Denn niemand hört dein Rufen
bereit, sehr genau überwacht zu werden, und er ist bereit, gemeinnützige Arbeiten zu leisten. Ich danke Ihnen.«
»Mr Easton, Sie haben das Recht, selbst für sich zu sprechen«, sagte Richter Stevens. »Möchten Sie dazu etwas sagen?«
Jimmy Easton holte tief Atem. »Euer Ehren, ich soll hier zu etwas gezwungen werden, was nicht in meinem Interesse ist. Mein Anwalt hat überhaupt nichts für mich getan. Wenn er nicht auf den Bluff der Staatsanwaltschaft reingefallen wäre und weitergekämpft hätte, dann hätten sie mir Bewährung anbieten müssen. Sie haben mich für ihren Prozess gebraucht. Ich hab getan, was sie von mir erwartet haben, und jetzt wollen sie mich in der Versenkung verschwinden lassen.«
Richter Stevens nickte Emily zu. »Frau Staatsanwältin, Sie haben das Wort.«
»Euer Ehren, es ist geradezu absurd, wenn Mr Easton behauptet, er sei zu etwas gezwungen worden. Unser erstes
Angebot für einen Deal waren sechs Jahre, und erst nach langwierigen Verhandlungen haben wir das auf vier Jahre reduziert. Wir sind der Auffassung, dass Mr Easton, der eine lange Reihe von Vorstrafen hat, zu einer Haftstrafe verurteilt werden muss. Mit keinem Argument hätte uns sein Anwalt überzeugen können, davon abzugehen. Eine Bewährungsstrafe kam für uns nie infrage.«
Richter Stevens wandte sich an Jimmy Easton. »Mr Easton, ich war von Anfang an mit Ihrem Fall befasst. Was die Anklage wegen Einbruchdiebstahls betrifft, waren die Beweise gegen Sie äußerst zwingend. Ihr Anwalt hat sehr intensiv mit der Staatsanwältin verhandelt. Sie haben ein Angebot für ein sehr viel niedrigeres Strafmaß erhalten, als Ihnen unter allen anderen Umständen gedroht hätte, und Sie haben dieses Angebot angenommen. Die Staatsanwaltschaft hat zweifelsohne einen substanziellen Nutzen aus Ihrer Zeugenaussage erhalten, so wie Sie jetzt einen substanziellen Nutzen für Ihre Zusammenarbeit erhalten. Unter keinen Umständen kann ich zulassen, dass Sie nur mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. Ihnen wird hiermit eine Gefängnisstrafe von vier Jahren Dauer auferlegt. Sie haben das Recht, Berufung einzulegen, wenn Sie mit dem Urteil unzufrieden sind.«
Als der Wachbeamte ihn am Arm fasste, um ihn abzuführen, begann Jimmy Easton zu schreien. »Unzufrieden? Unzufrieden? Ich werde euch allen zeigen, was es heißt, unzufrieden zu sein. Ihr werdet schon sehen! Ihr werdet schon bald noch einiges von mir hören. Und es wird euch nicht gefallen!«
57
P hil Bracken, der Lagermeister des Lagerhauses von Pine Electronics an der Route 46, war betroffen, als er am Montagmorgen von Zach Lanning vernahm, dass er den Job vorzeitig kündigen müsse, weil seine Mutter im Sterben liege.
»Zach, das tut mir wirklich leid, erstens wegen deiner Mutter und zweitens, weil du immer gute Arbeit geleistet hast. Falls du je wieder zurückkommen solltest, ist dir ein Job bei uns sicher.«
Das war nicht gelogen, dachte Phil, als er den Hörer auflegte. Zach hat nie irgendeinen Mist gebaut, ist nicht andauernd zu Zigarettenpausen verschwunden, hat die Ware immer dort eingeräumt, wo sie hingehörte, nicht in die falschen Regale wie diese Trottel, die nur so lange hier arbeiten, bis sie einen besseren Job finden.
Auf der anderen Seite hat Zach irgendetwas an sich, das mir immer unangenehm war, dachte Phil. Vielleicht war es, weil er mir viel zu intelligent für diesen Job zu sein schien. Das Gefühl hatte ich von Anfang an. Und es ist nie vorgekommen, dass er am Ende seiner Schicht noch ein kleines Schwätzchen mit den Kollegen hielt oder noch auf ein Bier mitging. Zach hat mir gesagt, er sei geschieden und habe keine Kinder, der Grund war also nicht, dass es ihn nach Hause zu seiner Familie zog.
Betty Tepper, zum Beispiel. Sie war Anfang vierzig, geschieden,
und arbeitete in der Buchhaltung. Als sie erfahren hatte, dass Zach Single war, hatte sie ihn ein paarmal auf Partys eingeladen. Doch er hatte immer irgendeine Ausrede gefunden, um nicht hinzugehen. Er schien einfach kein Interesse an Bekanntschaften zu haben.
Die Stelle wieder zu besetzen, ist eigentlich kein großes Problem, dachte Phil. Bei der augenblicklichen wirtschaftlichen Lage gibt es Dutzende, die nur darauf warten, sich um den ordentlich bezahlten festen Job bei uns zu bewerben.
Dieser Zach Lanning ist einfach ein eigenartiger Typ, dachte er. Nie hat er mir in die Augen geschaut, wenn ich mit ihm gesprochen habe. Es war, als ob er sich ständig vergewisserte, ob ihm jemand zu nahe
Weitere Kostenlose Bücher