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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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hatte. Er befahl dem Kapitän, alle Vorbereitungen zum Auslaufen zu treffen, dann stieg er das Fallreep hinunter und instruierte Carpenter, das Verladen der Fracht zu beaufsichtigen. Der Diener stand mit den drei Arbeitern beim Karren, doch von Bukharov war keine Spur …
    Klick.
    Das Geräusch erklang dicht neben Van Helsings Kopf, und er drehte sich langsam um. Zwanzig Zentimeter vor seiner Stirn befand sich die Mündung eines Colt-45-Revolvers, der im Licht der Öllaternen über den Docks gelblich glänzte. Die Waffe schwebte ganz ruhig in der Luft, und hinter ihr stand, freundlich lächelnd, Ivan Bukharov.
    »Was soll das bedeuten?«, grollte Van Helsing.
    »Ich fürchte, meine Befehle stehen im Widerspruch zu den Ihren, mein lieber Professor«, sagte Bukharov, dessen Englisch plötzlich makellos und ausgesprochen elegant klang. »Sie lauten, die Früchte dieser Reise nach Moskau zu bringen, wo sie von den Wissenschaftlern des Zaren untersucht werden sollen. Was bedeutet, dass ich Sie nicht damit nach London fahren lassen kann – eine Unannehmlichkeit, für die ich mich aufrichtig entschuldigen muss.«
    Du dummer alter Narr! Du hast diesen Mann wegen seiner derben Manieren und seines schlechten Englischs unterschätzt. Und jetzt stehst du da und hast nicht einen einzigen Trumpf im Ärmel. Du dummer alter Narr.
    Bukharov ging einen Schritt um Van Helsing herum, ohne dass die Waffe in seiner Hand auch nur einen Millimeter zur Seite gewichen wäre. Er blieb neben dem Karren stehen und musterte Henry Carpenter.
    »Begib dich zu deinem Herrn«, sagte er freundlich.
    Der Diener gehorchte, indem er langsam rückwärtsging, bis er neben dem alten Mann zum Stehen kam und der Professor die drei Revolver in den Händen der russischen Arbeiter sah – Revolver, mit denen sie den Diener in Schach gehalten hatten, während Van Helsing das Fallreep hinuntergestiegen war.
    Bukharov sagte ein paar schnelle Worte auf Russisch, woraufhin einer seiner Leute die Waffe einsteckte und in die erste der Kutschen stieg, die sie zu den Docks gebracht hatten. Als er wieder zum Vorschein kam, trug er die Koffer und Reisetaschen der beiden Engländer, die er ihnen vor die Füße stellte. Während der Mann sich bückte, um die Sachen abzustellen, warf Carpenter einen schnellen Blick zu seinem Herrn und machte eine winzige Handbewegung zur Manteltasche. Van Helsing schüttelte den Kopf, so schnell, dass es beinahe unsichtbar war. Der zweiläufige Derringer, den der Diener stets bei sich trug, würde nicht reichen, um sie aus dieser Situation zu retten.
    »Ich wünsche Ihnen eine sichere und schnelle Heimreise«, sagte Bukharov mit noch immer erhobener Waffe. »Ich fürchte, wir müssen uns hier voneinander verabschieden, denn auf uns wartet ein eigenes Schiff, und bis Odessa liegen noch viele Seemeilen vor uns. Lassen Sie mich dennoch sagen, dass es ein wahrhaftiges Privileg war, mit Ihnen …«
    »Sie haben keine Ahnung, was Sie da anrichten«, unterbrach ihn Van Helsing. »Diese Überreste dort sind das Gefährlichste, was sich ein Mensch nur vorstellen kann. Sie müssen erforscht werden, und sie müssen weggeschlossen werden, an einem Ort, wo keine Gefahr besteht, dass sie je wieder das Tageslicht erblicken. Ich flehe Sie an, geben Sie sie mir.«
    Bukharovs freundliche Miene verschwand und wich einem Ausdruck von kaltem Missvergnügen.
    »Welch eine Arroganz anzunehmen, dass irgendein Ding einzig und allein in Britannien studiert und sicher weggesperrt werden kann. Ich versichere Ihnen, Professor, sobald wir mit unseren Untersuchungen fertig sind, bringen wir die Überreste an einen Ort, wo niemand sie jemals wiederfinden wird.«

36
    Die zweite Invasion von Lindisfarne
    Lindisfarne Island, Northumberland
Zwei Stunden zuvor
    Sie kamen vom Festland, während die Einwohner der Insel gemütlich vor ihren Fernsehern saßen oder in ihren Betten lagen und schliefen.
    Es waren fast vierzig von ihnen, die aus dem Nebel auftauchten, der den Dammweg einhüllte. Einige schritten über den nassen Weg, andere schwebten ein paar Zentimeter über dem Boden. Alexandru führte sie an, und sein langer Mantel flatterte leicht um seine Knöchel. Seine roten Augen brannten vor Raserei.
    Hinter ihm kam Anderson, der ein großes Objekt in einem Kleidersack über der Schulter trug, und weiter hinten der Pöbel, Vampire, die sich Alexandru angeschlossen hatten und seine sadistischen Extravaganzen zugunsten des Schutzes, den seine Gegenwart bedeutete, einfach

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