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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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überall, und sie stimmen mit denen von Charley Muir
überein. Wir haben sie sogar im Werkzeugraum im Keller gefunden.«
    »Gott sei Dank keine Kameras«, sagte Emily erleichtert. »Ich weiß nicht, was wäre, wenn Sie noch mehr gefunden hätten. Es ist schon schlimm genug. Und ich will nicht glauben, dass er sich sogar im Keller an den Werkzeugen meines Vaters zu schaffen gemacht hat. Als ich noch klein war, war Dad immer mit irgendetwas beschäftigt. Er war so stolz auf seine Werkstatt.«
    »Emily, wir müssen miteinander reden. Sie wissen so gut wie ich, dass sich Lanning dort draußen herumtreibt. Er ist ein Irrer, der von Ihnen geradezu besessen ist. Wenn Sie trotzdem hierbleiben wollen, werden wir draußen einen Polizeibeamten abstellen, der rund um die Uhr das Haus bewacht, bis Lanning gefasst ist.«
    »Jake, ich habe in den letzten Stunden viel darüber nachgedacht, ich bin ziemlich hin und her gerissen. Aber ich denke, ich werde hierbleiben. Mir wäre es sehr lieb, wenn ein Polizist draußen Wache hält.« Sie lächelte verhalten. »Und bitten Sie ihn, auf die Hausrückseite aufzupassen. Lanning kam gern über die Veranda.«
    »Natürlich, Emily. Die örtliche Polizei wird dafür sorgen, dass jeder abgestellte Beamte regelmäßig das Gebäude umrundet.«
    »Danke, Jake. Das beruhigt mich sehr. Ich werde die Polizisten der jeweiligen Schicht Bess vorstellen müssen, damit sie sich nicht die Seele aus dem Leib kläfft.«
    Als Jake die Taschen auf dem Rücksitz bemerkte, fragte er, ob er sie nach drinnen tragen solle.
    Sosehr sie Jake auch vertraute, zu diesem Zeitpunkt wollte sie noch nicht einmal ihm mitteilen, was sich in ihnen befand. »Das wäre nett. Sie sind ziemlich schwer. Ich
habe mir einige Akten mit nach Hause genommen. Ich werde die nächsten Tage nicht ins Büro gehen, sondern hierbleiben, wenn die Schlösser ausgewechselt werden und meine erbärmliche Alarmanlage erneuert wird, die Lanning so leicht umgehen konnte.«

68
    D er Ermittlungsbeamte Billy Tryon kehrte am Montagabend um 20:30 Uhr ins Gerichtsgebäude zurück, um einige Beweisstücke im Kirk-Mordfall abzugeben. Er hatte sich von Anfang an am Tatort aufgehalten, war ständig zwischen den drei Häusern unterwegs gewesen und hatte die Ermittlungen überwacht. Den Großteil der Zeit hatte er sich im Haus und der Garage von Madeline Kirk aufgehalten.
    Nach der Begegnung mit Emily in Lannings Küche wollte er ihr nicht noch einmal über den Weg laufen. Als sie gegen achtzehn Uhr losfuhr, fragte er Jake Rosen, wohin sie wolle. Jake sagte ihm, Emily müsse kurz mal weg.
    Billy war sich ziemlich sicher, dass sie ins Büro gefahren war. Sein Cousin Ted hatte ihm gesagt, Emily habe ihm nach Eastons Wutausbruch vor Gericht mitgeteilt, sie wolle den Fall noch einmal Schritt für Schritt durchgehen.
    Aufgebracht hatte Ted Billy erzählt, dass er kurz davorgestanden habe, ihr jede weitere Beschäftigung mit dem Fall zu untersagen, allerdings fürchtete er, sie könnte unter diesen Umständen eine Beschwerde wegen Missachtung ethischer Grundsätze gegen ihn einreichen. »Und wenn sie das tut, kann ich den Posten des Generalbundesanwalts vergessen«, wetterte er.
    Von Kirks Haus aus konnte Billy sehen, wann Emily zurückkehren würde. Das war gegen halb acht der Fall. Er sah,
wie sie in der Einfahrt erneut mit Jake Rosen sprach. Ihre Vertrautheit gefiel ihm nicht. Dann beobachtete er, wie Jake zwei schwere Taschen ins Haus schleppte.
    Als Jake nach draußen kam, rief Billy ihn zu sich heran. »Was war in diesen Taschen?«, wollte er wissen.
    »Emily will sich ein paar Tage freinehmen und hat deswegen ein paar Akten mit nach Hause gebracht. Warum fragst du?«
    »Es gefällt mir nicht«, blaffte Tryon. »Gut, ich hau jetzt ab. Ich bring die Beweisbeutel noch ins Büro, dann mach ich mich auf den Heimweg.«
    Auf der Fahrt ins Gerichtsgebäude merkte Billy Tryon, wie die Wut in ihm hochkam. Sie versucht das Urteil anzufechten und mir die Schuld zuzuschieben. Aber das werde ich nicht zulassen.
    Sie wird mich nicht zu Fall bringen.
    Und sie wird auch Ted nicht zu Fall bringen.

69
    N ach dem Gespräch mit Belle Garcia konnte es Michael Gordon kaum erwarten, Richard Moores Nummer zu wählen.
    »Hallo, Mike«, meldete sich Moore beschwingt. »Ich habe Sie heute im Gericht gesehen, kam aber nicht dazu, mit Ihnen zu reden. Ich bin sofort nach dem Urteilsspruch gegen Easton ins Gefängnis, um Gregg alles zu erzählen. Er musste mal etwas Positives hören. Zum

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