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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Anweisungen geben.«
    Emily kreuzte die Finger unter dem Tisch und betete, dass die Nummern vier und acht gezogen würden. Die Gerichtsdienerin, eine zierliche Frau um die fünfzig, ließ den Kasten mit professioneller Miene rotieren, und als er wieder still stand, öffnete sie den Deckel, wendete das Gesicht ab, so dass die Geschworenen sicher sein konnten, dass alles wirklich auf Zufall beruhte, und zog die erste Karte. »Geschworener Nummer vierzehn«, las sie ab, »Donald Stern.«
    »Mr Stern, bitte setzen Sie sich in die erste Reihe«, ordnete Richter Stevens an. »Die Gerichtsdienerin wird nun den zweiten Stellvertreter bestimmen.«
    Wieder schaute die Beamtin beiseite, langte in den Kasten und zog eine zweite Karte heraus. »Geschworene Nummer zwölf, Dorothy Winters«, las sie.
    »Miss Winters, bitte nehmen Sie ebenfalls Platz in der ersten Reihe«, sagte Richter Stevens.
    Eine offenkundig enttäuschte Dorothy Winters erhob sich widerwillig von ihrem Geschworenensitz, ging kopfschüttelnd zur ersten Reihe und setzte sich neben Donald Stern.
    Sieht so aus, als ob ich damit eine wichtige Gegnerin losgeworden bin, dachte Emily. So, wie sie Aldrich und Katie voller Mitgefühl angeschaut hat, hätte sie sich vermutlich vehement für einen Freispruch eingesetzt.
    Emily hörte nur halb zu, als sich Richter Stevens an die Stellvertreter wandte und ihnen erklärte, dass sie weiterhin am Verfahren teilnähmen. Falls einer der Geschworenen
während der Beratungen krank werde oder sich ein Notfall in der Familie ereigne, der seine weitere Teilnahme verhindere, sei es von großer Bedeutung, dass ein Stellvertreter dessen Platz bei den Beratungen einnehmen könne.
    »Sie sind angewiesen, über diesen Fall weder untereinander noch mit anderen zu sprechen, bis das gesamte Verfahren beendet ist. Solange die Beratungen andauern, können Sie sich im zentralen Geschworenenzimmer im dritten Stock aufhalten.«
    Gott möge verhüten, dass einer der Geschworenen ein Problem hat und Winters am Ende doch noch an den Beratungen teilnimmt, dachte Emily. Falls ich sie nicht vollkommen falsch einschätze, würde mit ihr am Ende ein gespaltenes Votum herauskommen, wenn nicht gar ein Freispruch. Und ich glaube, die beiden Moores denken genauso. Sie machen ein Gesicht, als hätten sie gerade ihre beste Freundin verloren.
    Richter Stevens wandte sich daraufhin an den Geschworenen Nummer eins, einen korpulenten Mann mit kahlem Schädel von etwa vierzig Jahren. »Mr Harvey, unsere Bestimmungen sehen vor, dass der Geschworene mit der Nummer eins als Sprecher der Geschworenen fungiert. Ihre Aufgabe ist es, die Aufsicht über die Beratungen zu führen und den Urteilsspruch zu verlesen, wenn die Geschworenen zu einem Beschluss gekommen sind. Wenn die Geschworenen zu ihrem Urteil gelangt sind, werden Sie mir eine Nachricht zukommen lassen, indem Sie diese dem Wachhabenden überreichen, der vor der Tür des Beratungszimmers der Geschworenen stehen wird. In dieser Nachricht sollten Sie nicht mitteilen, wie das Urteil lautet, sondern lediglich, dass Sie zu einem Urteil gekommen
sind. Das Urteil selbst wird erst in öffentlicher Sitzung von Ihnen verkündet werden.«
    Der Richter blickte auf seine Uhr. »Es ist jetzt Viertel nach elf. Das Mittagessen wird Ihnen gegen halb eins gebracht werden. Sie dürfen heute bis halb fünf beraten. Wenn Sie bis dahin nicht zu einem Urteil gelangt sind – und ich möchte betonen, dass Sie sich wirklich so viel Zeit nehmen sollten, wie Sie benötigen, um beiden Seiten gerecht zu werden –, werde ich Sie über Nacht entlassen. Sie werden dann Ihre Beratungen morgen früh um neun Uhr wieder aufnehmen.«
    Er wandte sich an Emily. »Mrs Wallace, sind alle Beweismittel bereitgestellt, um in das Geschworenenzimmer gebracht zu werden?«
    »Ja, Euer Ehren, es ist alles hier.«
    »Meine Damen und Herren, Sie können jetzt in das Geschworenenzimmer gehen. Ein Beamter wird Ihnen sofort die Beweismittel bringen. Sobald er den Raum verlassen hat, können Sie mit den Beratungen beginnen.«
    Fast gleichzeitig standen die Geschworenen auf und begaben sich langsam hintereinander in das angrenzende Geschworenenzimmer. Emily sah aufmerksam zu, versuchte mitzubekommen, ob einzelne sich noch einmal umdrehten und Gregg Aldrich einen mitfühlenden oder feindseligen Blick zuwarfen. Doch alle blickten nach vorn und gaben keinerlei Aufschluss darüber, wie sie in diesem Moment über die Sache dachten.
    Richter Stevens erinnerte daraufhin

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