Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
Vom Netzwerk:
von Erleichterung angesichts des schnellen Todes, der das Kind ereilt hatte – ein Privileg, das den restlichen Mitgliedern des Haushalts eindeutig nicht gewährt worden war.
    Das Team näherte sich vorsichtig, obwohl offensichtlich war, dass in diesem Raum nichts mehr lebte. Ihre Stiefel verursachten leise knirschende Geräusche auf einem riesigen Fleck aus dunklem, getrocknetem Blut, und selbst Turner zuckte bei dem Geräusch zusammen. Zwei Diener, ein Butler und ein Zimmermädchen, lagen mit den Köpfen aneinander auf dem Boden und starrten aus toten Augen zur Decke hinauf. Man hatte ihnen die Kehlen so brutal herausgerissen, dass sie beinahe enthauptet worden waren. Carpenter konzentrierte sich auf die beiden letzten Opfer, einen Mann und eine Frau Anfang zwanzig. Sie waren aneinandergeschmiegt in einem der Lehnsessel gestorben, die Arme umeinandergeschlungen. Im Gesicht des Mannes stand ein Ausdruck trotziger Herausforderung, der in Carpenter eine wilde Freude weckte.
    Gut für dich, Junge , dachte er. Gut für dich. Du hast ihnen nicht die Befriedigung gegeben, deine Angst zu zeigen.
    Die junge Frau, die Arme fest um den Hals des Mannes geschlungen, hatte eindeutig keine derartige Entschlossenheit besessen. Ihr Gesicht war eine Maske aus Entsetzen und äußerstem, hoffnungslosem Elend. Sie war im Leben eine Schönheit gewesen, mit goldblondem Haar und langen, schlanken Gliedmaßen, das Gesicht ein perfektes, schmales Oval. Das Ballkleid, das sie trug, schimmerte silbern im Licht der Morgensonne.
    Man hatte beide völlig ausgeblutet. Unter dem hübschen Gesicht der Frau klaffte auf Höhe ihres Kehlkopfs ein zweiter Mund, ein wildes Grinsen von zerfetztem Gewebe. Dem Mann hatte man die Hände abgetrennt, und die Stümpfe seiner Unterarme waren von Gott weiß wie vielen Vampirzähnen zerfetzt und zerkaut worden. Es war nicht ein Tropfen Blut mehr an den Toten, und Carpenter drehte sich der Magen um bei dem Gedanken, wohin diese riesige Menge an Flüssigkeit verschwunden war.
    »Sir!«
    Es war die Stimme von Miller. Carpenter drehte sich zu ihm um. »Ja? Was gibt es, Soldat?«
    »Fußabdrücke, Sir.«
    Der junge Mann zeigte mit ausgestrecktem Arm auf eine Stelle am Boden, wo mehrere Personen durch das noch frische Blut gewatet waren und Fußabdrücke hinterlassen hatten. Die Spur endete vor einer unauffälligen Tür in der Holzvertäfelung.
    Carpenter nickte Turner zu. Der grauäugige Major trat dicht vor die Tür und legte das Ohr behutsam gegen das Holz. Nach ein paar Sekunden wich er einen Schritt zurück, zog den T-Bone aus dem Gürtel und versetzte der Tür einen gewaltigen Tritt. Der Rahmen splitterte, und die Tür knallte gegen eine Steinwand, wobei sie fast in zwei Hälften zerbrach. Eine Sekunde lang geschah nichts. Dann schritt Turner durch die Öffnung.
    »Sauber«, sagte er.
    Sie standen in einem engen gemauerten Gang mit kahlen Wänden, erhellt durch eine nackte Glühlampe an der Decke. Vor ihnen ging eine ausgetretene Treppe nach unten. Turner führte die Gruppe mit schussbereiter Waffe hinunter. Auch Carpenter hatte seinen T-Bone gezogen und bedeutete den anderen, das Gleiche zu tun.
    Nach vielleicht zwanzig Stufen endete die Treppe, und der Gang weitete sich zu einem großen Keller. An den Wänden reihten sich Regale mit Lebensmitteln, Säcke mit Reis und Mehl, Fässer mit Olivenöl, Flaschen voll Essig, getrocknetes Fleisch und Fleisch in Dosen. Die gegenüberliegende Wand wurde vom Boden bis zur Decke von einem Weinregal eingenommen, gefüllt mit Hunderten Flaschen Wein, Port und Champagner. Das letzte Regal am Ende der Reihe war umgekippt, und Dutzende auf dem harten Steinboden geborstener Flaschen verströmten einen starken Geruch nach vergorenen Früchten. Sie gingen zu dem umgestürzten Regal und entdeckten einen weiteren Gang mit gewölbter Decke, der in tiefste Dunkelheit führte.
    »Licht«, sagte Carpenter.
    Miller hakte eine Lampe aus seinem Gürtel und leuchtete damit in den Gang – und mitten in das wutverzerrte Gesicht eines Vampirs, der sich mit dunkelrot glühenden Augen und entblößten Zähnen auf die Männer stürzte.
    Julian wischte sich das Blut aus dem Bart und schnippte es angewidert auf den Boden.
    »Der erste Wachposten«, sagte Turner leise.
    »Richtig«, antwortete Frankenstein. »Möglicherweise wissen sie, dass wir kommen.«
    »Das glaube ich eher nicht«, sagte Carpenter. »Ich denke, sie rechnen eher mit der Polizei oder einem Familienangehörigen. Ich glaube

Weitere Kostenlose Bücher