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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Füßen erzittern ließ, durch das Gebäude hallte.
    Jamie erstarrte.
    Diese Stimme kannte er; es war die Stimme, von der er im letzten Vierteljahr geglaubt hatte, er werde sie wohl nie mehr hören. Sie war von Schmerz verzerrt, aber trotzdem unverkennbar.
    »Mein Gott«, flüsterte er, »das ist er. Er ist’s wirklich!«
    Er drehte sich entschlossen nach seinem vierköpfigen Team um.
    »Wir tun, was nötig ist«, sagte er. »Ohne Rücksicht auf Verluste. Wir bringen ihn heim. Klar?«
    »Ja, Sir«, sagten die vier wie aus einem Mund.
    »Also gut«, sagte Jamie. Er klappte sein Visier herunter und beobachtete, wie das Team seinem Beispiel folgte. »Los jetzt!«
    Frankenstein brüllte vor Schmerzen, als das Skalpell sich in seinen Magen grub.
    Er hatte Lord Dante nicht das Vergnügen gönnen wollen, ihn schreien zu hören, aber das war nicht durchzuhalten gewesen. Das Publikum quittierte sein Heulen mit einem fast greifbaren freudigen Aufseufzen; die Vampire, deren Gesichter sadistische Lust zu Grimassen verzerrte, starrten wie hypnotisiert zu ihm auf. Einige begannen, ihre Nachbarn verstohlen zu begrapschen; ihre Hände verschwanden unter Gürteln und Kleidersäumen. Ihre fast grenzenlose Verderbtheit widerte ihn an, und als er jetzt aufbrüllte, lag in seiner Stimme ebenso viel Wut und Abscheu wie Schmerz.
    Blut lief ihm in dünnen Rinnsalen über die Brust, wo Lord Dante ihm das Hemd weggeschnitten hatte. Die Berührung des Vampirkönigs auf seiner Haut war sanft, fast beruhigend gewesen, bis er das Skalpell über den grau-grün marmorierten Rumpf nach unten gezogen und ihn vom Brustbein bis zum Nabel aufgeschnitten hatte. Der Stahl zerteilte sein Fleisch wie Butter, und aus dem senkrechten Schnitt quoll sofort reichlich Blut.
    Die Wunde war nicht allzu tief, der Schmerz erträglich, aber Frankenstein wusste, dass dies erst der Anfang war. Lord Dante führte die Klinge rasch nochmals über seine Haut, bis acht waagrechte Schnitte den langen senkrechten kreuzten. So entstand ein regelmäßiges Muster, das sofort stark blutete und Frankenstein dazu brachte, mit den Zähnen zu knirschen.
    Lord Dante sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, als frage er sich, wann sein Gefangener aufhören werde, so zu tun, als leide er keine Schmerzen, aber Frankenstein starrte ihn nur an und biss die Zähne zusammen. Der Vampirkönig nickte leicht, als bewundere er seine Haltung, dann stieß er dem Monster das Skalpell in den Bauch und drehte es hin und her.
    Der von Frankensteins Körpermitte ausgehende Schmerz war heiß und gewaltig, und er schrie auf, das gewaltige Brüllen eines Verdammten.
    Zu spät, dachte er mit wachsender Resignation . Zu spät. Ich werde in diesem Theater, mit dieser Leere in meinem Kopf sterben.
    Aber dann begann sein Körper zu zittern, und er fühlte, wie wilde Freude ihn durchwogte. Schmerzen explodierten in jeder Faser seines Körpers, aber er begrüßte sie und zog die Lippen zu einem knurrenden Grinsen hoch, bei dessen Anblick Lord Dante überrascht die Augen aufriss. Als er spürte, dass er abzugleiten begann, dass die Veränderung ihn endlich zu überwältigen begann, sah er als Letztes, bevor seine Augen gelb wurden und alle Farben zu Schwarz und Weiß verblassten, fünf dunkle Gestalten, die lautlos im Hintergrund des Zuschauerraums erschienen.
    Jamie schlüpfte geräuschlos durch die Tür in der Rückwand des Foyers. Er fand sich in plötzlicher Dunkelheit wieder und trat nach rechts, während seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnten. Die anderen vier folgten ihm und stellten sich so neben ihm auf, dass sie die mit Samt bespannte halbkreisförmige Wand im Rücken hatten.
    Sie standen im rückwärtigen Teil des nur schwach beleuchteten Theaterraums, und Jamies Blick wurde sofort von dem dunkelroten Leuchten angezogen, das von den ungefähr sechzig Sitzen vor der Bühne ausging.
    Vampire, erkannte er . Massenhaft Vampire.
    Dann folgte er ihren Blicken und dachte sofort nicht mehr an die Kreaturen, die das Publikum bildeten.
    In der Bühnenmitte stand Frankensteins Monster an einen dicken Holzpfosten gefesselt. Sein Kopf war zurückgeworfen, die Halssehnen traten deutlich hervor, und er biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu ertragen, der ihm den ohrenbetäubenden Schrei abgenötigt hatte. Dicht vor dem Monster stand eine Gestalt in Schwarz, aber Jamie nahm sie kaum wahr; er war von dem Gesehenen vorübergehend überwältigt.
    Er lebt. Ich wollte mir nicht gestatten, das zu glauben. Aber

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