Department 19 – Die Mission
einen dicken Blutklumpen ins Gesicht.
»Zu spät, Diener! Er ist weg. Du kommst zu spät!«, kreischte sie.
Julian versetzte ihr einen Tritt in die Rippen, der sie herumriss. In ihrem Leib klaffte ein riesiges Loch, dunkles Blut strömte aus den zerfetzten Adern und sammelte sich in einer Lache auf dem Boden.
»Zu spät, Diener! Zu spät!«
Sie versuchte wegzukriechen, während sie unablässig Obszönitäten kreischte, und Julian ging zu den drei anderen zurück.
»Er ist nicht hier«, sagte er.
»Was soll das heißen, er ist nicht hier?«, fragte Turner.
»Es heißt, er ist nicht hier!«, entgegnete Carpenter gereizt. »Er ist irgendwo anders, verschwunden, weg. Nicht hier. Kapiert?«
Turner antwortete nicht, noch ließ er Carpenter für eine Sekunde aus den Augen. »Ich erledige sie«, sagte er. »Sie ist ein wichtiges Ziel. Ihr Tod bedeutet, dass die Mission kein Fehlschlag war.«
»Sagen Sie das Connor«, warf Miller ein.
»Nein«, entschied Carpenter. »Ich werde es tun.« Er zog den T-Bone aus dem Gürtel. »Ihr bleibt hier.«
Er ging zurück in den Gebetsraum. Ilyana hatte sich in eine Ecke zurückgezogen. Über dem Kniebrett stand eine Statue der Jungfrau Maria. Hinter Carpenter fiel die Tür ins Schloss.
Am anderen Ende des Gangs warteten die drei restlichen Mitglieder des Schwarzlicht-Teams auf die Rückkehr ihres Anführers. Plötzlich ertönte ein durchdringender Schrei, und ein Luftschwall schoss ihnen entgegen. Dann hörten sie ein nasses, spritzendes Geräusch. Die Tür öffnete sich, und Julian Carpenter trat heraus. Seine Montur war von oben bis unten mit Blut besudelt. Die Wände des Raums hinter ihm tropften rot, und er hinterließ rote Fußabdrücke auf dem Steinboden, als er zu seinen Männern zurückkehrte.
27
Drei sind einer zu viel
Jamie nahm die Hände herunter und sah Frankenstein an. Er hatte sie vors Gesicht geschlagen, während das Monster seine Geschichte zu Ende erzählte, denn er wollte nicht, dass Frankenstein seine Tränen sah.
»Das also ist der Grund, warum Alexandru meine Mutter entführt hat?«, fragte er mit bebender Stimme. »Weil mein Vater seine Frau getötet hat?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Frankenstein. »Aber es sieht so aus, ja.«
»Was heißt, es sieht so aus?«, fragte Jamie aufgebracht. »Mir scheint das ziemlich klar zu sein!«
»Ohne Zweifel«, erwiderte Frankenstein. Seine ruhige Gelassenheit war aufreizend.
»Und warum wissen Sie es dann nicht?«, fragte Jamie wütend. »Was verschweigen Sie mir sonst noch?«
Das Monster stieß einen Seufzer aus. »Eine Menge Leute glauben mittlerweile, dass dein Vater Ilyana in Wirklichkeit überhaupt nicht getötet hat. Weder Major Turner noch ich haben gesehen, wie sie starb. Wir haben lediglich den Schuss gehört, das ist alles.«
Jamie starrte ihn an. »Sie glauben, er hat nur so getan?«
Frankenstein schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich war der beste Freund deines Vaters!«, sagte er eisig. »Ich stehe seit fast neunzig Jahren an der Seite deiner Familie. Und trotzdem sitzt du hier und stellst meine Loyalität infrage! Ich habe Dinge getan, um deine Vorfahren zu schützen und ihnen zu dienen, die du dir nicht träumen lassen würdest, und du zweifelst an meiner Loyalität?«
»Ich bezweifle, was immer ich will!«, schrie Jamie zurück und sprang so heftig auf, dass sein Sessel nach hinten kippte und scheppernd auf dem Boden landete. Er beugte sich über den Tisch und sah Frankenstein in die Augen. »Glauben Sie, dass diese Ilyana noch am Leben ist? Dass mein Vater sie entkommen ließ? Antworten Sie mir!«
Das Monster erhob sich nun ebenfalls und richtete sich langsam zu seiner vollen Größe auf. Sein Schatten verhüllte Jamies Gestalt. »Jetzt hör mir mal genau zu!«, sagte es. »Ich wäre für Julian Carpenter gestorben. Ich habe nie an ihm gezweifelt oder ihn infrage gestellt, bis ein Schwarm Vampire den Jet von Schwarzlicht auf der Landebahn dieser Basis zum Absturz brachte, was acht gute Männer das Leben gekostet hat! Das war einen halben Kilometer vor dem äußeren Zaun, am äußersten Rand der geheimsten und am besten geschützten Basis im gesamten Land! Einer Basis, die auf keiner Karte zu finden ist, die weder von Flugzeugen noch von Satelliten überflogen wird! Einer Basis …«
»… einer Basis, auf der tagein, tagaus Hunderte von Personen arbeiten«, unterbrach ihn Jamie. »Jeder von ihnen hätte Alexandru verraten können, wo sie sich befindet.«
»Nein«, widersprach
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