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Denn am Sabbat sollst du ruhen

Denn am Sabbat sollst du ruhen

Titel: Denn am Sabbat sollst du ruhen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Gestalt, und dann stieg Rafi schnaufend in Michaels Auto. »Gib mir zuerst mal eine Zigarette«, sagte er, »und dann erzähl mir die Geschichte des Jungen. Er läßt diese Frau nicht in Ruhe. Er hat beim Friedhof neben ihrem Auto gewartet, und als sie zurückkam, ist er ihr auf seiner Vespa nachgefahren bis Rechavia, dort hat er auf sie gewartet, bis sie wegging.
    »Wo in Rechavia?« fragte Michael und erhielt eine detail lierte Schilderung der Klinik, in der er am Morgen gewesen war.
    »Dann ist er ihr nachgefahren, wie ein Profi, ohne Licht, bis hierher«, fuhr Rafi fort. »So, wie der aussieht, paßt er eher ins Hilton zu irgendeiner reichen Amerikanerin«, sagte er und streichelte sich die Glatze.
    Michael steckte zwei Zigaretten an und reichte eine Rafi. Dann fragte er, wie der Junge heiße.
    »Die Vespa ist auf einen neunzehnjährigen Jungen namens Elischa Naveh zugelassen. Ich konnte noch nicht nachprüfen, ob er das auch ist. Nach der Eintragung habe ich herausgefunden, das heißt, Balilati hat es ermittelt, daß sein Vater etwas bei unserer Botschaft in London ist. Es liegt nichts gegen den Burschen vor, nur zwei Verkehrsvergehen, und die Vespa ist nicht gestohlen, kein Bericht darüber. Ich muß mich nur noch vergewissern, daß er es wirklich ist. Was er mit der Frau zu tun hat, weiß ich noch nicht.«
    Michael fragte, ob der Junge mit ihr gesprochen habe.
    »Nein, sie weiß nicht, daß er ihr immer noch auf den Fersen ist«, sagte Rafi und schnippte die Asche aus dem Fenster. »Sie hat ihn in Sanhedria neben ihrem Wagen gesehen und dort etwas zu ihm gesagt. Ich konnte nicht höre was, aber sie hatte ein gespanntes Gesicht. Sieht nicht übel aus, was? Ich habe alle Einzelheiten über sie. Weißt du, wer ihr Mann ist?« Die letzte Frage stellte er lächelnd, und Michael nickte. Darüber könnten sie sich morgen unterhalten, auf der Lagebesprechung. Vorläufig solle der Junge weiter überwacht werden.
    »Ochajon«, klagte Rafi, »ich bin durchgefroren und hungrig. Wer löst mich ab?«
    »Wie viele Leute sind im Peugeot?« fragte Michael.
    »Du weißt genau, daß sie nur zu zweit sind und um elf abgelöst werden. Niemand weiß, wie lange die Frau da drinnen bleibt.«
    »Wer, glaubst du, könnte dich ablösen?« fragte Michael müde.
    »Gut«, seufzte Rafi, »ich habe begriffen, wir werden uns schon arrangieren. Esra ist mir eine Gefälligkeit schuldig. Ich werde ihn bitten, mich abzulösen, bis dahin halte ich die Stellung. Aber daß auch was dabei herauskommt, klar?«
    Michael fragte trocken, ob er dafür eine schriftliche Bürg schaft wolle.
    »Laß mir nur deine Zigaretten, und wenn was ist, ruf ich dich zu Hause an. Ja?«
    Michael zog aus der Innentasche seines Parkas eine zerdrückte Packung und legte die vier Zigaretten eine nach der anderen in Rafis erwartungsvolle Hand. Der stieg aus dem Auto, sah sich um und ging auf den Peugeot zu.
    Als Michael auf dem Nachhauseweg war, regnete es wie der, und bei dem Gedanken, daß Maja ihn erwartete, hatte er es plötzlich so eilig, daß er eine rote Ampel überfuhr. Er kam um halb zehn an. Bereits im Hausflur hörte er die Klänge des vierten Klavierkonzertes von Beethoven, und er begriff nicht, wie er einen Monat ohne sie hatte leben können.
     
     
     
     
    Dreizehntes Kapitel
     
     
    »Was meinst du damit, er steht unter Druck?« fragte Michael. Menni hatte mit Oberst Joav Alon gesprochen, der wie alle anderen Gäste der Party im Hause Linder zur Vernehmung bestellt worden war. Sie waren mitten in der morgendlichen Lagebesprechung, die bereits um halb acht begonnen hatte, aber noch hielten alle eine Tasse Kaffee in ihren Händen.
    Nachrichtenoffizier Balilati blickte auf seine Uhr, und Michael steckte sich die dritte Zigarette an. Alle machten es sich nach einer Stunde intensiver Debatte indem Wissen, daß das Wesentliche bereits besprochen war, auf ihren Stühlen bequem. Michael hatte »seine Bombe schon hochgehen« lassen: die Geschichte mit Catherine-Louise Dubonnet, und er hatte erklärt, daß Interpol helfe, sie ausfindig zu machen. Sie mache zurzeit Urlaub in Mallorca und sei gegenwärtig nicht erreichbar, da sie eine Schiffsreise mache und erst in zwei Tagen in ihrem Hotel zurückerwartet werde.
    »Ich habe immer geglaubt, daß Psychiater nur im August Urlaub machen würden, wie in den Filmen von Woody Allen«, sagte Zila und sah amüsiert Eli an, aber der blickte nur tadelnd zurück. Sie gingen die Ereignisse der letzten Tage durch, beschlossen, daß

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