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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Funkgerät an Jamies Gürtel, ein durchdringendes Geräusch, das alle drei zusammenzucken ließ. Er zog das Gerät aus dem Holster, drückte auf ANNEHMEN und hielt den Hörer ans Ohr. Beim Klang der Stimme am anderen Ende der Leitung hätte er beinahe das Funkgerät fallen lassen.
    »Guten Abend, Jamie«, sagte Alexandru Rusmanov mit einer Stimme so glatt wie Castor-Öl. »Wie geht es dir?«
    Alle Farbe wich aus Jamies Gesicht, und Frankenstein und Morris beugten sich mit besorgten Mienen vor.
    »Wer ist es?«, flüsterte Morris.
    Jamie riss sich zusammen.
    Denk an deine Mutter. Denk an deine Mutter. Denk an deine Mutter …
    »Mir geht es gut, Alexandru«, sagte er langsam. Morris stieß einen erschrockenen Laut aus, und Frankenstein riss die Augen auf. »Wie geht es Ihnen?«
    »Um die Wahrheit zu sagen – ich bin ein wenig verärgert«, antwortete der Vampir. Sein Tonfall klang freundlich, beinahe jovial. »Ich war auf einer Party, bei einem meiner loyalsten Untertanen, als man mir ganz plötzlich sagte, dass ich gehen müsse. Und alles nur, weil ein Kind, das eigentlich längst tot sein sollte, sich in den Kopf gesetzt hat, mich zu jagen und auszuschalten. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ich denke, ich …«
    »Nein, kannst du nicht!«, brüllte Alexandru, und seine Freundlichkeit war wie weggewischt. Er klang mit einem Mal schrill und kreischend, als wäre er plötzlich übergeschnappt. »Du hast nicht die leiseste Vorstellung, was du heute Nacht angerichtet hast! Dein kleines Menschenhirn ist unfähig, die Konsequenzen deiner Handlungen zu begreifen!«
    Jamie schloss die Augen. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie so viel Angst gehabt.
    »Aber das wirst du noch«, fuhr Alexandru fort, und mit einem Mal war er wieder freundlich, seine Stimme warm und charmant. »Ich werde dafür sorgen, dass du es begreifst, gleich auf der Stelle. Ich habe gerade eine ganze Menge Menschen getötet, und jeder Einzelne von ihnen kann sich für seinen Tod bei dir bedanken.«
    Ein Klick, und die Verbindung war tot.
    Jamie wollte seinen Freunden berichten, was Alexandru gesagt hatte, wollte ihnen erzählen, wie beängstigend der Wahnsinn in der Stimme des Vampirs geklungen hatte, wollte von dem namenlosen Entsetzen erzählen, das er gehört hatte, als der Alarm losging. Überall in der Basis schrillten die Glocken, und der riesige Schirm an der Wand flackerte auf.
    an alle departments
alarmstufe 1
sofortige unterstützung erforderlich
    Morris rannte zu einer Konsole in der Mitte des Raums. Er sah auf das Display, dann blickte er hoch zu Jamie und Frankenstein.
    »Es kommt aus Russland«, sagte er.

35
    Man erntet, was man sät
    Karpatengebirge, Transsylvanien
17. Juni 1902
    Die dünne Schicht aus Fels und Staub unter Abraham Van Helsings Füßen bewegte sich, und das Gleichgewichtszentrum des alten Mannes verlagerte sich nach hinten. Er ruderte mit den Armen, sein Gehstock mit dem silbernen Griff klapperte zu Boden, und für einen Moment drohte er zu stürzen. Dann erschien wie aus dem Nichts eine Hand, fasste ihn am Oberarm und stützte ihn. Der Professor, vor Verlegenheit hochrot im Gesicht, wirbelte herum, um zu sehen, wer ihn da gerettet hatte, und starrte direkt in das kühle, beherrschte Gesicht seines Dieners Henry Carpenter.
    »Danke, Bursche«, grunzte er. »Unnötig, aber trotzdem danke. Ich war nicht in Gefahr.«
    »Selbstverständlich nicht, Sir«, erwiderte dieser und ließ den Arm seines Herrn wieder los.
    Du dummer alter Narr! , schalt sich Van Helsing still. Du bist nichts weiter als eine Last für die anderen. Du hättest Henry diese Geschichte überlassen sollen. Gott weiß, er hat sich mehr als einmal als fähig erwiesen. Du stolzer alter Narr.
    »Alles in Ordnung?«, rief eine Stimme von weiter unten auf dem Saumpfad, und Meister wie Diener wandten sich um und sahen zu dem Mann hinunter.
    Dieser stand neben einem kleinen Holzkarren und blickte besorgt zu ihnen herauf. Er war klein und unglaublich dünn, und mit der riesigen Ushanka auf seinem Kopf wirkten seine Proportionen geradezu komisch. Sein Gesicht war schmal und spitz, die Augen dunkel, die Haare seines Schnurrbarts und des dreieckigen Kinnbarts pechschwarz.
    »Sicher, Bukharov«, antwortete Van Helsing. »Alles bestens. Bringen Sie Ihre Männer herauf zu mir. Wir sollten die Burg sehen können, sobald wir die nächste Biegung umrundet haben.«
    Ivan Bukharov nickte, dann überschüttete er die drei Männer auf den alten Kleppern, die vor dem

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