Department 19 – Die Mission
Speisesaal in Richtung der Tür, wo Jamie stand.
»Los, alle raus!«, bellte er. »Verschwinden wir von hier!«
»Wer sind diese Leute?«, fragte Jamie leise, als der Riese ihn passierte.
»Vampirfreunde«, spuckte Frankenstein verächtlich. »Akolythen. Sie folgen den Vampiren wie vernarrte Kinder, versorgen sie mit Geld und bieten ihnen Unterschlupf in der Hoffnung, von ihnen verwandelt zu werden. Sie sind der schlimmste Abschaum von allen.«
Das Einsatzkommando kehrte genauso leise zu den wartenden Helikoptern zurück, wie es gekommen war. Admiral Seward rief die vier Offiziere zu sich in den Wagen. Seine Stimme klang gepresst – beinahe so, als wäre er zu wütend zum Reden. Jamie fuhr im dritten der gepanzerten Transporter, eingeklemmt auf einer Bank zwischen zwei Agenten, die er nicht kannte. Während sie über die Landstraßen zum Landeplatz schlichen, begann die Manöverkritik.
»Nichts als verdammte Groupies!«, schimpfte der Agent rechts von Jamie. »Irgendjemand hat Alexandru einen Tipp gegeben.«
»Meinst du?«, fragte ein anderer. »Wann ist dir denn der schlaue Gedanke gekommen? Als er nicht da war?«
»Fahr zur Hölle!«, schimpfte der erste Agent.
Einige Minuten fuhren sie schweigend weiter, bis sich der Mann rechts von Jamie erneut zu Wort meldete.
»Der Direktor sah nicht gerade glücklich aus.«
»Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahres«, entgegnete der Agent, der Jamie gegenübersaß.
Um Mitternacht waren sie zurück in der Basis.
Die erschöpften Männer wurden entlassen und begaben sich zu den Aufzügen, während Jamie, Frankenstein und Morris in der Einsatzzentrale darauf warteten, dass Admiral Seward sein Telefonat mit dem Chef des Generalstabs beendete.
Als der Direktor zehn Minuten später erschien, war sein Gesicht weiß vor Wut, und die Adern an seinem Hals und auf seinen Handrücken traten deutlich hervor. Langsam ging er nach vorne und atmete tief durch, als wollte er sich selbst beruhigen.
»Ich denke, ich muss Ihnen nicht sagen, dass diese Nacht für das Department eine katastrophale Blamage war«, sagte er im Tonfall eines Mannes, der größte Mühe hatte, seine Wut zu zügeln. »Oder muss ich das erwähnen?«
»Nein, Sir«, antworteten alle.
»Gut. Das ist gut. Der einzige Silberstreif am Horizont ist der, dass die Männer und Frauen, die wir angetroffen haben, ohne Zweifel bereits über unsere Existenz informiert waren. Der Schaden für unser Bild in der Öffentlichkeit ist also minimal. Der Schaden für Ihre Karrieren hingegen – und für meine eigene – kann nur schwer übertroffen werden.«
Er ballte seine Hände mehrmals nacheinander zu Fäusten. »Ich überlasse es Ihnen herauszufinden, wie es zu diesem Desaster kommen konnte, obwohl ich ziemlich sicher bin, dass wir alle die Antwort kennen. Bis morgen früh erwarte ich einen vollständigen Bericht auf meinem Schreibtisch oder alternativ Ihre Entlassungsgesuche. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Sie bestätigten seine letzte Frage, und er nickte steif.
»Ich schlage vor, Sie fangen mit Ihren Nachforschungen im Zellenblock an. Weiter habe ich Ihnen nichts zu sagen. Gute Nacht, Gentlemen.«
Seward durchquerte langsam das Zimmer, öffnete die Tür und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen. Jamie, Frankenstein und Morris warteten, bis sie sicher waren, dass er nicht zurückkehren würde, dann fingen alle gleichzeitig an zu reden.
»Wie konnte das passieren?«, fragte Morris.
Frankenstein grunzte. »Als wüssten wir das nicht ganz genau!«, sagte er und sah Jamie direkt in die Augen.
»Was soll das heißen?«, fragte der Junge aufgebracht.
»Was das heißen soll? Deine kleine Freundin hat Alexandru gewarnt. Das soll das heißen«, erwiderte Frankenstein mit aufreizender Gelassenheit. »Es soll heißen, dass sie zu ihm geflogen ist und ihm gesagt hat, dass er noch zwei Stunden warten sollte, nachdem sie ihn wieder verlassen hatte, damit sie hierher zurückkehren und ihn und sich retten konnte. Sie hat dich manipuliert. Zum wiederholten Mal.«
»Das ist nicht wahr!«, widersprach Jamie, und die Bosheit in seiner Stimme schockierte ihn selbst.
»Aber es ergibt Sinn, Jamie«, sagte Morris beschwichtigend. »Wer sonst hätte Alexandru warnen können?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete Jamie. Er musste sich zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. »Aber eins weiß ich: Sie war es nicht.«
Frankenstein setzte zu einer Erwiderung an, doch da summte plötzlich das
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