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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Jamie drückte ab; in der Eile zielte er etwas zu hoch, aber das machte nichts aus. Der Metallpflock riss dem Vampir glatt den Kopf ab und trug ihn mit sich fort.
    Der kopflose Rumpf, dessen Hände nach dem Hals grapschten, torkelte vorwärts, bevor Jamies Pflock das Ende seines Drahts erreichte und wieder aufgespult wurde. Dabei flog der Kopf weg; als er aufschlug und in die Schatten wegrollte, konnte Jamie noch den empörten Ausdruck auf den Resten seines Gesichts erkennen. Er rannte vorwärts, stieß seinen Metallpflock ins Herz des kopflosen Körpers und kehrte auf seinen Posten zurück.
    Jamie beobachtete, wie Claire und Dominique mit ihren T-Bones zwei Vampire vernichteten, die sie zu umgehen versuchten, und sah, wie Angela ihre Glock 17 auf die Köpfe halb verbrannter Vampire leer schoss. Dann nahm er aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahr und drehte sich halb nach der Bühne um.
    Was er dort sah, ließ ihm fast das Herz stillstehen.
    Großer Gott, nein, dachte er. Jesus, nein. Warum habe ich daran nicht gedacht? Wieso ist mir das nicht eingefallen?
    Auf der Bühne stand der Vampir, der Frankenstein gefoltert hatte, mit dem Rücken zu Jamie unbeweglich da. Hinter ihm, wo Jamies Freund an den Holzpfosten gefesselt gewesen war, maunzte und heulte eine Monstrosität aus dem innersten Kreis der Hölle.
    Frankensteins Gesicht war noch auf dem grauen Körper eines unförmigen, grotesk missgebildeten Wolfs zu erkennen. Seine Läufe traten kräftig gegen den Pfosten, an dem er noch locker hing, und während Jamie zusah, zersplitterte das harte Holz unter seinen Krallen. Der Wolf fiel nach vorn, landete schwer auf drei Pfoten, schüttelte die vierte, bis die letzten Stricke abgefallen waren, und stand dann schwankend auf allen vieren. Jamie sah, wie sein Freund immer weniger menschlich wurde, sah sein Gesicht länger werden, sah den Unterkiefer brechen und in weniger als einer Sekunde neu zusammenwachsen. Dann war Frankenstein ganz verschwunden, und der riesige Wolf, in den er sich verwandelt hatte, hob seinen gewaltigen Schädel und heulte laut.
    Dieses Aufheulen war so gewaltig, so voller jagendem, gehetztem Elend, dass alle Lebewesen in dem kleinen Theater innehielten und sich der Bühne zuwandten. Professionell wie immer nutzte Angela Darcy diese Gelegenheit, um die Situation zu überblicken.
    »Vierzehn Vamps leben noch, Jamie«, meldete sie.
    »Wir haben ein größeres Problem«, antwortete er wie unter Schock stehend mit leiser Stimme. »Ein viel, viel größeres.«
    »Warum haben wir das nicht vorausgesehen?«, fragte Jack Williams. »Warum hat der Nachrichtendienst uns nicht davor gewarnt?«
    »Für eine nachrichtendienstliche Analyse war keine Zeit«, wehrte Jamie ab. »Wir hatten Befehl, so schnell wie möglich abzufliegen. Ich habe nie gedacht … Ich habe nie …«
    »Was machen wir jetzt?«, wollte Angela wissen. »Über die Frage, wer das hätte voraussehen müssen, können wir später streiten. Ihn heimzubringen ist nur verdammt viel schwieriger geworden.«
    Der Wolf sah sich mit bebenden Flanken und aus der Riesenschnauze hängender Zunge im Theater um, als versuche er, seine Umgebung zu begreifen. Der gewaltige Schädel schwang langsam nach links, dann nach rechts, wo seine gelben Augen den Vampir entdeckten, der ihn gefoltert hatte. Mit ohrenbetäubend lautem Knurren stürzte er sich zähnefletschend auf ihn.
    Lord Dante warf sich in die Luft steigend zurück, entkam den zuschnappenden Kiefern nur um Haaresbreite.
    Das darf nicht wahr sein, sagte er sich. Das ist nicht fair.
    Der Vampirkönig schoss unter die Kuppel seines Theaters hinauf, während er verzweifelt überlegte, wie die Situation sich vielleicht noch retten ließ. Oder wie er – falls sich das als unmöglich erwies – wenigstens lebend aus dem Gebäude entkommen konnte. Der unter ihm kauernde Wolf heulte wütend zu ihm hinauf, aber Lord Dante wusste, dass er hier vor ihm sicher war. Er beobachtete, wie vier der fünf schwarzen Gestalten sich wieder in Bewegung setzten und systematisch die brennenden Körper seiner Anhänger pfählten.
    Dafür sollt ihr mir büßen, wer immer ihr seid, dachte er. Ihr werdet den Tag bereuen, an dem ihr euch mit Lord Dante, dem Vampirkönig von Paris, angelegt habt.
    Jamie, dem das Herz blutete, als er sah, was aus seinem Freund geworden war, wich vor dem Wolf zurück. Dieser Anblick war fast zu viel für ihn. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte; keines der Szenarien, die ihm auf

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