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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Vampir, und das allein reicht, um seine Extermination zu betreiben.«
    Die Menge ringsum fauchte und pulsierte, doch Carpenter spürte keine Angst – ihm war längst klar geworden, dass einzig und allein Valentin über sein Schicksal entscheiden würde und die Menge wütender Vampire es nicht wagte, irgendetwas ohne dessen Erlaubnis zu unternehmen.
    Ihr Gastgeber musterte Carpenter eingehend, bevor er wieder sprach. »Bringt Mr. Haslett zu mir.«
    Von irgendwo aus der Menge ertönte ein empörter Aufschrei, und dann entstand Bewegung, als die dürre Gestalt von Jeremiah Haslett von vier Vampiren ergriffen und durch die übrigen Gäste nach vorn gezerrt wurde. Unter lautem Zischen und Protestieren wurde er vor Valentin auf die Knie gestoßen. Er erhob sich sogleich wieder und klopfte seinen Smoking ab, und in einem Akt, der übermenschliche Willenskraft erfordern musste, tat Frankenstein neben ihm das Gleiche, während sein Blick klarer wurde und sich auf Carpenter richtete. In seinem Gesicht stand ein Ausdruck unerträglicher Scham.
    Alle vier standen nun im Kreis und musterten sich gegenseitig.
    »Was tun?«, sinnierte Valentin.
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, kreischte Haslett. »Was gibt es denn da zu zögern? Töten Sie ihn und diese Missgeburt gleich mit, und dann lassen Sie uns weiterfeiern!«
    »Seien Sie still, Mr. Haslett«, sagte Valentin.
    Haslett errötete vor Zorn, doch er tat wie befohlen.
    »Mr. Carpenter«, fuhr Valentin beinahe fröhlich fort. »Was glauben Sie, sollten wir in dieser höchst misslichen Situation unternehmen?«
    »Lassen Sie uns gehen«, antwortete Carpenter sofort. »Wir machen keine Scherereien, und Sie werden uns nicht wiedersehen.«
    Rings um ihn herum heulten die Vampire höhnisch auf. Valentin lachte nicht mit.
    »Und warum sollte ich das tun?«, fragte er.
    Carpenter atmete tief durch.
    Bitte. Bitte lass es funktionieren.
    Er öffnete seinen Smoking, zog ihn aus und schob den Kummerbund nach unten. Darunter kam ein lederner Gürtel mit drei Reihen hellbrauner Stäbe zum Vorschein. In der Schlaufe neben der Gürtelschnalle steckte ein Messingzünder mit einem Draht, der zu einem Auslöser führte. Der Auslöser ruhte lässig in John Carpenters Hand.
    »Deswegen«, sagte Carpenter. »Das hier ist Sprenggelatine. Genug, um das gesamte Haus zum Einsturz zu bringen, es sei denn, Sie tun, was ich sage.«
    Entsetzte Rufe und lautes Ächzen erklang aus den Reihen der versammelten Vampire. Valentin gab keinen Laut von sich, sondern betrachtete Carpenter mit offener Bewunderung.
    »Bravo, Mr. Carpenter«, sagte er schließlich. »Es geschieht selten, dass man auf einen Mann trifft, der bereit ist, für das, woran er glaubt, zu sterben. Bravo.«
    Er sah zu Haslett, dessen schmales Gesicht vor Angst ganz weiß geworden war, dann zu seinen Gästen und schließlich wieder zu Carpenter.
    »Sie dürfen gehen«, sagte er.
    Wütendes Geheul erhob sich aus der Menge, und Haslett stieß ein protestierendes Jaulen aus. Valentins Augen loderten auf, und er stieg in die Luft. Er schwebte einen halben Meter über dem Boden, sodass jeder im Saal sein bleiches, wunderschönes Gesicht sehen konnte.
    »Schweigt!«, donnerte er. »Ihr werdet tun, was ich sage, oder keiner von euch erlebt die nächste Nacht.«
    Der Raum verstummte, und er sah zu Carpenter hinunter.
    »Sie dürfen gehen«, sagte er. »Ich bin sicher, wir sehen uns wieder, und ich kann sehr geduldig sein.«
    »Was?«, kreischte Haslett. »Er darf gehen? Er ist hergekommen, um mich zu töten!«
    »Das ist richtig«, erwiderte Valentin. »Das ist er. Er ist wegen Ihnen hier und aus keinem anderen Grund.« Er sah die Menge an. »Packt ihn!«, befahl er.
    Haslett öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Worte erstarben in seiner Kehle, als der erste Vampir auf ihm landete. Ein zweiter sprang aus der Menge, dann ein dritter, und er schrie, als er zu Boden gerissen wurde und unter einem Gewirr von Smokings und Ballkleidern verschwand. Widerlich reißende, knackende, berstende Geräusche drangen aus dem wimmelnden Haufen von Leibern, und Hasletts schrille Schreie erreichten eine ohrenbetäubende Lautstärke, während eine dunkelrote Flüssigkeit aus dem Gewimmel heraus und über den Marmorboden rann.
    Übelkeit stieg in Carpenter auf, und er wandte sich ab.
    »Sehen Sie hin!«, brüllte Valentin. »Das ist der Grund, aus dem Sie hier sind, also sehen Sie hin!«
    Carpenter gehorchte.
    Schließlich hörten die Schreie auf, und die

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