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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Vaters.
     
    Farmer sprach in das Mikrophon des Aufnahmegeräts, das auf dem Tisch im Verhörzimmer stand. Sie saß mit Adams gegenüber von Bird und seinem Anwalt Colin Lane. Bird flegelte sich lässig auf seinem Stuhl.
    »Ich muss Sie daran erinnern, dass wir Sie als Verdächtigen vernehmen. Haben Sie das verstanden?«
    Als abschätzige Geste der Kenntnisnahme zog Bird die Augenbrauen hoch.
    »Für das Aufnahmegerät, bitte.«
    Bird beugte sich vor. »Ja.«
    Farmer fuhr fort. »Ich untersuche den Tod eines Mannes namens Mark James. Ich glaube, dass Sie mir dabei helfen können.«
    Bird schwieg und starrte weiter unbeteiligt in die Luft.
    »Kennen Sie Mark James?«
    »Ja, er hat mal für mich gearbeitet.«
    »Als was?«
    »Barkeeper.«
    »Wie lange hat er für Sie gearbeitet?«
    »Zwei Jahre lang, aber nur ab und zu. Er war nicht fest angestellt.«
    »Wir sind darüber informiert worden, dass er Ihnen ein paar tausend Pfund gestohlen hat. Ist das richtig?«
    Bird nickte und Adams zeigte auf den Kassettenrecorder.
    »Ja, das ist richtig.«
    Adams schaltete sich ein: »Warum haben Sie den Diebstahl nicht angezeigt?«
    »Und wozu?«
    »Wir hätten das Geld vielleicht wiederbeschaffen können.«
    Bird beugte sich über den Tisch und sah Adams direkt in die Augen. Adams zuckte nicht mit der Wimper.
    »Ich bekomme keinen Versicherungsschutz mehr und wissen Sie, warum? Weil in meinen Club im letzten Jahr mehrmals eingebrochen wurde. Mir wurden Einrichtungsgegenstände im Wert von über zwanzigtausend Pfund gestohlen oder beschädigt und Ihre Truppe hat nichts unternommen. Deshalb habe ich keine Anzeige erstattet.«
    Mit diesen Worten lehnte Bird sich wieder zurück.
    »Aber diesmal wussten Sie, wer es war.«
    »Ich habe auch die sieben Male vorher gewusst, wer es war, aber trotzdem haben Sie nichts unternommen.«
    Farmer klinkte sich wieder in das Verhör ein. »Und da haben Sie beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und haben sich auf die Suche nach James gemacht.«
    »Das ist richtig. Ich wollte mein Geld zurück.«
    »Haben Sie ihn deshalb umgebracht?«
    »Ich habe ihn nicht umgebracht.«
    »Aber Sie waren hinter ihm her.«
    »Hinter jemandem her sein und jemanden umbringen ist ein großer Unterschied.«
    Bird beugte sich wieder vor. »Frances hat Ihnen das alles erzählt, nicht wahr? Hören Sie, die verfolgt doch ein persönliches Interesse, ihren Erzählungen würde ich nicht so viel Bedeutung beimessen, sie ist ein bisschen …« Er tippte sich mit dem Finger an die Stirn.
    Adams fragte weiter: »Was passierte also, als sie ihn gefunden hatten?«
    »Ich habe ihn nicht gefunden. Ich habe nach ihm gesucht, bin überall gewesen, in den Clubs, Pubs, in den Straßen, wo die Zuhälter und Nutten sich rumtreiben, aber er war verschwunden. Dann hat einer von meinen Freunden erzählt, er habe Frances in Richtung Bahnhof gehen sehen. Als ich von zu Hause wegfuhr, war sie noch sterbenskrank gewesen. Also bin ich dahin gefahren. Sie habe ich zwar gefunden, aber von Mark keine Spur.«
    »Was wollten Sie tun, wenn Sie ihn gefunden hätten?«
    »Ich wollte ihm eine reinhauen, das hatte er verdient, aber das war alles. Aber er ist ja nicht wieder aufgetaucht, also wars das.«
    »Und dann haben Sie Ihren Frust an Frances ausgelassen?«
    »Ja, vielleicht. Ich bin etwas zu weit gegangen. Ich wollte sie nicht verletzen, aber sie hat sich den Kopf angeschlagen. Ich habe mich bei ihr entschuldigt, habe versucht, es ihr zu erklären. Ich habe mich danach sehr schlecht gefühlt.«
    »Es ging also nicht nur um das Geld, oder? Sie nahmen an, James wollte mit Ihrer Freundin abhauen. Sie hätten Ihr Gesicht verloren, wenn er es getan hätte.«
    »Man bringt doch wegen einer Frau niemanden um!«
    »Hunderte Männer tun es jedes Jahr, warum sollten Sie da eine Ausnahme machen?«, entgegnete Farmer.
    »Frances ist ein freier Mensch, wenn sie mit dem Typen abhauen wollte, hätte sie das herzlich gern tun können. Sie sollten nur nicht mein Geld mitnehmen.«
    »Haben Sie ihn deshalb umgebracht?«
    »Sie können mich das noch tausendmal fragen, aber die Antwort wird immer dieselbe bleiben. Ich habe ihn nicht umgebracht! Ich habe ihn nicht einmal aufgespürt. Und wenn ich ihn gefunden hätte, hätte ich doch nicht Lebenslänglich riskiert. Sie haben den falschen Mann.«
    »Warum haben Sie nicht weiter nach ihm gesucht, als sie Frances gefunden hatten?«
    »Ich habe mich umgehört, aber er war wie vom Erdboden verschwunden. Ich dachte, er

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