Department 19 – Die Mission
Metallkugeln.
»Was sind das für Dinger?«, fragte er und zeigte darauf. »Terry wollte es mir nicht verraten.«
Frankensteins Blick folgte der Richtung seines Fingers. »Warum nicht?«
»Er hat gesagt, das müsste ich nicht wissen.«
Das Monster lachte auf. »Er hat recht. Das musst du nicht.«
Jamie starrte Frankenstein ausdruckslos an, bis das Monster die Augen verdrehte und den Zylinder sowie eine der Kugeln aus dem Regal nahm.
»Also schön, wenn du wirklich alles wissen musst … Das hier ist ein UV-Strahler. Er sendet einen konzentrierten Strahl UV-Licht aus, ähnlich einer extrem starken Taschenlampe. Bringt jede Vampirhaut zum Brennen, auf die er trifft. Und das hier ist eine UV-Granate. Sie erzeugt hochenergetische Lichtblitze in alle Richtungen, für eine Dauer von fünf Sekunden. Bist du jetzt zufrieden?«
»Warum wollte Terry mir das nicht verraten?«
»Wahrscheinlich dachte er, dass es wichtiger wäre, dich die Dinge zu lehren, die dich am Leben erhalten. Diese Waffen hier sind nicht tödlich – sie verschaffen einem lediglich ein wenig Zeit. Bleib bei den Schusswaffen und deinem T-Bone und versuch an das zu denken, was er dir beigebracht hat, anstatt dich auf das zu konzentrieren, was er dich nicht gelehrt hat. Und jetzt Schluss damit. Wir sind bald da.«
»Wohin fahren wir eigentlich?«, wollte Jamie wissen.
»Wir besuchen einen Vampir, den alle den ›Chemiker‹ nennen. Er produziert eine Substanz namens Bliss, Glückseligkeit.«
»Bliss?«
»Eine Droge für Vampire. Extrem stark, macht extrem abhängig. Der Chemiker hat ein Versorgungsnetz, das sich über das gesamte Land erstreckt. Wenn er nichts Neues über Alexandru gehört hat, dann deshalb, weil es nichts Neues zu berichten gibt.«
»Und wir wissen, wo wir diesen Chemiker finden?«, fragte Jamie.
»Das ist richtig«, antwortete Frankenstein.
»Und warum legen wir ihm dann nicht das Handwerk?«
Frankenstein sah Jamie an. »Weil Bliss nützlich ist«, erwiderte er. »Es sorgt dafür, dass ein großer Teil der Vampir-Population relativ fügsam ist. Wenn sie sich mit dem Gedanken quälen, wo sie ihren nächsten Schuss herkriegen, denken sie nicht daran, Menschen anzugreifen. Natürlich ist Schwarzlicht offiziell völlig ahnungslos, was Bliss angeht. Wir wissen nicht, woher es kommt oder wer es macht. Verstehst du?«
»Wir sehen weg?«, fragte Jamie.
»Richtig. Und jetzt sei still.«
Eine Stunde später hielt der Lieferwagen vor einem Farmgebäude am Rande eines ausgedehnten Moors. Die Hecktüren öffneten sich, und der rauchige Geruch von brennendem Holz drang aus dem klaren Nachthimmel ins Wageninnere.
Jamie stieg aus. Sie befanden sich auf einer schmalen Landstraße, die auf der einen Seite von einer Baumreihe gesäumt wurde und auf der anderen von der weiten offenen Fläche von Dartmoor. Das Farmhaus, ein zweistöckiger Bau aus hellem Naturstein, lag hinter einer Trockensteinmauer. Hinter dem Haus erhob sich eine massive schwarze Wand aus Bäumen.
Frankenstein wartete am Straßenrand auf Jamie. Als der Junge bei ihm war, drückte er ein Holztor auf, und sie schritten nebeneinander den Weg entlang, zwei ungleiche Silhouetten in der Dunkelheit. Bevor sie die rote Haustür erreichten, wurde diese bereits geöffnet, und ein großer Mann mit grauen Haaren und zerfurchtem Gesicht lächelte ihnen entgegen.
»Bitte folgen Sie dem Weg um das Haus herum und in den Garten«, sagte er. »Wir treffen uns dort.«
Jamie lächelte ein wenig verwirrt, als sie der Bitte nachkamen. Ein freundlicher, warmherziger Empfang war nicht gerade das, was er von einem Vampir oder einem Hersteller illegaler Drogen erwartet hätte und ganz gewiss nicht von einer Kreatur, die beides war. Der Duft von verwelkten Blüten erfüllte die Luft, während sie über den gepflegten schmalen Weg gingen, der um das Haus herum nach hinten führte, und als sie auf der anderen Seite in einen großen, hübsch angelegten nächtlichen Garten kamen, erwartete der grauhaarige Vampir sie bereits unter einem Apfelbaum.
Ein Holzweg führte mitten durch den Garten zu einem stabil aussehenden Tor am gegenüberliegenden Ende. Auf halbem Weg teilte er sich und führte rechts und links um den breiten Stamm des Apfelbaums herum, um sich dahinter wieder zu vereinen. Zu beiden Seiten des Weges lagen zwei große halbrunde Rasenflächen, während der Rest des Gartens von einer Reihe unglaublich schöner Blumenbeete eingenommen wurde.
Engelstrompeten und Mondblumen blühten in der
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