Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
Vom Netzwerk:
kommt. Matthew Shiller, denke ich, ist es eher nicht, sonst würde er sich doch nicht öffentlich für eine größere Kontrolle des Holzschlagens engagieren. Seine Frau? Sein Neffe? Ein Prokurist? Das kriegst du von San Francisco viel leichter raus als wir hier.«
    »Ja, klar, Chef, die werden sich wahnsinnig freuen mir behilflich sein zu können. Wie stellst du dir das vor? Die werden mauern.«
    »Komm, Bill, stell dich nicht an. Es ist wichtig, das siehst du doch. Nicht umsonst überschneidet sich das alles. Und mit deinem größten Charmeaufgebot wirst du das schon rausfinden. Ich vertraue dir da völlig«, lachte er in sich hinein.
    Bill hatte ihn genauso verstanden, gluckste noch einmal und sagte dann zu sich wirklich anzustrengen. Er würde zurückrufen. Mike gab ihm für alle Fälle noch seine deu tsche Handynummer.
    Zufrieden lehnte er sich zurück. Sah hinaus in den verschneiten Garten und dachte weiter über den Fall nach. Er holte sich aus dem Arbeitszimmer ein großes Blatt Papier und zeichnete ein Beziehungsgeflecht von allen Verdächt igen in dieser Morduntersuchung. Pfeile liefen zwischen den Personen hin und her, es gab Unterstreichungen und Fragezeichen.
    Perugio hatte sich auf den Nachbarsessel gelegt, sich in seinen weißen, üppig langhaarigen Kragen eingekuschelt und verfolgte sein Geschreibsel mit wachen grünen Kateraugen. Es lag eine Art Vertrauen darin, als wollte er sagen, »du wirst es schon schaffen.«
    Prüfend betrachtete Mike das verworren wirkende Bild. Aber er hatte jetzt einen besseren Durchblick. Faltete das Blatt und steckte es ein. Dann griff er zu seinem Buch über die göttliche Matrix von Gregg Braden. Divine Matrix. Alles nur Energie? Langsam begann er zu verstehen, was diese Erkenntnis der Quantentheorie bedeutete. Manches hatte er schon gewusst, anderes war prickelnd neu. Er hatte das Buch vorhin in Deutsch auch in Lenes Regal gesehen. Ob sie es gelesen hatte? Sie mussten einmal darüber sprechen. Wenn nur schon der Fall gelöst wäre!
    Das Feuer loderte. Draußen war es inzwischen dunkel und nur der Schnee leuchtete kalt und weiß.

Kapitel 19

    Breitners, die Eltern von Max und Steffi, wohnten nicht weit von der Pirckheimer in einer Seitenstraße. Lene parkte vor dem Haus und versuchte erst einmal einen Eindruck zu gewinnen. Wohlhabend, geschmackvoll, freundlich, die Obstbäume und Büsche ordentlich beschnitten. Insgesamt sah es aus wie ein Haus, das geliebt und bewohnt wurde. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass auch Berufstätige schon zuhause sein konnten.
    Eine ausgesprochen gut aussehende Frau Mitte vierzig öffnete ihr mit e inem sympathischen Lächeln. Als Lene sich vorgestellt hatte, erlosch es jedoch und Furcht wurde so plötzlich in diesem Gesicht deutlich, als hätte die bereits dahinter auf Abruf gelauert.
    »Was ist mit ihm?« Ein Zittern in der Stimme.
    »Wen meinen Sie mit ihm, Frau Breitner? Nein, es gibt keinen Unglücksfall in Ihrer Familie. Ich untersuche einen Mordfall an einer Frau, die Sie vielleicht nicht einmal kennen.«
    Erleichterung ließ jetzt die heftige Angst wieder verschwinden, als ob ein Vorhang zugezogen würde. Lene begriff, dass die Angst nicht weg war, nur verborgen. Was war mit der Frau los?
    »Wen meinten Sie?«, fragte sie noch einmal mit beruhigender Stimme.
    »Ach, Kilius, unseren Ältesten. Er macht uns im Moment ziemliche Sorgen. Er ist Sonntag verhaftet worden, und ich dachte, es wäre etwas mit ihm pa ssiert.«
    »Verhaftet? Weshalb?« Hatten das Max und Steffi schon gewusst, und w arum hatten sie ihr nichts davon erzählt? Ihr fiel ein, dass Steffi ihn sogar erwähnt hatte, aber nicht weiter sprechen wollte. Haben sie sich für ihren großen Bruder geschämt?
    Auf ihre Fragen hin erfuhr Lene Stück für Stück, dass Kilian im Drogenm ilieu gelandet war. Einundzwanzig Jahre alt, war er wegen Kokainbesitzes und Dealens mit Extacy und Haschisch festgenommen worden.
    Die Frau tat ihr leid. Lene sah auf den edlen Orientteppich, die gemütl ichen Sessel, die liebevolle Einrichtung. Was trieb einen Jungen aus so einem Haus in den Drogenhandel? Protest? Nach Geldmangel sah es hier nicht aus.
    »Hatte Ihr Sohn schon früher mit Drogen zu tun?«
    »Ja, es ist einfach schrecklich. Schon vor zwei Jahren hat er in seiner Schule mit Hasch und Extacy gedealt, wurde erwischt und flog vom Gymnasium. Dabei war er ein guter Schüler und stand am Anfang der dreizehnten Klasse, also eben vor dem Abitur. Eine andere Schule wollte ihn

Weitere Kostenlose Bücher