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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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stattdessen waren sie keinen Schritt weiter als vor ihrem Besuch bei dem Chemiker. Jamie hatte nicht eine Sekunde geglaubt, dass Alexandru seine Mutter außer Landes geschafft haben könnte, nicht nach der Botschaft, die er dem Toten in die Brust geschnitten hatte. Also war diese Information nutzlos, damit hatte Frankenstein recht gehabt. Doch es ging darum, was als Nächstes gekommen wäre – und Jamie war sicher, dass der Chemiker weitergeredet und ihm irgendwie geholfen hätte. Weil er davon überzeugt war, dass der Vampir zumindest in einer Hinsicht die Wahrheit gesagt hatte: Niemand außer ihm war bereit, Alexandrus Rache zu riskieren, weil er ihnen geholfen hatte.
    Dann wurde ihm bewusst, dass er sich irrte.
    Es gab jemanden.
    Er stieß sich vom Boden hoch, ohne auf die Schmerzen zu achten, die von seinem verletzten Hals ausgingen, und rannte geradewegs zwischen den Bäumen hindurch auf die Scheinwerfer zu. Als er auf die Straße hinaustrat, sah er Frankenstein und den Fahrer am Wagen lehnen. Nach dem Ausdruck auf ihren Gesichtern zu urteilen, waren die beiden nicht sonderlich besorgt gewesen.
    »Wieder klar im Kopf, ja?«, fragte Frankenstein beinahe belustigt, und Jamie starrte ihn finster an.
    »Bringen Sie mich zurück zur Basis«, verlangte er. »Ich will noch mal mit ihr reden.«
    Frankensteins Mund wurde schmal. »Mit wem reden?«
    »Sie wissen schon, wen ich meine«, antwortete Jamie, und diesmal grinste er.

22
    Die Stadt, die niemals schläft
Teil II
    New York, USA
31. Dezember 1928
    John Carpenter wurde von einem lauten Klopfen an der Tür aus dem Schlaf gerissen. Er schrak hoch, und seine Hand griff automatisch nach dem Holzpflock auf seinem Nachttisch. Vorsichtig glitt er unter der Bettdecke hervor und tappte leise über den Teppich zur Tür.
    »Wer ist da?«, fragte er.
    »Henry Victor«, rumpelte eine tiefe Stimme von der anderen Seite der Holzpaneele.
    Carpenter legte die Hand mit dem Pflock auf den Rücken und öffnete die Tür genau zwanzig Zentimeter weit – die Länge der stabilen Kette, die er zur Sicherung eingelegt hatte. Draußen im Flur stand Henry Victor und starrte wütend auf Carpenter hinunter. Seine riesige Gestalt stieß fast an die Decke.
    »Sie wissen, wer ich bin.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Ich denke schon«, sagte Carpenter.
    »Wem haben Sie davon erzählt?«
    »Niemandem.«
    »Auch nicht Ihrem Partner, diesem Willis?«
    »Nicht mal ihm.«
    Victor griff in die Tasche seines Mantels und zog einen dicken weißen Umschlag hervor.
    »Dann können Sie mir vielleicht das hier erklären«, sagte er und reichte Carpenter den Umschlag.
    Carpenter nahm ihn und bemerkte dabei, wie riesig die Hand des anderen Mannes war. Er hakte die Kette aus und öffnete die Tür.
    »Kommen Sie rein«, sagte er, indem er sich umdrehte und zu dem kleinen Tisch am Fenster ging, wo er den Umschlag ablegte. Victor betrat den Raum und schloss hinter sich die Tür.
    Carpenter öffnete den Umschlag und zog drei Karten aus dickem Papier hervor. Die ersten beiden waren zwei Einladungen, golden gerahmte Rechtecke aus Karton mit drei Zeilen kunstvoll geschriebenem Text.
    Central Park West Ecke Eighty-Fifth Street
    31. Dezember 1928
    23 Uhr
    Carpenter legte die Einladungen beiseite und wandte sich dem dritten Bogen zu, einer handgeschriebenen Einladung in wunderschöner Schrift.
    Lieber Mr. Frankenstein,
bitte erweisen Sie mir heute Abend die Ehre Ihres Besuchs. Und bitte bringen Sie Ihren neuen britischen Freund mit – er ist im Hotel Chelsea in der Twenty-Third West abgestiegen, für den Fall, dass Sie ihn suchen. Masken sind obligatorisch, Abendgarderobe erwünscht.
Mit freundlichen Grüßen
V
    »Ich habe diesen Namen seit meiner Ankunft in Amerika vor über einem Jahr nicht mehr benutzt«, sagte die Stimme von Frankenstein alias Victor irgendwo über Carpenters Kopf.
    »Kennen Sie jemanden, dessen Name mit einem V anfängt?«, fragte Carpenter.
    »Nein.«
    V für Valentin , dachte Carpenter, und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Der jüngste der drei Brüder, von Dracula persönlich in einen Vampir verwandelt. Könnte er dahinterstecken?
    »Was ist mit Haslett? Jeremiah Haslett?«, fragte Carpenter.
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    Frankenstein holte tief Luft – in Carpenters Ohren klang es, als hätte er Mühe, sein Temperament zu zügeln. »Mr. Carpenter, ich bewahre meine Distanz. Erst recht, wenn es um Vampire geht.«
    Carpenters Kopf ruckte herum. »Was haben Sie

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