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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Frankenstein. »Falsch. Das zivile Personal wird jeden Tag ein- und ausgeflogen – an Bord einer Maschine ohne Fenster, von einem Flughafen, der fast achtzig Kilometer von hier entfernt liegt. Sie haben keine Ahnung, wo ihr Arbeitsplatz ist. Einzig und allein die führenden Ränge dürfen selbst kommen und gehen.«
    »Und wie viele davon gibt es? Hundert? Zweihundert? Oder noch mehr?«
    »Ungefähr zweihundert. Und du hast recht, jeder von ihnen hätte Alexandru verraten können, wo die Basis liegt. Aber nur wenige von ihnen hätten ihm eine Karte liefern können, auf der sämtliche Infrarotsensoren in einem Umkreis von fünfzehn Kilometern um die Basis herum eingezeichnet sind! Nur sechs Leute von Department 19 haben Zugang zu diesen Informationen! Ohne sie hätten die Passagiere mit Sicherheit genügend Zeit gefunden, ihre Fallschirme anzulegen und auszusteigen. Aber die Maschine war bereits so niedrig, als die Vampire zuschlugen, dass niemand an Bord noch eine Chance hatte. Die Maschine explodierte direkt über der Landebahn. Die Untersuchung war noch in vollem Gang, als dein Vater zehn Tage nach dem Absturz starb. Er hat die Basis an jenem Abend ohne Vorwarnung und ohne Genehmigung verlassen, ohne irgendjemanden zu informieren, wohin er wollte. Er war noch ins Netzwerk eingeloggt, als er fuhr, und ein diensthabender Offizier bemerkte etwas Ungewöhnliches auf seinem Bildschirm. Man fand eine E-Mail, die dein Vater an eine unbekannte Adresse gesendet hatte. Im Anhang befanden sich Karten mit den Positionen der Infrarotsensoren, die das Gebiet um die Basis herum sichern.«
    Jamie ging mit steifen Schritten durch den Raum und ließ sich an der Wand zu Boden gleiten. Er schlang die Arme um die Knie und zog die Oberschenkel vor das Gesicht. Als er wieder sprach, war seine Stimme kaum zu hören. »Warum hätte er so etwas tun sollen? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Frankenstein nahm wieder Platz. »Nach seinem Tod haben unsere IT-Forensiker jeden Computer durchkämmt, an dem Julian je einen Knopf gedrückt hatte. In seinem persönlichen Ordner, hinter einem Dutzend Passwörter und vielfach verschlüsselt, haben sie dann einen Brief gefunden. Darin behauptet er, das Unrecht korrigieren zu wollen, das deiner Familie angetan worden war, die Ungerechtigkeiten, die ihr durch die Hand der übrigen Gründerfamilien erlitten hattet. Er war überzeugt, dass sie ihn trotz allem immer noch als den Nachkommen eines Dieners betrachteten und ihn niemals als Gleichgestellten ansehen oder behandeln würden. Die Tatsache, dass nie ein Carpenter Direktor von Department 19 gewesen war, bildete in seinen Augen den Beweis dafür, dass eure Familie ausgegrenzt wurde, und er schrieb, dass er das nicht länger tolerieren könne.«
    »Und wie sollte der Absturz des Jets dazu beitragen?«, fragte Jamie, ohne den Kopf zu heben.
    »Die Piloten an jenem Tag waren John und George Harker«, sagte Frankenstein. »Zwei Nachfahren der wohl berühmtesten Familie in der Geschichte von Schwarzlicht.«
    Vor Jamies innerem Auge erschien das Bild der Messingtafel im Rosengarten.
    O Gott. O Gott. Oh, Dad. Was hast du getan?
    Es gab nur eine Sache, die er nicht verstand. Ein letzter Strohhalm, an den er sich klammern konnte.
    »Warum hat es Alexandru ausgerechnet auf uns abgesehen, wenn Dad für ihn gearbeitet hat? Warum sollte er unseren Tod wollen?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Frankenstein. »Vielleicht hat Julian Ilyana am Ende doch getötet und einen Handel mit Alexandru geschlossen, damit du und deine Mutter von seiner Rache verschont bleiben. Vielleicht hat Alexandru ihn aufs Kreuz gelegt. Oder vielleicht hat er Ilyana am Leben gelassen, und Alexandru spielt trotzdem ein hinterhältiges Spiel, aus reiner Bosheit. Es spielt keine Rolle mehr. Julian ist tot.«
    Jamie hob den Kopf und sah Frankenstein aus geschwollenen, tränennassen Augen an.
    »Und Sie haben nicht den geringsten Zweifel, dass es so war?«, fragte er. »Gibt es nicht irgendwo in Ihnen einen Teil, der glaubt, Dad könnte das alles nicht getan haben?«
    Das Monster sah Jamie an, stützte die Ellbogen auf die Knie und beugte sich vor. »Ich habe ihm geglaubt, solange es ging. Solange ich konnte. Selbst nach seinem Tod habe ich ihn noch monatelang verteidigt. Ich habe jeden einzelnen Beweis untersucht, der gegen ihn sprach, jede Zeile der forensischen Berichte analysiert, jedes Wort überprüft und nochmals überprüft. Ich habe mich einfach geweigert zu akzeptieren, dass Julian so

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