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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Luftschleuse mit einer dicken Tür und einer Gegensprechanlage. Abgesehen davon waren die Wände kahl. Hinter ihm begannen die Aufzugtüren sich zu schließen, und Jamie wirbelte herum. Frankenstein stand noch immer im Lift.
    Jamie sprang vor und steckte die Hand in den schmaler werdenden Spalt. »Was machen Sie denn?!«, rief er. »Sie können mich doch nicht allein hier zurücklassen!«
    Frankenstein antwortete mit gepresster Stimme. Seine Verärgerung war nicht zu überhören. »Du wolltest hierherkommen, nicht ich. Ich habe dich nicht darum gebeten. Stattdessen muss ich jetzt zu Admiral Seward und ihm sagen, dass du geruhst, dich bei ihm zu melden, wann es dir beliebt.«
    Jamie starrte den Riesen an. Als die Türen erneut zuglitten, schob er noch einmal die Hand dazwischen, doch er sagte nichts. Er starrte Frankenstein einfach nur an, und Frankenstein starrte zurück.
    Als die Türen sich zum dritten Mal schlossen, ließ Jamie es geschehen. Während Frankensteins Gesicht hinter dem Metall verschwand, glaubte Jamie zu sehen, wie die Züge des Riesen weicher wurden und er den Mund öffnete, als wollte er etwas sagen. Doch dann waren die Türen zu, und Frankenstein war weg.
    Jamie drehte sich vom Lift weg und untersuchte das Panel der Gegensprechanlage. Er drückte eine kleine Taste unter dem metallenen Lautsprecher und wartete. Gerade, als er die Taste zum zweiten Mal drücken wollte, ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Lautsprecher, die ihn zusammenzucken ließ.
    »Nennen Sie Ihren Code.«
    Jamie beugte sich zum Lautsprecher hinab. »Ich habe keine Ahnung, was das heißt«, sagte er und bemerkte verlegen das Zittern seiner Stimme.
    »Sagen Sie mir Ihren Namen.«
    »Jamie Carpenter.«
    Eine lange Pause.
    »Eintritt gewährt«, sagte die Stimme schließlich, und die mächtige Tür der Luftschleuse entriegelte sich zischend.
    Jamie packte den Griff in der Erwartung, mit aller Kraft ziehen zu müssen, doch die Tür ließ sich ganz einfach bewegen, sodass er rückwärtsstolperte und sich am Griff festhalten musste, um nicht zu fallen. Die Tür war leicht wie eine Feder.
    Es muss eine Art Gegengewicht geben. Jede Wette, wenn sie verriegelt ist, kriegt man sie nicht mal mit Dynamit auf.
    Er trat durch die Tür und in einen weißen Raum, der nicht viel größer war als ein großer Schrank. Gegenüber der ersten Tür, durch die er hereingekommen war und die er soeben hinter sich zugezogen hatte, befand sich eine weitere. Er wartete darauf, dass diese sich entriegelte.
    Nichts geschah.
    Unvermittelt stieg Panik in ihm auf und schnürte seine Kehle zu. Er war gefangen, saß in diesem winzigen Raum in der Falle, irgendwo tief unter der Erde. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen, und plötzlich schien es ihm, als wären die Wände näher zusammengerückt als noch vor einigen Sekunden. Er streckte die Hände aus, berührte die Wände mit den Fingerspitzen und wartete auf das Gefühl von Bewegung, doch da war nichts.
    Dann gingen die Lichter aus, und er biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien.
    Eine Sekunde später wurde er in intensives ultraviolettes Licht getaucht, während sich kleine Luken in den Wänden öffneten und die winzige Kammer mit weißem Gas füllten.
    Dann war es vorbei – genauso schnell, wie es angefangen hatte. Die Beleuchtung ging wieder an, und die zweite Tür wurde entriegelt. Jamie warf sich dagegen, stieß sie mit der Schulter auf – Nichts wie raus aus diesem … diesem Sarg!
    Schwer atmend beugte er sich nach vorn und stützte die Hände auf die Knie. Als die Panik nachließ, richtete er sich auf und sah sich um. Er befand sich in einem langen, schmalen Korridor, hell erleuchtet vom grellen Licht der Neonlampen, die in regelmäßigen Abständen in die Decke eingelassen waren. Zu seiner Rechten befand sich eine kahle weiße Mauer, zur Linken ein kleines Büro hinter dicken transparenten Kunststoffwänden. Zehn Meter weiter sah er auf beiden Seiten des Korridors große rechteckige Öffnungen vom Boden bis zur Decke, vermutlich die Zellen. Jeweils einen Meter von den Wänden entfernt hatte man eine weiße Linie auf den Boden gemalt.
    Jamie wandte sich zum Büro. Hinter dem Plastik saß ein Mann in der inzwischen vertrauten schwarzen Uniform an einem Schreibtisch. Er musterte Jamie mit einem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht, einer unbehaglichen Mischung aus Ärger und Mitleid. Letzteres war wohl eine Folge dessen, was mit seinem Vater passiert war – aber er hatte keine

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