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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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gewesen, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Draußen hatten die beiden Männer sie in eine Kutsche gesetzt und den Fahrer instruiert, sie zum Haus eines mit dem Professor befreundeten Arztes zu bringen, zusammen mit einer kurzen Notiz von Van Helsing, die dieser auf ein weggeworfenes Programm der abendlichen Aufführung von Der Sturm geschrieben hatte.
    Der Nachtmanager hatte unablässig vor sich hin gemurmelt, während sie ihn durch das Labyrinth gemauerter Gänge gezerrt hatten, und jetzt saß er zwischen ihnen auf einem roten Ledersofa und schlief.
    »Dir ist bewusst, was das bedeutet, Bursche?«, fragte Van Helsing.
    »Ja, Herr. Es ist mir bewusst.«
    »Es bedeutet, dass Transsylvanien nicht das Ende der Geschichte war.«
    Der Diener schwieg.
    »Du hast deine Sache heute Nacht sehr gut gemacht«, fuhr Van Helsing fort. »Ohne dich hätte all das möglicherweise ein ganz anderes Ende genommen.«
    Der Diener beobachtete, wie sich auf dem von Linien zerfurchten, wettergegerbten Gesicht seines Herrn ein seltenes Lächeln zeigte.
    »Es könnte sein«, fuhr Van Helsing fort, »dass wir noch eine andere Verwendung für dich finden als nur die eines Dieners, Carpenter.«

9
    Am Abend eines langen Tages
    Frankenstein führte Jamie einen langen grauen Korridor hinunter bis zu einer weißen Tür, auf der in großen roten Lettern KRANKENSTATION stand. Als der Riese die Tür öffnete und Jamie bedeutete einzutreten, schlug ihm ein Schwall kalter Luft entgegen.
    Reihen leerer Betten zogen sich an einer Seite des makellos sauberen Zimmers entlang. In einem davon lag der Mann aus dem Helikopter. Er war bewusstlos. Die Wunde an seinem Arm klaffte grauenhaft, und sein Gesicht war geisterhaft weiß. Durch einen transparenten Plastikschlauch an einem Tropf lief Blut, das ihm intravenös in den unverletzten Arm zugeführt wurde.
    Am anderen Ende des Raums befanden sich drei Milchglastüren mit den Aufschriften RÖNTGEN, COMPUTERTOMOGRAPHIE und OPERATIONSSAAL. Hinter der Tür zum OP bemerkte Jamie hektische Aktivität. Ein Gewirr von aufgeregten Stimmen und das Piepsen von medizinischen Geräten drang zu ihnen nach draußen. Jemand lag auf dem Operationstisch, umgeben von weißen Gestalten und klobigem medizinischem Gerät. Plötzlich spritzte grellrotes Blut gegen das Glas der Tür. Jamie zuckte zusammen, und sein Magen drohte zu rebellieren.
    Dann wurde die Tür mit der Bezeichnung RÖNTGEN aufgestoßen, und ein Mann mittleren Alters in weißem Kittel eilte ihnen entgegen. Sein Gesicht war vor Aufregung gerötet. Als er vor ihnen stand, zog er einen elektronischen Organizer aus der Tasche und zückte den Eingabestift.
    »Name?«, fragte er.
    Jamie sah fragend zu Frankenstein hoch. Das Monster nickte.
    »Jamie Carpenter.«
    Auf dem Gesicht des Arztes zeigte sich Überraschung, und Jamie fragte sich gedankenverloren, warum sein Name bei jedem, der ihn hörte, eine derartige Reaktion hervorrief.
    Doch das war eine Frage, deren Beantwortung warten musste. Er war so müde, dass er kaum noch geradeaus sehen konnte, seine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Gummi, und es hatte ihn gewaltige Anstrengung gekostet, auch nur seinen Namen richtig zu sagen.
    »Und deine Symptome?«
    Jamie öffnete den Mund, doch er konnte einfach nicht mehr sprechen. Hilfe suchend sah er zu Frankenstein auf, der das Wort für ihn ergriff.
    »Posttraumatischer Schock, dazu Hämatome am Hals aufgrund versuchter Strangulation. Außerdem ist er physisch und psychisch erschöpft. Er muss sich ausruhen. Sofort.«
    Der Arzt nickte. Mit überraschender Behutsamkeit nahm er Jamie beim Arm und führte ihn zum nächsten Bett. Jamie setzte sich auf das gestärkte weiße Laken und starrte zu Frankenstein, wobei ihm dunkel bewusst wurde, wie er der Bitte des Arztes nachkam, die Augen zur Untersuchung zu öffnen, einem ausgestreckten Finger mit den Blicken von links nach rechts zu folgen, einzuatmen, dann die Luft anzuhalten und wieder auszuatmen, während das kalte Stethoskop auf seiner Brust lag. Der Arzt untersuchte seinen Hals mit den hässlich blaurot anlaufenden Hämatomen, dann schob er ihm eine Kanüle in den Arm, befestigte einen Schlauch mit einer Salzlösung daran und bat Frankenstein um eine Unterredung unter vier Augen. Die beiden Männer gingen zur Tür und begannen aufgeregt zu flüstern, während Frankenstein alle paar Sekunden besorgt zu Jamie hinübersah.
    Jamies träger Verstand bemühte sich nach Kräften, all die Fragen zu formulieren, die er dem

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