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Denn dein ist die Schuld

Titel: Denn dein ist die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adele Marini
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Ihnen zugegangenen Fotokopien sicher ersehen konnten, ist das Antwortfax vom Innenministerium auf unsere Nachfrage nach weiteren Informationen über Nelea Eminescu eingetroffen. Leider stammt die Eminescu aus Tiraspol in Transnistrien, einer Region, die offiziell zur Republik Moldawien gehört, aber seit fünfzehn Jahren inoffiziell eine Art Unabhängigkeitsstatus genießt. Leider ergibt sich aus der internationalen Isolation eine Art allgemeine Straffreiheit. Ich habe von diesem Dokument ebenfalls Kopien machen lassen. Lesen Sie es bitte durch, sobald Sie einen Moment Zeit haben.«
     
    INNENMINISTERIUM
ABTEILUNG ÖFFENTLICHE SICHERHEIT
ZENTRALLEITUNG DER KRIMINALPOLIZEI
ABTEILUNG INTERPOL
     
     
    DRINGLICHES TELEGRAMM ROM 12. 02. 2007
     
    STAATSANWALTSCHAFT DER REPUBLIK AM GERICHT MAILAND
z. Hd. DR. CARLO MARIA SALVINI
z. Hd. DR. LAURA SCAURI
     
     
    PRÄSIDIUM MOBILES EINSATZKOMMANDO MAILAND
z. Hd. DR. ENZO ARDAZZONE DIRIGENTE S. M.
z. Hd. DR. VINCENZO MARINO ISPETTORE CAPO
PRÄSIDIUM DIGOS ABT. ORGANISIERTE KRIMINALITÄT
MAILAND
    STATION DER CARABINIERI VON ROZZANO
z. Hd. TEN. COL. GLAUCO SERENI
    Betreff: Fax Staatsanwaltschaft der Republik in Mailand Nr. 37/07 - A
    Zu Ihrer Anfrage an dieses Büro vom 09. 02. 2007 konnte man Folgendes in Erfahrung bringen:
    Die moldawische Staatsbürgerin Nelea Eminescu, die wiederholt bei den örtlichen Polizeibehörden von Transnistrien wegen Menschenhandels zum Zwecke der Prostitution, Währungshandels, Drogenhandels angezeigt wurde, Ehefrau von Wladimir Osiopovic, russischer Staatsbürger, der gegenwärtig eine Haftstrafe im Gefängnis von Chisinau wegen internationalen Waffenhandels verbüßt und verdächtigt wird, einem Clan der russischen organisierten Kriminalität anzugehören, der unter dem Namen »Brigade Solntsevo« bekannt ist, ist bereits 2002 untergetaucht, ehe gegen sie ein Haftbefehl wegen der obengenannten Delikte erlassen wurde. Bis zum heutigen Tag wird sie in ihrem Land steckbrieflich gesucht.
     
     
    Bei Transnistrien handelt es sich um einen Landesteil zwischen Moldawien und der Ukraine, in dem der illegale Handel mit den osteuropäischen Ländern blüht, besonders mit den ehemaligen Sowjetrepubliken und den Balkanstaaten, weil Verbrechen dort nicht verfolgt werden und Schmuggler insgeheim Schutz durch die örtlichen Behörden genießen. Davon profitieren vor allem jene, die sich auf den Export von Waffen und anderem kriegsfähigen Material oder den internationalen Sklavenhandel mit Frauen und Kindern spezialisiert haben.
    Die Frauen werden zur Prostitution gezwungen und oft wie Sklavinnen gehalten. Die Kinder werden zum Betteln abgerichtet oder sind für Westeuropa zum Zwecke der Prostitution und Kinderpornografie, Organhandel und in letzter Zeit zum Testen neuer Betäubungsmittelcocktails bestimmt, mit denen der Westen gerade überschwemmt wird.
    Aktuelle Berichte des italienischen Geheimdienstes weisen darauf hin, dass viele hochrangige Mitglieder des organisierten Verbrechens aus Italien sich zunächst in Chisinau niedergelassen haben und jetzt langsam auch in Tiraspol eintreffen, um von dort aus Kontakte und Beziehungen zu den osteuropäischen Verbrechensorganisationen aufzubauen. Einkünfte aus illegalen Geschäften werden in den lukrativen Handel, wie schon erwähnt, mit Menschen, mit Betäubungsmitteln (vor allem Opiaten) aus Fernost und Afghanistan oder mit Waffen und Sprengstoffen investiert, die in Tiraspol problemlos erhältlich sind. Die am meisten nachgefragten Artikel sind: Pistolen aus sowjetischer und russischer Produktion, Granatwerfer Spg9 und Gnom, Maschinengewehre Ak-47 und Uzi und in den letzten Jahren auch angereichertes Uran.
    Es gibt keine neuen Informationen bezüglich der von Ihnen nachgefragten Person, aber die uns vorliegenden Berichte sprechen in diesem Zusammenhang von »extrem gefährlichen Kontakten«. Im Interesse der Untersuchungen wird äußerste Vorsicht empfohlen und gebeten, alle Informationen an obengenannte Abteilung zur weiteren Überprüfung weiterzuleiten sowie uns sämtliches erkennungsdienstliches Material zukommen zu lassen.
    Mit der Bitte um Rückmeldung nach Erhalt dieses Telefax verbleiben wir in Erwartung Ihrer umgehenden Antwort.
    gez.
    Nicola Stuto
     
    Der Staatsanwalt hatte eine lange Pause eingelegt, um den Anwesenden Gelegenheit zu geben, die bei ihrer Ankunft erhaltenen Unterlagen durchzublättern. Als er weitersprach, überflogen alle bereits kurz das betreffende Dokument.
    »Wie aus diesen

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