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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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zurückgekommen und hast an der Tür geläutet, obwohl du wusstest, dass die Stallards nicht zu Hause sind. Also hast du entweder vor einzubrechen, oder du wolltest zu Lisa. Lisa ist nicht da.«
    Die letzten Worte stieß er einen Tick zu trotzig hervor. Ich interpretierte es so, dass sie zwar an diesem Abend nicht da war, doch ansonsten bei ihren Eltern wohnte. Das war für sich genommen bereits nützlich. Ich hatte von Anfang an Zweifel gehabt, dass Mickey recht hatte mit seiner Vermutung, sie wäre nach Hause zurückgekehrt. Und jetzt hatte mein Gegenüber mir einen entscheidenden Tipp gegeben. Der Kerl war ein Wichtigtuer, der sich in Dinge einmischte, die ihn nichts angingen, doch er kannte die Familie allem Anschein nach gut. Was war er? Nur ein Nachbar? Ein Freund? Vielleicht Lisas Freund?
    »Das ist es also, wie?«, entgegnete ich. »Du spionierst deine Nachbarn aus, oder was?«
    Er errötete erneut, diesmal vor Empörung, nicht vor Verlegenheit. »Du hast vielleicht Nerven! Du bist diejenige, die sich verdächtig benommen hat! Ich hätte die Polizei rufen sollen!«
    »Nein«, widersprach ich. »Ich sollte die Polizei rufen. Du hast zugegeben, dass du mich verfolgt hast. Ich nenne das Belästigung.«
    Über sein Gesicht huschte ein sarkastisches Grinsen. »Du rufst bestimmt keine Polizei«, sagte er triumphierend.
    Womit er recht hatte. »Hör zu«, sagte ich. »Geh einfach nach Hause, okay? Die ganze Sache geht dich überhaupt nichts an.«
    »Vielleicht doch!«, entgegnete er großspurig. Er glaubte wohl, er hätte mich in die Ecke gedrängt. »Wer bist du überhaupt?«
    »Verpiss dich, Mann«, wiederholte ich meine Bitte weniger freundlich. Ich wandte mich ab und ging davon. Als hätte ich es geahnt, trottete er mir aufsässig hinterher.
    »Hör zu, Freundchen!«, grollte ich ihn an. »Du gehst mir allmählich ernsthaft auf den Geist!«
    »Das hier ist ein freies Land!«, protestierte er. »Ich kann über diesen Bürgersteig gehen, solange ich will! Wenn du meinst, ich würde dich belästigen, dann ruf doch die Cops, wie du gesagt hast. Du hast ein Handy. Ich werde bestimmt nicht versuchen, es dir wegzunehmen. Ich bin nicht dämlich.«
    Er würde mir folgen, bis er herausgefunden hatte, wohin ich wollte. Ich konnte nicht das Geringste dagegen tun. Er wusste es, also tat ich mein Bestes, ihn zu ignorieren, und ging weiter, bis ich vor Beryls Hotel garni angekommen war. Dort blieben wir stehen.
    »Hier ist es«, sagte ich, indem ich mich zu ihm umwandte. »Hier wohne ich. Jetzt kannst du meinetwegen nach Hause trotten.«
    »Ich warte, bis du im Haus bist!«, widersprach er störrisch.
    Noch einer! Jedes Mal, wenn ich in den Straßen dieser Stadt unterwegs bin, treffe ich auf einen besorgten Bürger, der darauf besteht, mich bis in den sicheren Hafen meines Hotels zu begleiten, oder wie? Zuerst Detective Sergeant Pereira, jetzt dieser Fanatiker von der Nachbarschaftswache.
    »Meinetwegen«, sagte ich gleichmütig. Ich stieg die Stufen zur Vordertür hinauf und steckte den Schlüssel ins Loch, den Beryl mir gegeben hatte. Das überzeugte ihn.
    »Warte!«, rief er hastig.
    Ich hätte ihn ignorieren sollen, doch er wäre dumm genug, zur Tür zu kommen und zu klopfen, wenn er noch etwas hatte, das er mir sagen wollte. Ich wollte nicht, dass Beryl – und letzten Endes Mickey – etwas von dieser Klette erfuhren. Es war Mickey durchaus zuzutrauen, dass er einen kleinen Unfall für den Jungen arrangierte. Ich drehte mich um. »Was denn noch?«
    »Wenn du hier wohnst, dann bist du nur zu Besuch in Oxford.« Er klang selbstgefällig.
    Das war nicht schwer, mein lieber Watson, schnarrte ich innerlich. Das Haus war von weitem als Hotel garni zu erkennen. »Na und?«, entgegnete ich gleichmütig. »Ich bin eine Touristin.«
    »Von wegen, Touristin!«, schnarrte er. »Du kommst aus London. Hat dich etwa dieser Scheißkerl Mickey Allerton geschickt?«
    Du grüne Neune! Diese Geschichte wurde ja von Minute zu Minute komplizierter. Mehr noch, allmählich sah es danach aus, als wüssten einige andere einiges mehr über diese Geschichte als ich.
    »Nie gehört, den Namen«, sagte ich und schlug die Tür hinter mir zu, bevor er noch etwas sagen konnte.
    Ich schlich in den Frühstücksraum und spähte durch das Fenster nach draußen. Möglich, dass er immer noch hinter mir her war, dass er an die Tür hämmerte und mit mir zu sprechen verlangte. Ich hielt den Atem an. Er hing für eine Minute unentschlossen draußen rum, dann

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