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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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von ihnen waren nackt, andere noch in ihre braunen Kutten gehüllt. Sie hatten entsetzliche Gräueltaten ertragen müssen. Überall war Blut. Es tropfte von den Mauern, sammelte sich in Pfützen und rann zwischen den Pflastersteinen hindurch.
    Kate begann lautlos zu weinen. Der Rest des Teams blickte mit bleichen Gesichtern und weit aufgerissenen Augen in die Runde.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, sagte McBride leise.
    »Ich auch nicht«, pflichtete Morris ihm bei und schüttelte den Kopf.
    Langsam umrundeten sie das Lagerfeuer, die Waffen im Anschlag, und wandten sich dem offenen Durchgang zu, der in das Hauptgebäude des Klosters führte. Die Öffnung war dunkel und wenig einladend.
    »Ich geh voran«, sagte Jamie leise und trat ein.
    Vor ihm erhob sich eine massive Wand, auf die jemand in dicker roter Farbe ein einziges Wort gekritzelt hatte.
    willkommen
    Links und rechts führten Korridore, die von Öllampen in kunstvollen Metallwandhaltern erleuchtet wurden, tiefer in das Gebäude hinein. Im gelblichen Schein der Lampen sah Jamie in beiden Korridoren dunkle Gestalten am Boden liegen.
    Reiß dich zusammen. Es wird noch schlimmer werden.
    »Wo lang?«, fragte Jamie.
    »Egal«, antwortete Kate mit bebender Stimme. »Das Kloster ist rechteckig angelegt, und die Kapelle liegt auf der anderen Seite. Beide Gänge führen dorthin.«
    »In Ordnung«, sagte Jamie. »Dann werden wir uns aufteilen.«
    Er sah Morris und McBride an, die nebeneinanderstanden. In ihren schwarzen Uniformen waren sie in der Dunkelheit beinahe unsichtbar.
    »Sie beide und Kate übernehmen den rechten Korridor. Larissa und ich übernehmen den linken.«
    In Kates Gesicht erschien ein Ausdruck von Panik, doch Jamie ignorierte ihn.
    Du bist fast am Ziel. Fast am Ziel.
    Er hatte es fast geschafft, und er wusste es. Irgendwo in diesem alten Gebäude wartete Alexandru darauf, dass Jamie auftauchte. Und wenn der alte Vampir hier war, dann galt das auch für Jamies Mutter.
    Kein Zweifel.
    Er nahm Larissas Hand und zog sie mit sich in den Gang, der nach links führte. Sie folgte ihm ohne Protest und schlang die Finger fest um Jamies, während die beiden anderen Agenten Kate in die Mitte nahmen und nach rechts gingen. Sie warf einen nervösen Blick über die Schulter, ließ sich aber widerstandslos wegführen.
    Jamie und Larissa stiegen über die Leichen der Mönche hinweg, die den Boden des schmalen Gangs übersäten. Die Toten blickten verständnislos mit weit aufgerissenen Augen und schmerzverzerrten Gesichtern ins Nichts. Blut sammelte sich in großen Lachen um sie herum. Jamie ignorierte die Leichen, so gut er konnte – es gab ohnehin nichts mehr, was er für die Männer hätte tun können. Sie passierten eine Holztür nach der anderen. Er stieß eine der Türen auf und sah eine Kammer, die so asketisch eingerichtet war, dass es auch eine Gefängniszelle hätte sein können. Die Steinwände und der Boden waren nackt, und die einzige Möblierung bestand aus einem Holzstuhl vor einem kleinen Tisch, auf dem eine große Bibel lag, sowie einem schmalen Holzbett, das schrecklich unbequem aussah. Er schloss die Tür wieder, und sie umrundeten vorsichtig eine Ecke am Ende des Gangs.
    Plötzlich bewegte sich vor ihnen etwas, und Jamie riss seinen T-Bone hoch. Er zog seine Taschenlampe aus dem Gürtel und leuchtete damit den Gang hinunter. Larissas Augen leuchteten rot. Drei Meter vor ihnen kroch einer der Mönche an der Wand hoch. Er sah aus wie ein übergroßes fettes Insekt, und als der Lichtschein von Jamies Taschenlampe über ihn hinwegzog, wandte er sich um und sah sie an. Auf seinem schmalen, asketischen Gesicht stand der Ausdruck von Höllenqualen. Seine Augen leuchteten rot, doch der Mund war zu einem lautlosen Heulen verzerrt, und Tränen rannen über seine Wangen. Er kratzte am nackten weißen Stein der Mauer und riss sich dabei die Finger in Fetzen. Dann schlug er den Kopf gegen die Wand, wieder und wieder, bis die Haut aufplatzte und ihm das Blut übers Gesicht strömte.
    »Hören Sie auf!«, rief Jamie erschrocken, und der Mönch fiel von der Wand und landete als Häufchen Elend auf dem Boden.
    Er blickte sie mit einem Ausdruck grenzenloser Qual an, und Jamie war sicher, dass er noch nie so viel Elend im Gesicht eines lebenden Wesens gesehen hatte. Schluchzend kroch der Mönch ihnen einen halben Meter entgegen, und Jamie wich vor ihm zurück und richtete seinen T-Bone auf die sich nähernde Gestalt. Der Mönch hielt inne, kam auf die Knie

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