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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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trotz McBrides festem Griff zuckte und ruckte.
    »Was ist mit ihm?«, rief Kate erschrocken.
    »Die Verwandlung hat begonnen«, erwiderte Morris mit aschfahlem Gesicht.
    Ein furchtbares Knirschen erklang, und Jamie sah entsetzt, wie Stevensons Unterarme brachen. Sie falteten sich, bis sie beinahe im rechten Winkel standen. Der Agent öffnete den Mund und schrie, ein hohes, furchtbares Schreien voll unerträglichem Schmerz. Das Knirschen wiederholte sich, und diesmal waren es die Schienbeine, die brachen. Stevenson schrie so laut, dass es sich anfühlte, als würde jemand einen Eispickel durch Jamies Kopf treiben. Der Agent hatte Schaum vor den Lippen. Er warf sich hin und her, und Blut spritzte aus seinem verletzten Nacken. Während seine hilflosen Kameraden zusahen, wurden seine Kiefer länger und länger, Knochen mahlten aufeinander, und sein Schrei verwandelte sich in ein lang gezogenes Heulen.
    Dichtes schwarzes Fell spross aus Stevensons Poren und bohrte sich durch das Material seiner Uniform. Seine Augen wurden gelb, und sein Zittern wurde so rasend, dass McBride ihn nicht mehr halten konnte.
    »Irgendjemand muss ihm helfen!«, rief Kate mit schriller, gequälter Stimme.
    Morris zog ein zweites Mal die Glock aus dem Holster und kniete neben Stevensons Kopf nieder. Der Mann – falls es noch ein Mann war – zitterte und zuckte wie besessen auf dem Rasen und schien keine Notiz von seinen Kameraden zu nehmen, die sich um ihn herum versammelt hatten. Morris setzte die Mündung der Waffe an Stevensons Schläfe.
    Larissa drehte Kate zur Seite und hielt das Gesicht des Mädchens fest an ihre Schulter gedrückt, sodass sie nichts sehen konnte. Jamie, unfähig sich loszureißen, sah hilflos zu, wie Morris abdrückte.
    Blut und Hirn spritzten in die Luft, und dann war Stevenson ganz still. Die Verwandlung, die nicht einmal halb vollzogen gewesen war, entwickelte sich rasch zurück, und dreißig Sekunden später lag der tote Agent reglos im Gras, die Kiefer wieder kurz, die Gliedmaßen gerade und menschlich, das raue schwarze Haar verschwunden.
    Sie zogen ihn unter einen dichten Busch und ließen ihn dort liegen. Es gab nichts, was sie noch für ihn hätten tun können. Außerdem wurde die Zeit allmählich knapp, und sie mussten in Bewegung bleiben. Einige Minuten später, nachdem Kate sich ein wenig gefasst und McBride ein stilles Lebewohl zu seinem Kameraden gesagt hatte, brachen sie auf, den Hang hinunter und in Richtung des alten Klosters.

44
    Im Gotteshaus
    Jamie betrat den Innenhof des alten Klosters und blieb wie angewurzelt stehen. Ihm stockte der Atem. Er glaubte nicht an Gott und somit auch nicht an eine Hölle, doch sie hätte wohl nicht schlimmer sein können als das, was er nun sah.
    Das Team hatte den Weg über die Ebene zurückgelegt und sich geduckt und nahezu lautlos in einer breit gefächerten Linie dem Kloster genähert. So waren sie unbemerkt vor der großen Mauer neben dem Torbogen angekommen, der ins Innere des Bauwerks führte, und hatten sich gegen die Wand gedrückt, drei auf jeder Seite, die Waffen gezückt. Schmerzensschreie und vergnügtes schrilles Kreischen hallten in die Nacht hinaus, und dichter Rauch hing in der Luft, angefüllt mit dem beißenden Geruch von brennendem Fleisch. Morris bedeutete McBride, die Gruppe hineinzuführen, doch Jamie schüttelte heftig den Kopf. Sie waren so dicht dran, so nahe an dem Ort, wo Alexandru auf sie wartete, wo seine Mutter gefangen gehalten wurde, dass er nicht bereit war, stillzuhalten und zu warten, während jemand anderes die Gruppe führte. Er duckte sich tief und huschte um die Kante des Steinbogens.
    Der gepflasterte Hof war klein und auf allen Seiten von Mauern umgeben. In der Mitte jeder Mauer gab es jeweils eine Öffnung. Die beiden zur Linken und zur Rechten führten in niedrige Gebäude, von denen Jamie vermutete, dass es sich einst um Ställe gehandelt hatte. Die hintere Öffnung, gegenüber dem Torbogen, durch den er soeben gekommen war, führte in das eigentliche Kloster. Doch zwischen dieser Öffnung und dem Torbogen erwartete ihn eine Szene, wie sie blutiger nicht in den dunkelsten Winkeln menschlicher Fantasie hätte existieren können.
    In der Mitte des Hofes brannte ein großes Lagerfeuer – Jamie spürte die Hitze im Gesicht, sobald er um die Ecke kam. Eine dicke Säule von grauem Rauch stieg hinauf in den blasssilbernen Himmel, und Funken stoben durch die Luft.
    Überall auf dem Pflaster lagen die Leichen von Mönchen. Viele

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