie den ›Spaß mit Suhrkamp‹ auf der ersten Seite des Feuilletons oben bringt, die Entgegnung des Suhrkampverlegers Unseld am 05.09.1992 auf der dritten Seite unten neben einem Großfoto von Kristina Söderbaum mit Untertext, so daß eine verwirrende Kontamination zwischen dem ›Bild‹ der Söderbaum und der ›Entgegnung‹ des Suhrkampverlegers entsteht. Man muß sich fragen, was es bedeuten soll, wenn im Untertext zum Bild kommentarlos berichtet wird, daß Veit Harlan 1950 von der Anklage freigesprochen wurde, er habe sich mit seinem antisemitischen Film ›Jud Süß‹ eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht. Aber dieser Film von Veit Harlan mit Kristina Söderbaum ist wie andere seiner Filme eine schreckliche Sprache des Ungeistes, geboren aus dem ›gesunden Volksempfinden‹, der emotionalen Vergiftung und der Austreibung des Geistes gedacht.
    Wir schreiben unseren offenen Brief als Suhrkamp-Autoren und erwarten eine Stellungnahme der Herausgeber und der Redaktion zu diesem beschämenden Vorgang.
    Prof. Dr. M. Pohlen, Dr. M. Bautz-Holzherr«
    Bei der dankenswert hier endlich aufgedeckten, bisher von der FAZ feig kaschierten und sehr verwirrenden Kontamination Söderbaum-Suhrkamp-Süß usw.: Was tut’s, daß das von Prof. Dr. Pohlen fernhin erahnte Wörterbuch des Ungeistes mehr »des Unmenschen« hieß und auch nicht »kurz nach 1945« erschien, sondern u.W. ein paar Monde, ja Jahre später und auch zuerst genaugenommen gar kein richtiges Buch war, sondern es erst später wurde; was tut’s, daß Prof. Dr. Pohlen in seinem Kampf gegen das alt- und neonazistische »gesunde Volksempfinden«, bei dem von ihm gemaßregelten Autor bzw. der gesamtheitlichen FAZ mehrfach selber heftig in dessen Nähe und seinen Jargon (»in den Schmutz ziehen«) gerät; und im gemeinten Wörterbuch beinahe auch das als Lemma stehen könnte, was Pohlen wohl am liebsten macht: Wenn schon nicht ausmerzen,

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