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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Ausdruck höchster Qual biss er die Zähne zusammen.
    Der Vampir schraubte den Deckel der Flasche ab und kippte Wasser auf die schwärenden Stellen. Rauch quoll hervor, als das Wasser die Säure verdünnte und ausspülte, und Jamie brüllte laut auf. Dann endlich fingen die Wunden – eine Ansammlung von wenigstens zehn tiefen Löchern zwischen dem Kragen seiner Uniform und dem rechten Ohr – an zu bluten.
    Die Augen des Vampirs wurden rot.
    Frankenstein sah es und tastete hektisch nach dem T-Bone, der zu Boden gefallen war. Doch noch bevor er die Waffe packen konnte, war der Vampir rückwärts in die Luft gesprungen, weg von dem verletzten Teenager und dem über ihm kauernden Monster, und schwebte jetzt neben der Tür, die nach draußen in den Garten führte.
    »Bringen Sie ihn ins Haus, sobald die Blutung aufgehört hat«, sagte er mit gutturaler, gieriger Stimme. »Über dem Kühlschrank gibt es einen Erste-Hilfe-Kasten.«
    Und mit diesen Worten riss er die Tür auf, rauschte in die Nacht hinaus und war verschwunden.
    Frankenstein ließ Jamie stehen, wo er war, das Gesicht weiß, die Augen weit, und zog einen roten Kasten aus einem Regal über dem Kühlschrank. Er kehrte zurück, drehte unterwegs das Gas für die Bunsenbrenner unter den Säuregefäßen ab und ging neben dem Jungen in die Knie.
    Allmählich klärte sich Jamies Blick.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Frankenstein.
    Jamie war schockiert, wie unendlich besorgt das Monster klang. »Es geht so«, krächzte er. »Ich … einen solchen Schmerz habe ich noch nie gespürt. Ich konnte nicht mehr atmen, so weh hat es getan.«
    »Tut es immer noch weh?«
    Jamie nickte. »Aber nicht mehr so wie eben. Jetzt fühlt es sich an wie eine normale Verbrennung.«
    Frankenstein wischte Blut von der Haut des Jungen, dann zog er ein Gaze-Polster aus dem Verbandskasten und legte es behutsam über die Verätzungen. Jamie zuckte zusammen, doch er sagte nichts. Frankenstein rollte eine weiße Binde auseinander, faltete sie und legte sie über das Polster, um schließlich alles mit medizinischem Gewebeband zu fixieren. Jamie erhob sich in eine sitzende Position, während Frankenstein den Verbandskasten schloss und zurück an seinen Platz brachte. Als er wieder zurückkam, sah Jamie ihn an.
    »Er wollte das Gas abstellen«, sagte der Junge langsam. »Er hat gewusst, was passiert.«
    »Das konnte ich doch nicht wissen«, erwiderte Frankenstein.
    »Das sage ich auch gar nicht. Ich mein nur.«
    »Okay«, sagte Frankenstein.
    »Helfen Sie mir hoch?«, fragte der Teenager, und der Riese streckte ihm eine missgestaltete Hand hin. Jamie ergriff sie und zog sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Beine.
    Vorsichtig betastete er den Verband an seinem Hals, dann sah er Frankenstein an. »Ich möchte, dass Sie mir das Reden überlassen«, sagte er. »Im Haus, meine ich. Einverstanden?«
    Das Monster sah zu dem Jungen hinunter. »Meinetwegen«, sagte es schließlich. »Tu, was du für das Beste hältst.«
    Die Hintertür stand offen, als sie dort ankamen, und sie betraten eine warme, marode Küche. Auf einem riesigen Wärmespeicherherd kochte Teewasser. Der Chemiker saß mitten im Raum an einem Holztisch und sah die beiden voller Unbehagen an.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich habe seit über zehn Jahren kein Menschenblut mehr getrunken, aber ich bin nicht imstande, meine Reaktion auf den Anblick zu kontrollieren.«
    »Kein Problem«, sagte Jamie. Er sah zu einem freien Stuhl, der dem Vampir gegenüberstand, und dieser beeilte sich, Jamie und Frankenstein einen Platz anzubieten.
    »Ich stehe lieber«, knurrte das Monster.
    »Wie Sie wünschen.«
    Jamie setzte sich und musterte den Chemiker, der den Blick des Teenagers nervös erwiderte. »Ich weiß, dass Sie das Gas abdrehen wollten«, sagte Jamie, und der Vampir stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus.
    »Das stimmt«, sagte der Chemiker. »Ich habe gesehen, dass es jeden Moment überkochen würde, aber dann hat Colonel Frankenstein mir befohlen stillzuhalten, und ich wollte die Situation nicht zur Eskalation bringen …« Er brach ab. Frankenstein verdrehte die Augen, doch er schwieg.
    »Ich weiß«, sagte Jamie. Der Chemiker schien über den Vorfall in seinem Labor aufrichtig erschüttert zu sein, und Jamie drängte weiter. »Wie sind Sie hierhergekommen, zu dieser Tätigkeit?«, fragte er.
    Der Vampir sah ihn an, dann lachte er auf. »Du willst wissen, wie ich so tief sinken konnte, ist es das? Tut mir leid, wenn ich

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