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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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als Metapher für AIDS, Theorien von Dekonstruktivisten, Theorien von Freudianern und Jungianern und die Theorie eines amerikanischen Professors gelesen, Vampire verkörperten den aufkeimenden Antisemitismus der westlichen Welt.
    Vor allem las er Dracula und bewunderte den Briefstil des Romans, während die Handlung ihn faszinierte; er hielt den Atem an, als van Helsing der armen verlorenen Lucy Westenra einen Pflock ins Herz trieb und Renfields Wahnsinn Hinweise auf den Aufenthaltsort des Grafen gab. Er spürte, wie sein Herz hämmerte, als die Helden Dracula in die Berge Transsilvaniens nachjagten, empfand Triumph, als das böse Ungeheuer einen Stich in sein untotes Herz erhielt, und hatte das Gefühl, einen schrecklichen Verlust zu erleiden, als Quincey Morris sich opferte, um seine Freunde zu retten.
    Er las gefühlte Hunderte von Vampirwebseiten, auf denen Mädchen, die sich Raven oder Bloodwynd nannten, äußerst lustvolle Prosa über blasse, geheimnisvolle, unweigerlich schöne Jünglinge schrieben, die ihnen mit einem einzigen Kuss ihrer weinroten Lippen ewiges Leben schenken konnten.
    Er las Blogs von Leuten, die ernstlich glaubten, Vampire gesehen zu haben, von Leuten, die behaupteten, Blut zu trinken und nichts zu essen, die Menschen und Tieren ihren Willen aufzwingen konnten, und gelegentlich sogar behaupteten, sich in eine Fledermaus oder einen Wolf verwandeln zu können. Diese weckten für kurze Zeit sein Interesse, bis ihm klar wurde, dass so gut wie jeder dieser Blogger verzweifelt einsam oder geistesgestört war, manchmal offenbar ziemlich schwer.
    Matt las Dutzende von Webseiten von Leuten, die Vampire für real hielten und mit solcher Inbrunst und verzweifelter Hoffnung an sie glaubten, dass die Lektüre ihrer Seiten fast schmerzte. Er analysierte unzählige Schilderungen von angeblichen Sichtungen, von Schatten auf Gässchen und Friedhöfen, von Leuten, die nachts kein Spiegelbild in einem Schaufenster zu haben schienen, von sauber kreisförmig angeordneten Bisswunden, von seltsamen Männern und Frauen, die über dem Erdboden zu schweben schienen.
    Er las und las und las, aber er fand nichts, was auch nur entfernt an die Ereignisse im Garten seiner Eltern oder in der Einrichtung erinnerte, in der er einen Monat seines Lebens zugebracht hatte.
    Matt trank das Wasser aus und stellte das Glas aufs Abtropfbrett. Er war physisch erschöpft, aber sein Verstand konnte wie immer nicht aufhören, auf Hochtouren zu arbeiten. Er wusste mit Bestimmtheit, dass es das, was er suchte, was seine eigenen Erlebnisse bestätigen würde, irgendwo dort draußen gab; er musste es nur finden. Er würde zusehen, dass er etwas Schlaf bekam, und morgen früh weitermachen.
    Er ging die Treppe hinauf in sein Zimmer. Der PC-Monitor leuchtete im Dunkel, und Matt wollte ihn eben ausschalten, als sein Blick auf die blinkende Instant Messenger Box in der rechten unteren Ecke fiel. Er klickte sie an, beobachtete, wie sie in der Bildschirmmitte größer wurde, und las den Text.
    Gesendet von:  Anonym
    Um:  2353 GMT
    Betreff:  http://23455.998.0904.3240.comEH87989KMD090
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er drückte rasch auf BEANTWORTEN, aber der unbekannte Absender war nicht mehr online. Als er den Link in der Betreffzeile anklickte, füllte sein Browser den Bildschirm und lud eine weiße Seite mit sieben Zeilen Text und einem grauen Knopf EINGABE daneben. Er las den Text vor Aufregung leicht zitternd.
    ACHTUNG : Haben Sie diese Seite versehentlich aufgerufen, drücken Sie bitte sofort die RÜCKTASTE Ihres Browsers. Sind Sie auf diese Seite verwiesen worden, geben Sie NICHT Ihr Passwort ein. Verlassen Sie sofort diese Seite, geben Sie die URL über ein Programm zur Unterdrückung von IP -Adressen ein und geben Sie danach Ihr Passwort ein.
    Matt war in heller Aufregung.
    Dies war die verheißungsvollste Spur, die sich ihm seit fast zwei Monaten eifriger Suche auftat: eine Seite, die keine versehentlichen Kontakte zuließ und einen aufforderte, sich zu tarnen, bevor man sie besuchte.
    Wozu wollen die, dass man seine IP-Adresse unterdrückt, wenn es nicht um Informationen ginge, deren Weg niemand zurückverfolgen können soll?
    Er schloss das Fenster, dann öffnete er ein neues und gab die URL einer Webseite ein, mit der man im Internet unter einer gefälschten IP-Adresse surfen konnte. Die hatte er in der Vergangenheit benutzt, um Fernsehshows zu sehen, die auf die USA beschränkt waren. Binnen einer Minute war er sicher

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