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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Dunkelheit, und der Duft von Lavendel und Hyazinthen hing schwer in der Luft. Jakobsleiter und Adamsnadel glänzten im schwachen Mondlicht, und ihre weißen Linien leuchteten, während die grauen Blätter silbern schimmerten. Jamie blickte sich überwältigt um, während Frankenstein ihn beobachtete und ein verstohlenes Lächeln um seine Lippen spielte.
    »Gefällt dir der Garten?«, fragte der Chemiker, als Frankenstein den gaffenden Jungen in Richtung Apfelbaum steuerte.
    »Er ist … atemberaubend!«, staunte Jamie. »So etwas habe ich noch nie gesehen!«
    »Das liegt daran, dass du den schönsten Teil des Tages verschläfst«, antwortete der Chemiker mit einem stolzen Lächeln. »Die Dunkelheit verbirgt Mängel und Unzulänglichkeiten genauso wie die Sünden der Menschen, und das Mondlicht erhellt nur das Delikate und Elegante.«
    »Wer hat das gesagt?«, fragte Jamie.
    »Ich«, grinste der Chemiker. »Colonel Frankenstein, es ist mir ein Vergnügen, wie immer. Wenn Sie mir bitte folgen würden, wir unterhalten uns in meinem Labor.«
    Der Vampir schwebte durch den Garten davon, und die beiden Männer folgten ihm. Sie passierten das Tor, das der Chemiker mittels eines kleinen, hinter einem Vorhang aus Efeu verborgenen Sensorfelds öffnete, und betraten einen weiteren Weg, betoniert und glatt wie eine Kegelbahn. Orangefarbene Lampen hingen in den niedrigeren Zweigen der Bäume und erhellten ihre Umgebung.
    Am Ende des Weges stand ein lang gestreckter Schuppen aus Wellblech mit einem runden Dach, der aussah, als hätte jemand eine lange Blechdose bis zur Hälfte im Boden vergraben. Elektrische Beleuchtung fiel durch schmale Fensterschlitze in den Seitenwänden und tauchte die umgebenden Bäume in fahles Gelb. Der Vampir hielt die Tür auf, und die beiden Besucher betraten das Labor.
    Es war viel lauter, als Jamie gedacht hätte. Die Labore, die er kannte, waren stille Orte voller Geschäftigkeit, wo Flüssigkeiten in merkwürdig geformten Glasbehältern über Bunsenbrennern siedeten.
    Dieses Labor war mehr wie eine kleine Fabrik. Große Lüftungsrohre zogen sich an beiden Längsseiten unter der Decke entlang, und die Ventilatoren surrten laut. Der Chemiker gab Jamie und Frankenstein jeweils eine Schutzbrille aus Kunststoff und führte sie zum Ende des Raums.
    Neben einer großen, vibrierenden Extraktionseinheit stand eine Werkbank, auf der sich rechteckige Blöcke von durchsichtig verpacktem gelbweißem Pulver stapelten.
    »Was ist das?«, wollte Jamie wissen, als seine Neugier die Oberhand gewann.
    Der Vampir erschien neben ihm. »Das ist umkristallisierte Heroinbase«, antwortete er. »So kommen meine Warenlieferungen hier an. Ich behandle sie mit …«
    »Er braucht keine Einzelheiten zu wissen«, brummte Frankenstein hinter ihnen mit warnender Stimme.
    Jamie bedachte ihn mit einem verletzten Blick. »Ich möchte sie aber hören«, sagte er.
    Frankenstein zuckte mit den Schultern, wandte sich um und konzentrierte sich auf eine Landkarte von Großbritannien an der Wand. Gelbe sich überlappende Kreise bedeckten nahezu jeden Quadratzentimeter des Landes.
    Der Chemiker lächelte Jamie zu. »Es ist erfrischend, einen Jungen zu sehen, der neugierig auf die Welt ist«, sagte er und führte Jamie zu einer zweiten Werkbank mit flachen Plastikschalen. Zwei von ihnen waren bis zur Hälfte mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die übrigen vier enthielten eine dicke weiße Lösung.
    »Das hier ist Schwefelsäure«, sagte der Chemiker und deutete auf die klare Flüssigkeit. »Darin wird das Heroin aufgelöst. Dann fügen wir Methanol hinzu, schließlich Ether, und heraus kommt das hier.«
    Er deutete auf die Schalen mit der weißen Lösung.
    »Das lassen wir stehen, bis es anfängt zu kristallisieren, dann fügen wir weiteren Ether hinzu sowie … eine letzte Zutat … und lassen es wieder stehen, bis es fest geworden ist. Das Ergebnis ist Bliss, mit einer Reinheit von etwa fünfundsiebzig Prozent.«
    »Was ist das für eine letzte Zutat?«, fragte Jamie.
    Der Vampir lächelte und führte Jamie zu einer dritten Werkbank mit sieben großen Plastikbehältern, die mit einer dunkelroten Flüssigkeit gefüllt waren. »Das hier ist es, was Bliss zu dem macht, was es ist«, sagte er mit offensichtlichem Stolz.
    »Blut?«, fragte Jamie.
    »Ganz recht«, antwortete der Chemiker. »Menschliches Blut. Wir mischen es unter das Heroin, bevor es fest wird. Sieben unterschiedliche Typen für sieben unterschiedliche Drogen. A, AB, B

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