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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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schwarzes Loch zurückließ, wo der gelbe Augapfel gewesen war. Die riesige Kreatur schien es kaum zu merken.
    »Bringt ihn zu Fall!«, rief Morris. »Schießt auf die Beine!«
    Jamies Maschinenpistole war leer geschossen. Er zerrte ein neues Magazin aus dem Gürtel, rammte es in den Schacht und feuerte weiter. Die drei Agenten konzentrierten ihre Schüsse auf das linke Vorderbein der Bestie, und es platzte förmlich auseinander. Nasse Gewebebrocken regneten zu Boden. Der Wolf heulte vor Schmerz und Wut und sprang auf seinen drei verbliebenen Beinen in langen, watschelnden Schritten auf seine Peiniger zu. Die lenkten ihr Feuer nun auf sein rechtes Vorderbein, und ein Hagel von Kugeln prallte auf die wankende Kreatur ein.
    Drei Meter vor ihnen duckte sich der Wolf und spannte die Muskeln in seinen kraftvollen Hinterläufen, bereit zu springen. Da löste sich das rechte Vorderbein unter dem hartnäckigen Dauerfeuer in Blut und Knochensplitter auf, und vergessen war der Sprung. Der Wolf jaulte vor Schmerz und landete vor den drei Agenten krachend im Dreck.
    Die drei Männer zogen sich hastig ein paar Schritte zurück, aus der Reichweite der blind schnappenden Kiefer mit den furchtbaren Zähnen, die ein Geräusch wie von berstender Keramik erzeugten.
    Der Wolf scharrte mit den Hinterläufen im Dreck und schob sich weiter nach vorn. Sie leerten ihre Magazine in seine entblößte Unterseite. Fetzen von Fell und Blut spritzten umher, und das Tier heulte laut auf. Dann lag es still. Seine durchlöcherte Brust hob und senkte sich, und aus seinem Maul und der Nase strömte warme stinkende Luft.
    »Mein Gott …«, murmelte McBride schwer atmend und sah hinunter auf das gefallene Tier.
    Jamie trat langsam hinzu und betrachtete den Wolf. Er lag auf der Seite, die zerschmetterten Vorderläufe nutzlos, das Maul rot vor Blut. Das eine verbliebene Auge drehte sich wild im Kopf, ohne irgendetwas zu sehen.
    »Sehen Sie nach Stevenson«, befahl Morris, und McBride sprang auf und rannte den Hang hinauf zu seinem verwundeten Kameraden.
    Jamie ging zu Morris und deutete auf die Kreatur. »Was zur Hölle ist das?«, fragte er.
    »Das ist ein Werwolf«, antwortete Morris, ohne den Blick von der besiegten Bestie abzuwenden. »Ein alter obendrein. Ich würde sagen, mindestens hundert Jahre alt.«
    Jamie starrte ihn fassungslos an. »Ein Werwolf ?«, fragte er.
    Morris nickte, ohne ihn anzusehen. Er beobachtete die zitternde Brust der Kreatur und das weiße Fell, das sich beim Atmen wellenförmig hob und senkte.
    »Frankenstein hat mir erzählt, dass es Werwölfe gibt«, sagte Jamie leise. »Ich habe ihm nicht geglaubt. Nicht wirklich.«
    »Nun, jetzt hast du deinen Beweis.« Morris zog seine Glock aus dem Holster und ging zu dem verwundeten Tier. Er setzte die Mündung an das verbliebene Auge und drückte ab. Es gab ein dumpfes Geräusch, und der Wolf lag still.
    Dann begann er sich vor Jamies Augen zu verwandeln.
    Das Fell wurde dünner und schien sich in die Haut der Kreatur zurückzuziehen. Es folgte eine Reihe grässlicher knackender Geräusche, und unter der dicken grauen Haut wurden allmählich menschliche Gesichtszüge erkennbar. Die Schnauze wurde kürzer und flacher, die Nüstern kleiner, die Zähne zogen sich in den Gaumen zurück. Unter lautem Knacken und Knirschen streckten sich die Hinterbeine, und die Farbe der Kreatur änderte sich von Grau zu Blassrosa. Jamie beobachtete den Prozess mit offenem Mund – kaum eine Minute, nachdem die Transformation begonnen hatte, war der Wolf verschwunden. An seiner Stelle lag ein nackter toter Mann im Gras, den Leib von Kugeln durchsiebt, die Gliedmaßen zerschossen und die Augenhöhlen leer. Blut sickerte aus den Einschusslöchern.
    »Glaubst du ihm jetzt?«, fragte Morris, indem er seine Waffe in das Holster zurückschob.
    Jamie nickte langsam.
    »Es gibt nicht viele von ihnen«, sagte Morris. »Die meisten leben einsam in den Wäldern, aber einige lassen sich als Söldner anheuern. Alexandru scheint es ernst zu meinen.«
    Larissa und Kate traten neben Jamie, und er zuckte zusammen. Sie sahen hinunter auf den geschundenen Leichnam, und auf beiden Gesichtern stand Abscheu. Da rief McBride ihnen zu, dass Stevenson noch am Leben sei, und sie liefen zu der Stelle, wo der verwundete Agent lag.
    Stevenson wand sich und zuckte unkontrolliert. McBride hielt die Seiten seines Kopfes und versuchte, ihn zu stützen, während die Arme und Beine des Verwundeten auf das Gras trommelten und sein Körper

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