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Denn rein soll deine Seele sein

Denn rein soll deine Seele sein

Titel: Denn rein soll deine Seele sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Aber ganz mit leeren Händen mochte er doch nicht nach Hause gehen. »Mit Goldberg bist du doch auch ausgegangen, obwohl er so ein komischer Kauz war.«
    »Goldberg? Wie kommst du auf den Namen? Das war Shlomo Stein.«
    »Soso, Shlomo Stein also...«
    Rina funkelte ihn zornig an, rückte aber nicht von ihm ab. »Das war gemein.«
    »Die Einladung war ehrlich gemeint.«
    »Wie ist das jetzt mit dem Protokoll?«
    Decker feixte. Es war also doch kein ganz verlorener Abend gewesen.

14
    Sammy starrte ins Leere, ballte die Rechte zur Faust und hieb damit auf den Baseballhandschuh, den er an der Linken trug. Rina sah auf die Uhr. Seit einer Stunde ging das schon so, und bis Peter kam, waren es noch gut fünfzig Minuten.
    Sie versuchte ihn abzulenken, schlug ein Spiel vor, bot ihm an, seine Lektion abzuhören - aber er reagierte nur mit einem ungeduldigen Schulterzucken, Jake hatte den Sonntagvormittag wie üblich vor dem Fernseher verbracht. Auch er freute sich auf sein erstes Baseballmatch, was ihn aber nicht daran hinderte, sich den Jerry-Lewis-Film anzusehen, der ab elf lief. Er war der bei weitem unkompliziertere von beiden.
    Rina beschloß zu backen, das wirkte immer beruhigend auf ihre Nerven. Sie rührte Margarine und Zucker mit dem Holzlöffel schaumig. Zunächst hatte sie nein gesagt, als Peter ihr vorgeschlagen hatte, mit den Jungen zu den Dodgers zu gehen, und er hatte nicht versucht, sie umzustimmen. Es waren ihre Kinder, sie mußte wissen, was das Beste für sie war.
    Doch dann bekam sie Gewissensbisse. Jeden Morgen nach dem Gebet machte sich Sammy über den Sportteil der Zeitung her. Er kannte alle Ergebnisse auswendig und war über die Lebensgeschichte sämtlicher Dodger-Spieler informiert. War es da nicht grausam, ihm dieses kleine Vergnügen vorzuenthalten?
    Sie gab Mehl und Kakao zu und schlug den Teig kräftig durch.
    »Ima, wie spät ist es?« rief Sammy aus dem Nebenzimmer.
    »Noch vierzig Minuten.«
    Stille.
    Jake kam in die Küche. »Was machst du da?«
    »Napfkuchen.«
    »Ist er parewe?«
    »Ja.«
    »Können wir ihn mit ins Stadion nehmen?«
    »Dafür backe ich ihn ja.«
    »Darf ich die Schüssel auslecken?«
    »Einer von euch kriegt die Schüssel, der andere den Löffel. Einigt euch.« Jake zog sich einen Stuhl heran. »Aufgeregt?«
    »Klar. Dürfen wir uns im Stadion eine Cola kaufen?«
    »Das wird sich wohl machen lassen.«
    »Danke.« Er rutschte vom Stuhl, ging zu seinem Bruder ins Nebenzimmer, war aber gleich wieder da. »Shmueli hat keinen Hunger. Darf ich die Schüssel und den Löffel haben?«
    Der Kuchen war gerade so weit abgekühlt, daß sie ihn einpacken konnte, als es draußen klingelte. Sammy rannte zur Tür.
    Rina machte große Augen. Bisher hatte sie Peter nur während seiner Dienstzeit gesehen, in Hemd, Schlips und langen Hosen. Heute trug er ein weißes T-Shirt, schmuddelige Shorts, Turnschuhe und eine Baseballmütze auf dem dichten roten Haar. Er wirkte sehr hemdsärmelig, sehr amerikanisch. Neben ihm standen zwei Teenager. Das Mädchen war hübsch, wenn auch ein bißchen schlaksig, sie hatte das Haar ihres Vaters, große braune Augen und ein herzliches Lächeln. Sie trug sehr kurze Shorts, ein Top, das knapp bis unter die Brust reichte, und Sandalen. Der Junge war blond und sportlich, ein Stück größer als sie und fast ebenso angezogen. Sie hielten sich eng umschlungen.
    Vielleicht hätte ich es doch nicht tun sollen, dachte Rina. Gewiß, ewig konnte sie die Kinder nicht vor der Außenwelt abschirmen, aber wäre es nicht doch besser gewesen, sie noch eine Weile vor der Lebensweise der Gojs zu bewahren? Aber jetzt konnte sie keinen Rückzieher mehr machen.
    Decker begriff, daß die lässige Kleidung, die offen zur Schau gestellte Zärtlichkeit der jungen Leute Rina gegen den Strich gingen, daß sie es schon bereute, ihre Söhne einem Goj zu überlassen. Als sie neulich zusammengesessen hatten, war er drauf und dran gewesen, ihr von seiner Adoption und seiner Herkunft zu erzählen, aber er fürchtete die Komplikationen, die sich daraus ergeben konnten. Er steckte mitten in den Ermittlungen, ein Sittlichkeitsverbrecher lief noch immer frei herum.
    »Das ist meine Tochter Cindy, und das ist ihr Freund, Eric«, stellte Decker vor. »Kinder, das ist Rina Lazarus, und das sind ihre Jungs, Sammy und Jake.«
    Er deutete auf Sammys Baseballhandschuh. »Du hast dich ja gut vorbereitet. Kann's losgehen?«
    »Hier ist ihr Essen, Peter.« Rina reichte ihm eine Tüte. »Sie können eine Cola

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