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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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gewandt.
    »Danke!«, rief er ihm hinterher, als sich die dröhnenden Schritte des Riesen entfernten. Sobald die Tür am Ende des Gangs ins Schloss gefallen war, legte Larissa das Buch beiseite, sprang vom Bett und kam mit einem strahlenden Lächeln zu Jamie herüber.
    »Ich wusste, dass du wiederkommen würdest«, sagte sie.
    »Das ist kein Freundschaftsbesuch«, entgegnete Jamie scharf.
    Sie senkte den Blick, während er sprach, und ihre Augen weiteten sich, als sie die Bandage an seinem Hals bemerkte.
    »Was ist passiert?«, wollte sie wissen. »Erzähl mir nicht, jemand hat dich gebissen!«
    Die Besorgnis in ihrer Stimme ließ Jamies Herz flattern.
    »Nichts dergleichen«, antwortete er. »Ich habe mir eine Verbrennung zugezogen. Auf einer Mission.«
    »Eine Mission!«, rief sie. »War es einer von diesen supergeheimen Aufträgen? Ich wette, es war einer! Oooh, erzähl mir alles darüber, ja?«
    Jamie errötete verlegen, und Larissa lachte.
    »Bitte entschuldige«, sagte sie. »Du hast einfach zu ernst ausgesehen mit deiner schmutzigen Uniform und dem Verband. Bist du hergekommen, um mir davon zu erzählen?«
    »Ich bin gekommen, um dich nach Alexandru zu fragen«, erwiderte er. »Ich bin hier, weil ich dachte, du bist vielleicht die einzige Person, die willens ist, mir zu helfen.«
    Larissa legte den Kopf auf die Seite und klimperte mit ihren Wimpern.
    »Das ist ja süß«, sagte sie in gespielter Geziertheit. »Bin ich wirklich deine einzige Hoffnung?«
    Jamie wandte sich von ihr ab und stapfte den Gang hinunter, fest entschlossen, nicht davonzurennen.
    »Warte!«, rief sie ihm hinterher, und er blieb stehen. »Bitte. Komm zurück. Ich habe es nicht so gemeint. Es tut mir leid.«
    Schwer atmend stand er im Gang zwischen zwei leeren Zellen. Es war nackte Verlegenheit, die ihn zur Flucht veranlasst hatte. Verlegenheit, weil er das Gefühl hatte, dass sie ihn nicht ernst nahm. Und obwohl er nicht hätte erklären können, warum, war es ihm unendlich wichtig, von ihr ernst genommen zu werden. Er wartete noch einen Moment, bis er sich wieder gefasst hatte, dann kehrte er langsam zu ihrer Zelle zurück.
    Sie lächelte, als er auftauchte, doch er bemerkte ein letztes Flackern von echter Nervosität in ihrem Gesicht, und das freute ihn.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe seit zwei Tagen mit niemandem mehr geredet. Die Wachen sehen mich nicht einmal an.«
    Dann sind sie allesamt Idioten , dachte Jamie und errötete schon wieder.
    Larissa setzte sich im Schneidersitz auf den Boden ihrer Zelle und wartete, bis er sich ebenfalls gesetzt hatte, was ihm unter Schmerzen gelang, indem er den Hals so wenig wie nur irgend möglich bewegte. Dann saßen sie sich gegenüber, nicht mehr als einen Meter auseinander, und zwischen ihnen war nichts außer dem schwach schimmernden UV-Schirm.
    »Sagst du mir, wo Alexandru ist?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht weiß. Ehrlich.«
    »Sagst du mir, wo er sich zuletzt aufgehalten hat?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf, und eine Locke dunkler Haare fiel ihr in die Stirn. Jamie versuchte sie nicht anzusehen; der Drang, ihr die Locke aus der Stirn zu streichen, war beinahe überwältigend.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich dann diese Zelle niemals wieder verlassen werde.«
    »Ich könnte mit ihnen reden …«
    »Nein, so funktioniert das nicht. Ich bringe dich hin, aber ich werde es dir nicht sagen. Ich hoffe, das kannst du verstehen.«
    Jamie senkte den Kopf. Sie hatte recht. Wenn sie sagte, dass sie nichts wusste, würde Seward sie vernichten. Wenn sie ihm erzählte, was sie wusste, würde er sie anschließend ebenfalls vernichten. Ihre einzige Chance bestand darin zuzugeben, dass sie über Informationen verfügte, und sich zu weigern, diese Informationen preiszugeben, in der Hoffnung, dass die andere Seite verzweifelt genug war, um das Spiel nach ihren Regeln zu spielen.
    Er blickte auf. »Dann bist du also nutzlos, richtig?«, sagte er so verächtlich, wie er konnte.
    Sie zuckte zusammen, und für einen winzigen Moment bewies ihm ihr Gesichtsausdruck, dass seine Worte sie getroffen hatten.
    Gut. Sehr gut.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich dir nicht helfen will«, sagte sie und klang zum ersten Mal wie das junge Mädchen, das sie vor ihrer Verwandlung zum Vampir gewesen sein musste. »Ich verrate dir nur nicht, wo ich Alexandru zum letzten Mal gesehen habe. Frag mich irgendwas anderes.«
    »Es gibt nichts anderes, das mich

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