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Denn rein soll deine Seele sein

Denn rein soll deine Seele sein

Titel: Denn rein soll deine Seele sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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schlüssig, Peter.«
    »Nein. Aber die Sache ist nicht astrein, Captain. Das blutige Messer ist uns unaufgefordert ins Haus geliefert worden.«
    »Konzentrieren wir uns auf das, was wir wissen«, meinte Morrison. »Wir wissen, daß Schmidt am Tatort war. Wir haben eine Mordwaffe, die Schmidt gehört. Wir wissen, daß er nicht allein war. Aber wir haben keine Beweise gegen seine sauberen Freunde. Und wenn er sich nicht als Kronzeuge zur Verfügung stellt, ändert sich daran auch nichts.«
    »Genau«, bestätigte Decker.
    »Wir sollten nichts versprechen, ehe er den Mund aufmacht«, sagte Morris.
    »Ronson läßt ihn nicht reden, wenn wir ihm keine Zusage machen.«
    »Dann stellen wir seinen Mandanten unter Mordanklage.«
    »Und seine Kumpel?«
    »Wenn er nicht redet, kriegen wir seine Freunde nicht«, sagte Morrison. »Sehen wir mal, wie weit wir kommen.« Sie betraten das Vernehmungszimmer.
    Ronson fingerte an seiner Weste herum. »Wie ist es, kommen wir miteinander ins Geschäft?«
    Morrison nickte Decker auffordernd zu.
    »Was ist in der Mordnacht passiert, Cory?«
    »Das brauchen Sie nicht zu beantworten«, fuhr der Verteidiger dazwischen. »Was soll das Ganze, meine Herren?«
    »Wir möchten von Mr. Schmidt hören, wie es zu dem Mord gekommen ist«, sagte Decker.
    »Mr. Schmidt macht keine Aussage, ehe wir zu einer Einigung gekommen sind.«
    »Dann stellen wir Ihren Mandanten unter Anklage. Vorsätzlicher Mord. Viel Spaß, Birdwell. Die Sitzung ist geschlossen.«
    Er ging aus dem Zimmer. Ronson rannte ihm nach. »Das ist doch albern, Captain. Sie wissen genau, daß der Junge nicht allein war. Wollen Sie denn seine Komplizen straffrei ausgehen lassen?«
    »Das liegt ganz an Ihnen.«
    »Sie wollen einen vor Gericht stellen und dafür drei andere laufen lassen?«
    »Es waren also noch drei?«
    Ronson fluchte leise vor sich hin. »Machen Sie mir ein Angebot, Captain. Ich brauche eine Verhandlungsbasis.«
    »Mein Angebot kriegen Sie erst, wenn ich weiß, was der Junge zu sagen hat. Wenn er mir Märchen erzählt, gucke ich sonst in die Röhre. Jetzt sind Sie am Zuge. Sprechen Sie mit Ihrem Mandanten, lassen Sie ihn selbst entscheiden.«
    Birdwell trat zu ihnen. Er machte ein sehr zufriedenes Gesicht. »Cory will singen.«
    »Mist.« Der Anwalt eilte in das Vernehmungszimmer zurück. »Sagen Sie nichts, Cory.«
    »Für Ihre guten Ratschläge kauf ich mir grad was«, fauchte Cory. »Ich will 'nen anderen Anwalt haben.«
    »Seien Sie bloß still«, beschwor ihn Ronson.
    »Mann, Sie checken das nicht.« Cory sah Decker an. »Ich hab sie nicht alle gemacht, das schwör ich. Sie müssen mir da raushelfen, Decker.«
    »Am besten erzählst du mir erst mal, wie alles war, dann sehen wir weiter.«
    »Die wollen mir bloß was anhängen...«
    »Wer will dir was anhängen, Cory?«
    »Was bringt's, wenn ich's Ihnen sage?«
    »Dazu muß ich erst wissen, was du zu sagen hast.«
    Morrison und Birdwell kamen zurück und machten die Tür hinter sich zu.
    »Mr. Schmidt«, tönte Ronson, »als Ihr Anwalt rate ich Ihnen dringend, keine Aussage zu machen, bis ich mich mit diesen drei Herren besprochen habe. Ich muß Sie bitten -«
    »Mann, hören Sie bloß auf mit dem Scheiß«, fuhr Cory dazwischen.
    Ronson versuchte es noch einmal. »Die bluffen nur, Cory.«
    »Wir bluffen nicht«, widersprach Morrison. »Und wir versprechen auch nichts, aber wir sind bereit zuzuhören.«
    »Vorsätzlicher Mord ist ein dickes Ding, Cory. Und du bist über sechzehn. Das bedeutet eine hübsche Ecke Knast.«
    »Ich lege Widerspruch gegen die Einschüchterungstaktik Ihres Mitarbeiters ein, Captain«, erklärte Ronson, »und könnte mich jederzeit darauf beziehen, wenn es um die Berufung geht. Ich verlange ein Gespräch mit meinem Mandanten unter vier Augen.«
    »Leck mich am Arsch.« Cory sah Decker an. »Ich hab sie nicht alle gemacht, ehrlich nicht. Ich bin unschuldig. Also ich tu jetzt mal so, als wenn's so abgelaufen ist. Ich sag nicht, daß es so war. Klar?«
    Der Captain schaltete den Kassettenrecorder ein. »Was Sie uns erzählen, ist also reine Hypothese.«
    Ronson zückte seinen Kugelschreiber. »Damit graben Sie sich selbst Ihr Grab, Mr. Schmidt.«
    »Hey, Mann, ich weiß schon, was ich tu. Hamse nich gehört, was der Captain gesagt hat? Ist alles bloß Hippodingsda.«
    »Jetzt rede endlich, Cory«, drängte Decker.
    Der Junge legte beide Hände auf den Tisch und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Sie müssen mir das abnehmen, Mann. Ich hab

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