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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Frau inzwischen aufgetaucht ist. Was geht in Ihnen vor, Herr Walther? Ich habe gute Lust und nehme Sie zur Vernehmung mit nach Nürnberg ins Präsidium.«
    Jetzt hatte er ihn! Walther war blass geworden und sichtlich durcheina nder. Dann richtete er sich trotzig auf.
    »Sie müssen das verstehen. Meine Frau ist noch nicht aufgekreuzt, ebenso wenig wie meine Kinder. Ich bin völlig verstört. In ihrer Sch ule wissen sie auch nicht, wo sie ist. Ich war die ganze Zeit völlig durch den Wind.«
    »Nein, Herr Walther, das können wir nicht verstehen. Absolut nicht. Ihre Schwiegermutter ist ermordet worden, Ihre Frau und die Kinder sind verschwunden, Ihr Neffe hatte in Österreich beim Skifahren einen schweren U nfall, und Sie meinen, Sie können machen, was Sie wollen.«
    »Was? Sven ist auch verunglückt? Lebt er?« Jetzt schrie er fast. »Was ist denn los, dass das alles passiert - in drei Tagen? Das gibt es doch nicht!«
    »Das finden wir auch. Umso schlimmer, wenn wir dann das einzig verfügbare Mitglied der Familie nicht erreichen können. Nämlich Sie. Ja, Sven ist verunglückt, er wurde schwer verletzt, aber er lebt und liegt im Krankenhaus. Ein Snowboarder hat ihn geschnitten. Ach ja, Herr Walther, Sie sind als Sportlehrer sicher auch begeisterter Skifahrer, oder? Auch Snowboarder? Und wo waren Sie eigentlich am Dienstag, sagen wir zwischen zehn und fünfzehn Uhr? In der Schule, nehme ich an?«
    Jetzt schien er die Fassung zu verlieren.
    »Ich? Wieso denn ich? Natürlich kann ich Skifahren und seit ein paar Jahren auch Snowboarden. Ich und einige zehntausend Andere auch. Das macht mich noch nicht verdächtig, oder? Wäre doch lächerlich. Und wo ich am Dienstag war? Warten Sie, ich glaube an dem Tag war ich nicht in der Schule. Als Rike mit den Mädchen am Montagabend noch nicht zurück war, habe ich mich betrunken. Ich war so besoffen, dass ich einen Blackout hatte. Ich konnte am Dienstag unmöglich in die Schule und habe mich krank gemeldet. Ich war den ganzen Tag zuhause im Bett.«
    »Gibt es irgendjemanden, der das bezeugen kann? Der Sie zuhause angetro ffen hat? Besuch? Ein Handwerker?«
    »Nein, verdammt. Ich habe mit niemandem gesprochen. Bin nicht mal ans T elefon, wie Sie wissen. Mir war einfach nur hundeelend, und ich habe mir Sorgen um Rike gemacht.«
    Ja, so sehr, dass du ihr nicht einmal eine Chance gegeben hast sich bei dir telefonisch zu melden, dachte er sarka stisch. Das wurde ja immer schöner. War er der Boarder mit Maske? Für Sonntag hatte er auch kein Alibi. Kalle sah hier einen dringenden Bedarf an Aufklärung. Gründlicher Aufklärung.
    »Das reicht. Sie kommen jetzt mit mir nach Nürnberg. Wir müssen Sie formell vernehmen. Holen Sie Ihren Mantel und melden Sie sich ab. Ich könnte Sie auch festnehmen, will Ihnen das aber noch ersparen. Und keine Mät zchen, sonst mache ich von den Handschellen Gebrauch. Das würde Ihre Schüler, die sicher alle über Handykameras verfügen, sicher sehr interessieren. Haben Sie Ihr Auto hier? Dann fahren Sie hinter mir her. Das Polizeipräsidium ist am Jakobsplatz hinter dem Weißen Turm . Falls wir uns während der Fahrt verlieren. Wenn Sie sich nicht spätestens zwanzig Minuten nach mir im Präsidium melden, schreibe ich Sie zur Fahndung aus. Was das für Ihren Job bedeutet, können Sie sich ausmalen.«
    Walther war so entsetzt, dass er nicht einmal den Versuch machte sich zu wehren. Er sah ihn verzweifelt an. »Ich kann nur hoffen, dass sich das alles au fklärt«, murmelte er und schwieg dann ostentativ.
    Während der Fahrt fluchte Kalle leise vor sich hin. Melanie Me rthens‘ Schule würde er nun nicht mehr schaffen. Lene und er hatten den Termin bei Matthew Shiller. Das und die Befragung von Walther hatten Vorrang. Also erst mal keine Suche nach mit Melanie Merthens befreundeten Kolleginnen.

Kapitel 17

    Lene sah Kalle über den Platz auf sie zukommen. Er hat wieder seine Jacke nicht zu, dachte sie und mokierte sich über ihre geradezu mütterliche Fürsorge. Sie hatten sich am Hotel verabredet. Kalle brachte sie erst einmal auf den neue sten Stand, was Walther betraf.
    »Immerhin ist er kurz nach mir im Präsidium angekommen. Dort habe ich ihn in unser Vernehmungszimmer gesetzt und lasse ihn bei einer Flasche Wasser schmoren. Mir sind das einfach zu viele Ungereimtheiten. Wir m achen das aber besser zusammen.«
    Lene fand auch, dass sich seine Fahrt nach Bamberg wirklich g elohnt hatte. Ob er ihr Täter war, der schwer einschätzbare Uwe Walther?

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