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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Wie kann man sich das leisten, wenn man Krankenrente bezieht und die Frau nur halbtags arbeitet und man drei Kinder hat? So was findet die Steuerfahndung doch immer interessant.«
    »Ich glaube, wir würden auch sehr viele Farbenkäufe auf der Karte finden«, fügte Krister Eriksson hinzu.
    »Zeugen sind in solchen Fällen nie ein Problem. Die Leute sind überraschend ehrlich und gesprächig, solange sie nur selbst nicht in den Bau müssen. Es ist kein schwerwiegendes Verbrechen, ein einzelnes Mal einen Anstreicher schwarzarbeiten zu lassen. Aber in deinem Fall …«
    Das Ehepaar Niemi verstummte. Der junge Willy ließ seinen Blick unruhig zwischen beiden hin und her wandern. Im Fernsehen schnitt eine betagte Hollywoodgröße mit religiösem Eifer eine Gurke in Scheiben.
    »Da kommt schon einiges zusammen«, sagte Sven-Erik jetzt. »Dass du als absolut arbeitsfähiger Mensch eine Krankenrente beziehst, ist grober Betrug. Und dann arbeitest du schwarz. Schwere Steuerhinterziehung und grober Betrug.«
    »Gefängnis«, sagte Krister. »Mehrere Jahre. Und wenn du wieder rauskommst und der Fiskus das Haus und alles andere hier beschlagnahmt hat und ihr in einer tristen Mietwohnung sitzt, dann kannst du anfangen, deine fette Steuerschuld zurückzuzahlen, und du kannst nicht einmal auf eigene Rechnung arbeiten, weil du nicht geschäftsfähig bist. Musst also als Lohnsklave mit dem Existenzminimum dahinkrebsen.«
    »Ihr seid keine harmlosen Mitbürger«, sagte Sven-Erik Stålnacke mit freundlicher Stimme. »Harmlose Mitbürger schuften und entrichten Steuern, damit dein Sohn zur Schule gehen kann, damit du mit deinem Auto auf einer asphaltierten Straße fahren kannst. Die bezahlen deine Frührente. Du bist nur ein Schmarotzer.«
    »Aber«, sagte Krister. »Mir geht es um Marcus Uusitalo. Ich gebe den Kollegen von der Steuerfahndung keinen Tipp, wenn du diesem jungen Herrn hier klarmachst, dass er Marcus Uusitalo in Ruhe zu lassen hat. Das gilt auch für deine Kumpels, Willy. Lasst Marcus in Ruhe. Voll. kom. men.«
    »Aber ich hab doch nicht …«, begann Willy.
    »Klappe«, fiel Lelle Niemi ihm ins Wort.
    Dann sagte er leise: »Du hast gehört. Lasst ihn in Ruhe.«
    »Jetzt gehen wir«, sagte Krister Eriksson und stand auf. »Aber es ist sicher besser, wenn ihr in Ruhe darüber redet, wie es weitergehen soll. Was ihr wollt. Denn ihr kriegt nur eine halbe Chance. Ein Blick. Ein Wort. Dann rufe ich an. Ich bin kein geduldiger Mensch.«
    »Hat man die Welt jetzt besser gemacht?«, fragte Sven-Erik Stålnacke, als sie das Haus verließen.
    Sie hörten, wie Frau Niemi drinnen loskreischte und wie Lelle Niemi zurückbrüllte, konnten aber kein Wort verstehen.
    Sie setzten sich ins Auto. Krister wollte Sven-Erik nach Hause fahren.
    »Nein«, sagte Krister Eriksson. »Diese Kinder werden sich einfach ein anderes Opfer suchen. Aber wir haben die Welt für Marcus besser gemacht. Und für mich muss das heute reichen.«

N ACHDEM O BERGRUBENVOGT F ASTH im Steinbrecher umgekommen ist, muss Hjalmar Lundbohm nach Kiruna zurückkehren.
    Flisan nimmt sich fest vor zu kündigen. Wie schon so oft, wenn sie nachts wach lag und ihn als armseligen Versager bezeichnete. Ihm gesagt hat, wenn er zu seiner Verantwortung gestanden hätte, dann wäre Elina noch am Leben. Und dass alles nur passiert ist, weil er ihr damals den Rücken gekehrt hat.
    Aber jetzt steht sie hier in der Küche und lauscht untertänigst, während er berichtet, wie viele Essensgäste erwartet werden: die Ingenieure und ihre Gattinnen.
    Als er fertig ist, macht sie einen Knicks. Es ist zum Verrücktwerden. Diese Knickserei hat nie eine Rolle gespielt, wenn sie nachts ihre Rede gehalten hat. Dann war der Direktor vor Schuld vernichtet. Und sie kannte keine Gnade. Stand vor ihm und sprach Wahrheiten aus wie ein Racheengel.
    Jetzt bringt sie kein Wort über Elina heraus. Nur, dass Johan Albin Arbeit in Luleå gefunden hat. Auch er sagt nichts, bleibt nur kurz stehen und scheint etwas auf dem Herzen zu haben.
    Dann ist dieser Augenblick vorbei, das Telefon klingelt. Er läuft in sein Arbeitszimmer. Sie denkt, wenn dieses Telefon bei der Beerdigung seiner Mutter klingelte, dann würde er hinstürzen und das Gespräch annehmen. Und sie kehrt in die Küche zurück und staucht die Mädchen so zusammen, dass die wie verängstigte Mäuse aufschrecken, alles fallenlassen und kaum zu atmen wagen, ohne zu fragen, wie genau sie es denn gerne erledigt hätte.
    Dass er nicht einmal nach dem

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