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Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Titel: Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Stock
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Sie offen mit der Diagnose umgehen. Sie müssen sich dann nicht mehr verstecken. Im Familien- und Freundeskreis ist Offenheit ebenfalls hilfreich. Ihr Umfeld wird die Veränderung sowieso früher oder später bemerken und kann Sie besser unterstützen, wenn Sie sich nicht verstecken. Sollten Sie umgekehrt von Freunden oder Menschen in Ihrem Umfeld im Stich gelassen werden, kann dies auch bedeuten, dass Ihre Bekannten mit der Situation überfordert sind und nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. In diesem Fall können Sie auch nur versuchen aufzuklären. Verschwenden Sie aber darüber hinaus keine Energie, jemandem nachzulaufen. Sie brauchen Ihre Kraft jetzt erst einmal für sich selbst.
    Durch einen offenen Umgang mit Ihrer Erkrankung ermöglichen Sie Ihrem Umfeld, Sie zu unterstützen. Offener Umgang mit dem Thema Depression bedeutet auch, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und die Erkrankung nicht zu verdrängen. Irgendwann müssen Sie sich ihr sowieso stellen.
    Im Abschnitt über Medikamente wurde bereits erwähnt, dass Antidepressiva relativ lange eingenommen werden müssen und dass sie Nebenwirkungen haben können. Eine weitere weitverbreitete Sorge ist, dass die Medikamente evtl. abhängig machen. Viele Patienten nehmen die Antidepressiva daher nur „halbherzig“ ein oder setzen sie frühzeitig wieder ab.
    Auch hier gilt Offenheit. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
    Wenn er nichts von den Nebenwirkungen weiß, kann er die Dosis nicht anpassen. Wenn Sie ein Medikament nicht vertragen und nicht Bescheid sagen, kann Ihr Behandler kein Alternativpräparat heraussuchen. Ein Blick auf die Krankengeschichte kann sagen, ob beim Absetzen eine Rezidivgefahr besteht oder ob Sie „aus dem Gröbsten heraus“ sind. Als Kompromiss können Sie zusammen mit Ihrem Arzt vielleicht zunächst die Dosis des Medikaments reduzieren und schauen, ob Sie es dann vertragen. Neben der Offenheit dem Thema gegenüber benötigen Sie Geduld. Und wenn ein Medikament abgesetzt werden kann, dann nicht abrupt, sondern langsam, also „ausschleichen“.
    Während dem einen Patienten die Therapierfolge extrem langsam erscheinen, erholt sich ein anderer erstaunlich schnell. Vielleicht zu schnell. Hier ist Misstrauen geboten. Natürlich ist jeder Patient anders. Es ist nicht auszuschließen, dass sich einige Patienten tatsächlich schneller wieder erholen, und nicht jede depressive Episode muss mindestens vier Monate bis zu einem halben Jahr dauern (statistisches Mittel). Es soll auch nicht immer mit dem Schreckgespenst des möglichen Rückfalls gedroht werden. Letztendlich muss abgewogen werden, ob die Konflikte und Ursachen der Depression überwiegend gelöst sind und Sie sich auf einem guten Weg dorthin befinden oder obeine „Scheinsicherheit“ besteht. Ihr Gesprächstherapeut kann ihnen am besten sagen, ob Sie alle nötigen Schritte unternommen haben, um gesund zu werden, oder ob Sie in einigen Bereichen noch „betriebsblind“ sind.
    Wenn es Ihnen deutlich besser geht, können Sie in Absprache mit Ihren Behandlern versuchsweise die Medikation reduzieren und auch die Therapiegespräche in größeren Abständen vereinbaren. Holen Sie sich auch eine neutrale Meinung von Ihren Angehörigen und Freunden. Wenn auch Ihr Umfeld eine Stabilisierung feststellt, sind Sie wahrscheinlich wirklich auf dem richtigen Weg.
Was tut man als Angehöriger?
    Wie soll man sich nun als Angehöriger verhalten? Es kann sehr belastend sein, einen depressiven Angehörigen zu haben. Die Kunst besteht darin, einerseits für den Erkrankten da zu sein und ihm Verständnis entgegenzubringen, sich aber andererseits auch selbst zu entlasten. Sie können Ihrem Angehörigen nur helfen, wenn Sie selbst stark sind und für sich sorgen. Dazu gehört es auch, eigenen Interessen und Hobbys nachzugehen, ohne jedes Mal ein schlechtes Gewissen zu haben.
    Geben Sie der Krankheit des Angehörigen einen angemessenen, aber nicht zu viel Raum. Wenn Sie merken, dass es Ihnen zu viel wird und Sie sich überfordert fühlen, nehmen Sie selbst Hilfe in Anspruch, z. B. in Selbsthilfegruppen für Angehörige. Machen Sie sich Ihre Grenzen klar, also wie weit Sie bereit sind mitzugehen. SuchenSie eventuell selbst einen Psychotherapeuten auf, um sich zu entlasten. Tragen sie die Last nicht alleine. Wenn Sie eine große Familie haben, können auch andere Angehörige wie Geschwister, Eltern usw. einmal einspringen. Die Last sollte in einer Familie einigermaßen gleichmäßig verteilt sein und

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