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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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Rücken an.
    Ich hoffe wirklich, du kommst zum Weihnachtsbad her, dachte sie. Bitte, bleib noch so lange am Leben.
    In dem Moment, in dem Pohjanen die Hand auf die Türklinke legte, kam Carl von Post auf den Hofplatz gefahren.
    Er sprang in Hemdsärmeln aus dem Wagen, zeigte auf Rebecka und schrie: »Scheißdreck, Martinsson. Zum Kotzen ist das mit dir!«
    Rebecka sagte kein Wort. Sie ließ die Hände sinken und seitlich herabhängen. Der Schnee legte sich wie eine pappnasse Mütze auf ihre Haare. Pohjanen kletterte die Vortreppe hoch. Aber der Balkon darüber bot nur wenig Schutz.
    »Glaubst du, ich wüsste nicht genau, was du treibst?«, schrie von Post. »Du weißt, dass wir den Mörder haben. Aber wenn wir keine forensischen Beweise finden, wird es ein Indizienprozess. Und jetzt willst du mir alles verderben, indem du nach alternativen Motiven suchst …«
    »Ich suche keine …«
    »Klappe! Wenn auch nur der leiseste Verdacht besteht, dass jemand anders einen Grund haben könnte, ihre ganze Familie zu ermorden, ihren Sohn, ihren alten Vater, dann können wir Jocke Häggroth nie im Leben verurteilen lassen, und das weißt du. Du versuchst, alternative Motive zu finden, alternative Verdächtige, nur um mir zu schaden. Du bist bereit, einen Mörder ungeschoren davonkommen zu lassen, nur um mir die Tour zu vermasseln. Du bist so verdammt … krank. Scheißkrank bist du!« Abermals hob er den Zeigefinger.
    Pohjanen trat unsicher einen Schritt vor.
    »Immer mit der Ruhe, Junge. Komm rein und trink einen Schnaps, und dann kannst du dir anhören, was wir gefunden haben, das ist kein Geheimnis.«
    Rebecka und von Post starrten Pohjanen an, als ob er ihnen eine Vernunftehe vorgeschlagen oder zumindest angeregt hätte, sie sollten zusammen We Shall Overcome singen.
    »Geisteskrank«, stöhnte von Post als Antwort. »Du bildest dir ein, du könntest dir mit mir jeden Scheiß erlauben, Martinsson, aber hör dir mal an, wie schief du da liegst! Ich kenne die Personalchefin bei der Generalstaatsanwaltschaft, und ich werde ihr klarmachen, dass du ein Sicherheitsrisiko für diese Ermittlung bedeutest. Und eine Gefahr für dich selbst bist. Alle wissen, dass du in der Klapse gelandet bist. Und in dieser angespannten Situation jetzt stehst du kurz vor dem Zusammenbruch. Ich fürchte, du kannst die Befugnisse überschreiten, die uns zur Verfügung stehen. Also wird die Personalstelle dafür sorgen, dass du vom Gesundheitsmanagement untersucht wirst, Schätzchen. Und das ist eine überaus demütigende Geschichte. Hat so was von Inquisition. Und danach wirst du auf eine Stelle versetzt, wo du keinen Schaden anrichten kannst. Bei der Rechtsabteilung der Polizei zum Beispiel. Einspruch gegen Bußgeldbescheide für Falschparken, Bewilligung von Waffenscheinen.«
    Er verstummte. Atmete schwer. Keuchte, als wäre er einen Hang hochgerannt.
    Rotzwelpe lief schwanzwedelnd auf ihn zu und ließ ihm einen Tannenzapfen vor die Füße fallen. Das war seine Rolle in der Herde. Ablenken. Einen Tannenzapfen ausbuddeln und ein lustiges Spiel vorschlagen, wenn Misstöne in der Luft lagen. Er war der rangniedere lustige Klassenclown.
    Von Post starrte den Tannenzapfen hasserfüllt an. Dann wedelte er mit der Hand, wie um Rotzwelpe zu verscheuchen. Der Hund nahm den Tannenzapfen und legte ihn ein wenig dichter vor von Posts Füße. Schaute mit gespitzten Ohren zu ihm hoch, wie um zu sagen: »Ist der nicht einfach unwiderstehlich?« Pohjanen stieß ein heiseres Geräusch aus. Nur wer ihn kannte, konnte wissen, dass es ein kurzes Lachen war.
    »Ihr seid doch total verrückt«, sagte von Post. »Alle miteinander!«
    Dann ließ er sich in sein Auto fallen, ohne sich den Schnee abzuwischen, und fuhr los.
    »Das ist mir einer«, lachte Pohjanen, als von Posts Auto außer Sichtweite war.
    Er öffnete die Hand und ließ sich von Rotzwelpe den Tannenzapfen hineinlegen. Warf ihn einige Meter weit weg.
    »Prachtarsch von Psychopath. Die arme, blöde, breite Allgemeinheit, wenn so einer den Kampf gegen das Verbrechen führen soll.«
    Rebecka sah Rotzwelpe an, der hinter dem Tannenzapfen herjagte.
    Sie dachte an Carl von Post. Der hatte den Hund angesehen und ein Gesicht gemacht, als wollte er ihn totschlagen.
    »Der Hund«, sagte sie zu Pohjanen, als sie in ihrer Küche saßen und das Feuer im Herd neu angefacht hatten. »Sol-Britt Uusitalos Hund. Als ich mir das Protokoll der Vernehmung angesehen habe, die Anna-Maria mit Marcus durchgeführt hat, hat er kein Wort

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