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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. »Es ist gerade erst elf, Madam, jetzt werden Sie mal nicht unfair.«
    Aber Farmer war nicht in der Stimmung, fair zu sein. »Wenn sie die Profis wären, die sie so gerne sein wollen, müssten sie um elf hier sein und nicht ein paar Minuten später.«
    Adams merkte, dass heute nicht mit ihr zu spaßen war, und beschloss, diese Diskussion nicht weiterzuführen. Er nahm stattdessen einen tiefen Zug von seiner Zigarette, blies den Rauch aus dem offenen Wagenfenster und sah ihm nach, wie er sich in der kalten Nacht auflöste. Er hörte ein Auto bremsen und warf einen Blick in den Rückspiegel. Ein weißer Transporter war hinter ihnen aufgetaucht und einige stämmige Polizisten in schweren blauen Overalls sprangen hinaus auf die Straße. Adams sah zu Farmer hinüber. »Sie sind da.«
    Sie stiegen aus dem Wagen und gingen zu den neun Beamten des Sondereinsatzkommandos hinüber, die auf ihre Befehle warteten. Farmer trat auf den Sergeant zu, der schnell eine Entschuldigung parat hatte: »Entschuldigen Sie die Verspätung, Madam. Wir hatten ein paar Probleme mit …«
    Farmer schnitt ihm das Wort ab: »Sind Sie auf dem neuesten Stand der Informationen?«
    Der Sergeant nickte.
    »Dann können wir ja anfangen, oder?«
    Die Einheit folgte Farmer und Adams hinüber zum Club. Bis sie an der Tür waren, hatten die Leute in der Warteschlange schon mit lauten Buhrufen zu protestieren begonnen. Adams ging mit zwei Beamten zu dem großen Windspiel, das über dem Haupteingang des Clubs hing. Er besah sich die langen Messingröhren genau und entdeckte, dass mindestens zwei von ihnen fehlten. Er nickte einem der Beamten zu, der es abnahm und vorsichtig in eine große schwarze Plastiktüte gleiten ließ.
    Die beiden Türsteher hatten nicht schnell genug reagiert. Sie wussten nicht genau, was sie tun sollten. Endlich entsann sich einer von ihnen, dass es sein Job war, unerwünschte Eindringlinge zurückzuhalten, und baute sich zwischen Farmer und dem Eingang auf. Sie blieb stehen, fixierte sein großes, markantes Gesicht und sah ihm tief in die Augen. Trotz seines Heldenmutes war er nervös. Sie konnte es in seinen Augen lesen. »Machen Sie den Weg frei! Oder muss ich Sie erst aus dem Weg räumen?« Er zögerte und erstarrte fast unter ihrem Blick. Er verharrte einen Moment zu lang. Es ging alles sehr schnell. Für einen ganz kurzen Moment schienen Farmers Augen von ihm abzulassen. Er war erleichtert und konnte spüren, wie sein Körper sich entspannte. Doch das war ein Fehler. Farmer zog mit ganzer Kraft ihr Knie hoch und rammte es ihm zwischen die Beine. Er krümmte sich vor Schmerz. In diesem Moment schlug sie ihm fest mit der Faust in den Nacken, worauf er der Länge nach zu Boden fiel. Sein Partner wollte ihm zu Hilfe eilen, aber Farmers finsterer Blick ließ ihn in seiner Bewegung innehalten.
    Sie sah auf die ächzende, ausgestreckte Gestalt zu ihren Füßen herab. »Nehmen Sie ihn fest!«
    »Weshalb denn?«, fragte der Sondereinsatzbeamte irritiert.
    Farmer war es nicht gewohnt, dass man ihr Fragen stellte, und sie hasste es. »Störung der öffentlichen Ordnung. Los jetzt!«
    Der Sergeant kommandierte zwei Mitglieder seiner Einheit ab und sie trugen den stöhnenden Mann zu ihrem Transporter. Farmer und Adams konnten ohne weitere Verzögerung die Treppe erklimmen, betraten den Club und steuerten auf Birds Büro zu. Farmer hielt sich nicht lange mit Höflichkeiten auf und stieß die Tür auf, ohne anzuklopfen. Bird saß über Papiere gebeugt an seinem großen Eichenholzschreibtisch. Erstaunt blickte er auf.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Farmer trat an den Schreibtisch, zog ihren Ausweis aus der Manteltasche und hielt ihn Bird hin. »Ich bin Detective Superintendent Farmer, und das« – sie wies auf Adams, der mit zwei Sondereinsatzbeamten an der Tür stehen geblieben war – »ist Detective Inspector Adams. Sind Sie Sebastian Bird?«
    Bird sah Adams an, dann wieder Farmer. Das war schließlich sein Büro und er hasste Störungen. »Was ist das hier, eine Art Spiel? Sie wissen doch genau, wer ich bin. Worum geht es überhaupt?«
    »Sebastian Bird, ich nehme Sie fest. Sie werden beschuldigt, Mark James ermordet zu haben. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen …« Sie leierte den Rest der Rechtsbelehrung herunter.
    Bird fühlte Wut und Ärger in sich aufsteigen. »Das ist doch ein Witz, oder? Sie sind gar nicht von der Polizei, sondern von dieser Fernsehsendung, Versteckte Kamera

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