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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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auf die Straße zu setzen. Sie arbeitet illegal in England. Sie ist eigentlich aus Kroatien, und sie hat Angst, dass man sie dorthin zurückschicken könnte. Sie tut alles, um sich bei Mickey einzuschmeicheln.«
    »Es gibt noch einen Kroaten im Silver Circle, denke ich«, sagte ich. »Einer der Türsteher. Er hört auf den Namen Ivo.«
    Lisa blinzelte. »Ja, sicher. Mickey stellt alle möglichen Leute ein. Jasna hat ihm wahrscheinlich den Job besorgt. Ich weiß es nicht. Ich weiß, dass es dumm von mir war, Jasna zu bitten, das Paket für mich bei der Post aufzugeben. Wenn man mit Menschen wie ihr arbeitet, sollte man sein Privatleben besser abschotten.«
    Sie klang bitter. Ihr war bewusst geworden, dass sie selbst Mickey auf ihre Spur gebracht hatte, durch eine simple Gedankenlosigkeit ihrerseits.
    Wir alle tun dumme Dinge. »Hör mal«, sagte ich mitfühlend. »Ich bin wirklich nicht hergekommen, um dir Scherereien zu machen. Aber ich muss mit dir reden. Können wir uns irgendwo treffen, wo wir ungestört sind? Wie du es vorhin gesagt hast?«
    »Du wohnst in der Nähe der Magdalen Bridge, richtig?«, fragte sie. »Weißt du, wo die Botanischen Gärten sind? Unmittelbar vor der Brücke, von hier aus gesehen?«
    Ich nickte. »Dort?«
    »Nein, es gibt einen besseren Platz. Wenn du von deinem Hotel aus über die Iffley Road in die Innenstadt gehst, überquerst du die Brücke und läufst an den Gärten vorbei, dann kommt eine Seitenstraße. Sie nennt sich Rose Lane. Die nimmst du und gehst immer weiter, bis du zu einem Tor kommst. Es führt auf die Christ Church Meadow. Jogger laufen dort gerne, und Touristen gehen dorthin; niemand wird uns beachten, und es gibt genügend freien Raum, damit niemand uns belauschen kann. Geh zum Fluss. Am Ufer führt ein Pfad entlang. Wenn du ihm folgst, kommst du zu einer Steintreppe, die in der Nähe einer Flussgabelung zum Wasser hinunterführt. Früher war dort eine Landebrücke. Wir treffen uns dort um zehn Uhr morgen Früh. Ich kann nicht früher. Einverstanden?« Sie blickte mich nervös an.
    »Kommst du alleine?«, fragte ich. »Ich möchte nicht, dass Ned dabei ist. Wo ist er eigentlich jetzt?«
    »Auf der Arbeit.« Sie sah mich an, überrascht von meiner Frage.
    Ich hätte mir die Antwort denken können. Die meisten Menschen hatten eine regelmäßige Arbeitszeit. »Was arbeitet er denn?«, fragte ich.
    »Er ist Zahntechniker.«
    Ich blinzelte. »Er macht falsche Zähne?«
    »Nicht nur!«, entgegnete sie aufgebracht. »Ned macht auch andere Sachen.«
    »Sicher. Ich dachte nur … Er sah irgendwie mehr nach einem Lehrer aus, ich weiß nicht.«
    »Was spielt es für eine Rolle?«, schnappte sie und fiel in ihre alte Kratzbürstigkeit zurück. »Ich bringe ihn nicht mit. Du musst dir keine Gedanken machen, okay? Ich verrate ihm nicht mal, dass ich mich mit dir treffe.«
    Ich glaubte ihr. Ned war für Lisa Stallard ungefähr das, was Ganesh für mich war. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie Ganesh sich einmischte, wenn er glaubte, dass ich in Gefahr schwebte, und wie er mir sagte, was ich tun sollte und was nicht. Lisa würde Ned nichts von unserem Treffen erzählen, weil er darauf bestehen würde, mitzukommen und die Dinge in die Hand zu nehmen.
    »Ich gehe auf gar keinen Fall zurück nach London«, sagte sie unvermittelt. »Was auch immer du mir sagen willst, ich gehe nicht zurück. Du wirst mich nicht dazu überreden, bestimmt nicht.«
    »Mickey gibt sich vielleicht mit viel weniger zufrieden«, sagte ich zu ihr. »Beispielsweise einem Telefonanruf und einem Gespräch.«
    »Mickey gibt sich nie mit weniger zufrieden«, sagte sie, und die kalte, tonlose Stimme war wieder da. Dann schloss sie die Tür vor meiner Nase.

KAPITEL 5
    Ich kann nicht behaupten, dass Lisas letzte Worte mich nicht nervös gemacht hätten. Mir war nur zu deutlich bewusst, dass das, was Allerton in Wirklichkeit wollte, Lisas Rückkehr nach London und in den Silver Circle war. Wenn Lisa recht hatte mit ihrer Behauptung, dass er sich nie mit weniger zufrieden gab als dem, was er wollte, dann steckte ich in Schwierigkeiten. Auf der anderen Seite – und das hatte er in unserer Unterhaltung angedeutet – rechnete er damit, dass es nicht einfach werden würde und ich vielleicht nicht jedes Hindernis würde überwinden können. Ich konnte keine Wunder vollbringen. Er erwartete nicht, dass ich Lisa an Händen und Füßen in einen Ford Transit werfen und sie zum Silver Circle bringen würde. In mir regte sich

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