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Denn rein soll deine Seele sein

Denn rein soll deine Seele sein

Titel: Denn rein soll deine Seele sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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und nahm sie in die Arme. Sie schluchzte an seiner Brust weiter. Er drückte sie an sich und streichelte ihr Haar, das naß und klebrig war. »Bist du verletzt?«
    »Der da hat mir ein Messer an die Kehle gesetzt, aber mir ist nichts passiert.«
    Sie faßte sich an den Hals. »Ich möchte nach Hause, Peter. In zwanzig Minuten kommen die Kinder zurück.«
    »Hast du schon deine Aussage gemacht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sag mir kurz, was passiert ist, das offizielle Protokoll nehmen wir dann später auf.«
    Sie berichtete so kurz und knapp wie möglich.
    »Wir brauchen das Auto und alles, was darin ist, für die Beweisaufnahme, Rina«, sagte Decker. »Die Eier, die leeren Flaschen, einfach alles. Das ist eindeutig ein bewaffneter Überfall. Ich brauche Fotos und einen ausführlichen Bericht. Ich kann dich von einem Streifenwagen heimfahren lassen.«
    Sie nickte stumm.
    »Hör zu, Rina, erzähl deinen Leuten in der Jeschiwa nichts davon, wir müssen erst das Protokoll fertigmachen. Leider wirst du noch eine Weile warten müssen, bei uns ist wieder mal Hochbetrieb. Das macht die Hitze, da kriechen alle Kakerlaken aus den Ritzen. Komischerweise waren es in dieser Woche alles Jugendliche.« Er nahm einen langen Zug aus seiner Zigarette.
    »Das tut mir leid, Peter.«
    Er lachte ein bißchen. »Na, hör mal! Du bist mit einem Messer bedroht worden, und ich jammere hier herum wie ein Fünfjähriger mit einem wunden Knie. Ich werde versuchen, um neun bei dir zu sein.«
    »Da bin ich in der Mikwe.«
    »Dann hole ich dich dort ab und bringe dich nach Hause.«
    Was würden die anderen denken? Aber das kümmerte sie jetzt nicht mehr. Sie sagte Peter, er solle um Viertel nach zehn bei ihr sein.
    »Wie macht sich die Frau vom Wachdienst?« fragte er.
    Rina lächelte noch ein bißchen mühsam. »Sehr gut. Wenn das so weitergeht, stelle ich sie am besten als Leibwache ein.«
    Vielleicht gar keine schlechte Idee, dachte Decker.
    »Hast du einen Gefangenentransport bestellt, Doug?« fragte Decker.
    Walsh nickte. »Kommt aber erst in einer Stunde. Unheimlich viel los, heute.« Er wandte sich an Folstrom. »Chris, kennst du Peter Decker schon?«
    Decker sah sich den Kollegen genauer an. »Sie sind der Junge, der mich neulich an der Ampel gestoppt hat.«
    Folstrom wurde rot, aber Decker lachte nur. »Macht nichts. Nur Armleuchter und Cops fahren so bescheuert. Und manchmal ist der Unterschied schwer auszumachen.«
    »Das Mädchen kommt aus der Judenschule?« fragte Walsh. »Hatte sie was mit dem Überfall dort zu tun?«
    Decker zuckte unwillkürlich zusammen. Die Bezeichnung klang in seinen Ohren jetzt rassistisch und beleidigend. Dann nickte er. »Ja, aber nur als Zeugin.«
    »Meinen Sie, daß es da einen Zusammenhanggeben könnte?«
    »Man kann nie wissen.« Decker gab Rinas Darstellung von dem Zwischenfall wieder.
    Walsh nickte. »Das stimmt mit dem überein, was der gute Samariter zu Protokoll gegeben hat.«
    »Armer Kerl«, meinte Folstrom. »Für seine Hilfsbereitschaft hat er sich noch eine blutige Nase eingehandelt.«
    »Hat Glück gehabt, daß es nicht mehr war«, sagte Walsh trocken.
    »Und der Bursche hat sie mit einem Messer bedroht?« vergewisserte sich Decker. »Warum ist er eigentlich nicht mit den anderen getürmt?«
    »Das Mädchen hat ihm offenbar einen kräftigen Tritt in die Eier gegeben.«
    Decker lachte laut auf.
    »Hat sie Ihnen das nicht erzählt?« fragte Folstrom.
    »Muß sie total vergessen haben.« Decker besah sich den Jungen am Boden. Nach einer Weile fiel ihm auch der Name ein, der zu dem Gesicht gehörte. Cory Schmidt. Kein unbeschriebenes Blatt mehr. Ruhestörung, Schlägereien, Sachbeschädigung. Daß es dabei nicht bleiben würde, hatte man voraussehen können. Er tippte ihn mit der Schuhspitze an.
    »Hey, Cory, wie siehst du denn aus? Hast du dir in die Hosen gemacht?«
    »Hauen Sie ab, Decker. Ich will einen Anwalt.«
    »Ich bin Anwalt.«
    »Einen richtigen Anwalt, keinen Bullen.«
    »Du kriegst deinen Anwalt, mein Junge, und wir holen auch deine Eltern dazu, da lassen wir uns nichts nachsagen. Und dann setzen wir uns alle in einem klitzekleinen Zimmer zusammen, in dem eine Affenhitze herrscht, und führen ein richtig gutes, langes Gespräch miteinander. Verlockende Aussichten, wie?«
    »Scheißcop.«
    Decker widerstand der Versuchung, schwungvoll mit dem Fuß auszuholen, und ging zurück zu Walsh.
    »Ich habe einen Termin mit dem Fernmeldeamt. Es gibt hier irgendwo eine Frau, die etwas über den

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