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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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ermordete, nur weil er zornig war.
    »Du hast recht«, sagte er leise. »Tut mir leid. Ich kann euch nur nicht erklären, wie …« Er machte eine Pause, nahm einen neuen Anlauf. »Ich muss ihn zurückbekommen«, sagte er einfach. »Unbedingt. Helft ihr mir dabei?«
    »Wozu wären wir sonst hier?«, fragte Angela lächelnd.
    Jamie erwiderte ihr Lächeln. »Jack«, sagte er dann, »ich denke, du solltest das Kommando übernehmen. Ich bin zu befangen.«
    »Kommt nicht in Frage«, antwortete Jack sofort. »Dies ist dein Unternehmen, Jamie, und ich habe volles Vertrauen zu dir. Du musst nur ruhiger werden, dich nicht selbst unter Druck setzen. Wir sind schon fast am Ziel.«
    »Was ist mit euch anderen?«, fragte Jamie.
    »Nein, Sir«, sagte Claire. »Wir stehen hinter dir.«
    »Seh ich genau so«, sagte Angela.
    »Ich auch«, sagte Dominique.
    Jamie grinste. »Ich danke euch allen«, sagte er mit etwas heiserer Stimme. »Aufrichtig. Und jetzt wollen wir zusehen, dass wir ihn finden.«
    Frankenstein beobachtete mit morbider Neugier, wie das zu seiner Ermordung geladene Publikum ins Theater der Fraternité de la Nuit strömte.
    Die Schmerzen in seinen Armen und Beinen waren so konstant geworden, dass er sie nicht einmal mehr spürte, was ein denkbar kleiner Segen war. So hatte er den Kopf heben können, als die ersten schwatzenden Stimmen an der Tür im Hintergrund des Zuschauerraums hörbar wurden, und gesehen, wie ein Vampirpaar, beide in eleganter Abendkleidung, durch die Tür herein und zu Sitzen in der zweiten Reihe schwebte. Auf jedem der roten Samtsessel des Theaters stand ein kleines Reservierungskärtchen mit einem schwungvoll geschriebenen Namen. Lord Dante erwartete offenbar ein volles Haus.
    Die beiden Vampire beobachteten ihn scharf und flüsterten miteinander, als sie ihre Plätze einnahmen; ihre Mienen erinnerten an die von Kindern, die im Zoo einem wilden Raubtier gegenüberstehen und nicht recht glauben können, dass es ihnen nicht gefährlich werden kann. Der Gefangene starrte sie seinerseits an, bis ihnen dieses Blickduell zu viel wurde und sie sich wieder miteinander beschäftigten.
    Frankenstein empfand keine Angst mehr. Er war erschöpft und fühlte sich elend, und wenn dies der Augenblick war, in dem er sterben musste, war er bereit, den Tod zu empfangen. Aber er wollte nicht kampflos sterben und hatte noch einen Trumpf im Ärmel, von dem niemand etwas ahnte: Er wusste, worauf sein Körper sich vorbereitete, konnte spüren, wie seine Knochen knackten und hörte sein Fleisch nach Umwandlung schreien.
    Bitte, dachte er. Bitte lass es kommen, bevor er mich zu sehr schwächt.
    Weitere Vampire kamen einzeln oder zu zweit in den Zuschauerraum, hielten Champagnerflöten oder schwere Kristallgläser in ihren bleichen Fingern. Alle waren elegant gekleidet, und alle starrten ihn so überrascht an, als wollten sie ihren Augen nicht trauen. Einige riefen ihm Grußworte zu, und er vermutete, dass dies Männer und Frauen wie Latour waren, mit denen er früher Umgang gehabt hatte – vermutlich in eben diesem Gebäude. Dabei war Frankenstein nicht zum ersten Mal froh darüber, dass er sich nicht an sein früheres Leben erinnern konnte.
    Als alle Plätze besetzt und alle Namenskärtchen weggenommen und als Andenken eingesteckt worden waren, wurde die Saalbeleuchtung plötzlich dunkler, und das Publikum schwieg erwartungsvoll.
    Die Tapetentür zu Lord Dantes Speisezimmer glitt lautlos auf. Das sah Frankenstein, aber die Aufmerksamkeit des Publikums war auf die Bühne und auf ihn konzentriert. Der Vampirkönig schwebte lautlos heraus und die gewölbte Wand entlang nach hinten; als er das Ende des Mittelgangs erreichte, flammte ein Spotlight auf und beleuchtete ihn. Lord Dante trug einen prachtvoll glänzenden schwarzen Smoking, der die aus seiner Brust ragende Klinge fast verbarg. Sein Teint war gesund und rosig, sein volles schwarzes Haar mit Brillantine zurückgekämmt, und sein Gesicht trug einen entzückten Ausdruck, als habe er sein Leben lang auf diesen Augenblick gewartet.
    Das hat er wohl getan, dachte Frankenstein . Jedenfalls fast ein Jahrhundert lang.
    Als Lord Dante lautlos im Mittelgang nach vorn schwebte, brach spontaner Beifall aus. Mehrere Vampirinnen sanken vor ihm auf die Knie, hoben bittend die Arme, um seine Füße zu berühren. Er glitt an ihnen vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen; der Blick seiner glühenden, brennenden hochroten Augen war allein auf Frankenstein fixiert.
    Als

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