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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: sa Larsson
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sagte er.
    Von Post brachte keine Antwort heraus. Vor lauter Wut herrschte nichts als Leere in seinem Kopf.
    Aber eins stand fest: Er würde selbst mit Rebecka sprechen. Er hatte ihr so einiges zu sagen.
    Rebecka Martinsson und Lars Pohjanen hatten dünne Gummihandschuhe übergestreift und mit dem zerfetzten Hemd Puzzle gespielt. Sie konnten es fast ganz zusammenlegen, es fehlten nur ein halber Ärmel und ein Stück aus dem Rücken.
    »Was für Krallen«, sagte Pohjanen mit Bewunderung in der Stimme und musterte die Ränder der Kleiderfetzen. »Wie mit einer scharfen Schere abgeschnitten.«
    Er hob die eine Vorderseite halb hoch und hielt sie ans Licht. Sie wies braune Erd- und Blutflecken auf, aber genau in der Mitte saß ein deutliches Loch.
    »Wofür hältst du das hier?«, fragte er.
    Rebecka Martinsson betrachtete das Loch.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie, während ihr Herz einen zusätzlichen Schlag einlegte. »Was meinst du?«
    »Ich«, sagte Pohjanen langsam, »halte das für ein Einschussloch. Nichts anderes. Und ich finde, wir sollten es ins SKL schicken und sie bitten, nach Schmauchspuren und Metallsplittern zu suchen.«
    »Der Bär hat ihn nicht getötet«, sagte Rebecka. »Er hat ihn gefressen. Aber er hat ihn nicht getötet.«
    Pohjanen warf ihr einen Blick zu, aus dem sie nicht so ganz schlau wurde.
    »Du und deine Träume«, sagte er endlich.
    Dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich bin …«
    »… voll wie eine Strandhaubitze«, ergänzte Rebecka. »Was meinst du, gehen wir saunen?«
    Rebeckas Großvater hatte seinerzeit zusammen mit seinen Brüdern die Sauna unten am Flussufer gezimmert. Sie war mit roter Falunfarbe gestrichen und hatte eine Vortreppe mit einer Holzbank, die auf jeder Seite Platz für zwei bot. Es gab einen Vorraum mit Kamin. Dann den Waschraum mit Eimern, Bürsten und Waschschüsseln. Und ganz hinten das Allerheiligste, die Sauna selbst, natürlich holzbeheizt und mit einem Fenster zum Fluss.
    Pohjanen und Rebecka Martinsson waren in Gegenden aufgewachsen, wo Männer und Frauen seit undenklichen Zeiten gemeinsam und ohne Verlegenheit in der Sauna gesessen hatten. Der Körper in all seiner Gebrechlichkeit, gezeichnet von Alter oder vielen Geburten – in der Sauna brauchte sich niemand zu schämen. Die Rundungen der Jugend, die an den richtigen Stellen saßen, die Haut wie Blütenblätter – in der Sauna brauchte niemand ungebetene Blicke zu fürchten.
    Rebecka trug Wasser hinein und heizte ein, während Pohjanen vor Behagen fluchte und seine gebrechliche Gestalt am Feuer in dem Vorzimmer wärmte.
    Dann saunten sie. Rebecka, die die Hitze besser aushielt, saß oben. Der salzige Schweiß lief ihnen in die Augen, das Wasser zischte und spritzte auf die Steine, der Dampf stieg zur Decke hoch.
    Sie sprachen über alles, worüber Menschen in der Sauna so sprechen. Dass sie Birkenzweige gebraucht hätten, um sich damit zu peitschen, dass das aber um diese Jahreszeit nicht so leicht war, denn die Zweige mussten doch Blätter haben. Dass das hier die einzige Weise sei, richtig sauber zu werden. Eine verdammte Schweinerei, in einer Badewanne im eigenen Schmutzwasser zu planschen. Sie redeten über Rauchsaunen und alte Verwandte, die die Hitze einer echten Sauna wirklich aushielten, über die Saunaerlebnisse ihrer Kindheit und was für ein Teufelszeug so ein Stromaggregat doch sei.
    Sie kratzten sich Hautschuppen ab und musterten die grauen Hautablagerungen unter ihren Nägeln. Sie ließen die Köpfe sinken und stöhnten vor schmerzlichem Wohlbehagen, als Rebecka Wasser auf die Steine goss und der erste heiße Dampf auf ihre Haut traf. Rebecka pustete in ihre Hand und staunte wie immer darüber, wie heiß die angepustete Stelle wurde.
    Zweimal ging Rebecka hinaus in die Dunkelheit und das Schneegestöber und stieg kurz in den kalten Winterfluss. Pohjanen verzichtete, erklärte sich aber zum Eisbaden später im Jahr bereit, wenn er zu einem Weihnachtsbad eingeladen würde. Rotzwelpe, der vollkommen zufrieden vor dem Kamin im Eingang gelegen hatte, kam hinterher, bellte Rebecka aufgeregt an und schnappte frustriert nach den fallenden Schneeflocken, ehe er plötzlich hinter ihr ins Wasser plumpste.
    »Was ist bloß mit Hunden los?«, rief Pohjnanen lachend, als Rebecka dicht gefolgt von Rotzwelpe wieder ins Warme kam. »Warum müssen sie das Wasser immer in der Nähe eines Menschen abschütteln?«
    Irgendwann hatten sie dann genug gesaunt und trotteten zum Haus hoch.
    Rebecka sah seinen dünnen

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