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Denn rein soll deine Seele sein

Denn rein soll deine Seele sein

Titel: Denn rein soll deine Seele sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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das nicht so kommen sehen. War nicht geplant, ehrlich. Ich hab das alles gar nicht richtig gecheckt. Wir waren doch total zu von dem Schnee. Da haben wir nicht mehr gewußt, was läuft.«
    »Und was ist nun gelaufen?« fragte der Captain geduldig.
    »Also, nehmen wir mal an - bloß so als Hippodingsbums -, daß wir rumsitzen und rauchen und so 'n bißchen rumlabern. Über die Itzigs und die Schicksen. Keiner hat die hier haben wollen, Mann, einfach festgesetzt haben die sich hier. Alles Spinner, Mann. Und keine richtigen Amerikaner, bloß Spione für Israel. Kommen her, saugen uns aus und machen uns arm, Mann. Haben wir das nötig, uns von den Judenschweinen in unsere Politik reinreden zu lassen?
    Und mit der Schickse da auf dem Supermarkt hatten wir mächtigen Ärger gekriegt, darüber waren wir alle sauer.
    Jetzt nehmen wir mal an, daß einer von den Kids gesagt hat: Warum gehen wir nicht zu der Judenschule und lassen die Sau raus? Stammt nicht von mir, ehrlich.«
    »Weiter, Cory«, sagte Morrison mit übertrieben gelangweilter Stimme.
    »Ja, also, wir sind alle high gewesen und haben ein unheimlich gutes Feeling drauf gehabt. Nehmen wir mal an, daß wir noch 'n Crack nachgeschoben haben und hingefahren sind. Ist ja nicht verboten, von draußen reinzusehen. Na ja, vielleicht sind wir auch über den Zaun geklettert, und vielleicht hat einer von den Kids mein Messer haben wollen. Ich hab doch nicht gecheckt, daß er damit echt was machen will. Höchstens bißchen kitzeln, hab ich gedacht. Daß vielleicht 'ne Schickse die Beine breit macht. Ich mein, ich hab doch nicht gecheckt, daß er jemand alle machen will.
    Ich geb ihm also mein Messer, und mit einemmal kommt da die fette Niggersau angeklotzt. Niggerfotze - das ist noch besser als Schickse. Ja, und da haben wir uns vielleicht versteckt und 'n bißchen rumgemacht, bis die Niggerfotze angekommen ist, und da ist sie gleich ihre Kanone losgeworden.«
    Cory bohrte gedankenverloren in der Nase. »Ja, also wie gesagt, ich denk, wir machen nur 'n bißchen an ihr rum. Und vielleicht seh ich dann einen von den Kids mit dem Messer, und ich denk, der macht bloß Quatsch, ehrlich, aber der wollte ja mehr, Mann. Abgemurkst hat er sie. Ich war ja zu, Mann, total zu. Mit Gewalt hab ich's den Tussis schon mal gemacht, aber alle gemacht hab ich noch keine. Wie das Blut rausgeschossen ist, wie 'n Bach, Mann, über die Hände, über die Klamotten. Und dann haben wir total abgehoben, all das Blut, der Typ, der's gemacht hat, fängt an zu lachen wie 'n Irrer, und dann hackt er mit dem Messer auf ihrem Arm rum, und die anderen, die hopsen auf ihr Knie, du hast's richtig knacken gehört, 'ne Meile weit hast du's knacken gehört. Wahnsinnig war das, echt wahnsinnig.«
    »Und wer hat ihr die Kehle durchgeschnitten?« fragte Decker.
    »Ich nicht, Mann. Ehrlich. Ich hab nicht gewußt, daß er sie alle machen will. Ich hab bloß zugesehn.«
    Ronson stöhnte. Er machte sich ein paar Notizen, dann zündete er sich eine Zigarette an und gab auch Cory eine.
    »Was dann war, ist ziemlich flockig, ich meine, da weiß ich nicht mehr viel von. Und dann haben wir was gehört und sind weg. Mich hat das unheimlich genervt, und da hab ich vergessen, daß einer von den Kids noch mein Messer hat. Vielleicht hab ich's auch bloß verloren. Keine Ahnung, wo Sie's jetzt herhaben. Aber ich hab damit nicht an ihr rumgemacht, Mann.«
    »Wer war's?« fragte Morrison.
    Schmidt überlegte einen Augenblick. »Sag ich Ihnen lieber nicht.«
    »Mal ganz hypothetisch gesprochen, Cory«, stieß Decker nach. »Wie heißen die Kids, mit denen du dort warst?«
    Ronson legte Protest ein, aber Cory überfuhr ihn. »Also nur als Hippodingsbums - mit Vornamen haben sie Clay, Dennis und Brian geheißen. Mehr sag ich nicht.«
    Captain Morrison wandte sich an den Anwalt. »Kurze Pause?«
    »Meinetwegen«, brummte Ronson ungnädig. Birdwell rückte seine Brille zurecht. »Muß mal eben telefonieren.«
    »Ich nehm's Cory ab«, sagte Morrison, als er mit Decker allein war. »Und Sie?«
    »Ebenso. Aber die Frage ist: Sollen wir auf Nummer Sicher gehen und ihn vor Gericht stellen? Daß er es ganz allein ausbaden soll, obgleich sie zu viert waren, schmeckt mir nicht. Und es dürfte schwer halten, eine Jury davon zu überzeugen, daß Schmidt es allein gemacht hat. Außerdem hat man am Tatort noch weitere Fuß- und Reifenspuren gefunden.«
    »Wenn er sich als Kronzeuge zur Verfügung stellt, können wir uns die anderen kaufen.« Morrison

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