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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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einfach, im Interesse meiner Pflicht gebe ich Ihnen eine letzte Chance, ihn wieder aufzudrücken.«
    Jenks schnaubte skeptisch. »Sherman sagt, dass ich in Napa wegen zwei weiteren Morden angeklagt werden soll. Ist das nicht toll? Wenn Sie mir Ihre Hilfe anbieten wollen, halte ich es für besser, meine Unschuld selbst zu beweisen.«
    »Ich bin nicht hergekommen, um Sie in eine Falle zu locken, Mr. Jenks. Ich bin gekommen, um zu hören, was Ihnen inzwischen eingefallen ist.«
    Leff beugte sich zu Jenks und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er schien Jenks zum Sprechen zu ermutigen.
    Der Gefangene blickte angewidert auf. »Jemand läuft da draußen rum, macht sich so zurecht, dass er aussieht wie ich, und kennt meinen ersten Roman. Diese Person will, dass ich leide. Ist das so schwierig zu kapieren?«
    »Ich würde gern Namen hören«, sagte ich.
    »Greg Marks.«
    »Ihr ehemaliger Agent?«, fragte ich.
    »Er hat das Gefühl, dass ich ihm meine Scheißkarriere verdanke. Ich habe ihn Millionen gekostet. Seit ich von ihm weggegangen bin, hat er keinen nennenswerten Klienten mehr bekommen. Und er neigt zu Gewalttätigkeit. Mark ist Mitglied in einem Club von Schusswaffenliebhabern.«
    »Wie könnte er Ihre Kleidung in die Finger bekommen haben? Oder eine Haarprobe von Ihnen?«
    »Finden Sie das raus. Sie sind die Polizei.«
    »Wusste er, dass Sie an diesem Abend in Cleveland sein würden? Wusste er über Sie und Kathy Kogut Bescheid?«
    »Nick weist lediglich darauf hin, dass es noch andere mögliche Täter geben könnte«, warf Leff ein.
    Ich rutschte auf meinem Stuhl ein Stück vor. »Wer wusste sonst noch von dem Buch?«

    Jenks verzog den Mund. »Es war nichts, mit dem ich herumgeprahlt habe. Mehrere alte Freunde. Meine erste Frau Joanna.«
    »Hat jemand von denen einen Grund, Ihnen die Verbrechen in die Schuhe zu schieben?«
    »Wie Sie wissen, gehörte unsere Scheidung nicht gerade in die Rubrik ›im gegenseitigen Einverständnis‹«, sagte Jenks und seufzte. »Zweifellos hat es eine Zeit gegeben, wo Joanna überglücklich gewesen wäre, mich allein auf einer verlassenen Straße zu sehen, wenn sie mit sechzig Meilen angebraust käme. Aber jetzt ist sie wieder auf die Beine gekommen, mit einem neuen Leben. Sie hat sogar Chessy kennen gelernt … ich glaube nicht. Nein, Joanna ist es nicht. Das können Sie mir glauben.«
    Ich ignorierte die Bemerkung und musterte ihn scharf. »Sie haben gesagt, Ihre Ex-Frau sei in Ihrem Haus gewesen.«
    »Vielleicht ein oder zwei Mal.«
    »Demnach könnte sie Zugang zu gewissen Dingen haben. Vielleicht zum Champagner? Vielleicht zu dem, was in Ihrem Wandschrank war?«
    Jenks schien die Möglichkeit kurz in Betracht zu ziehen. Dann verzog er den Mund zu einem abfälligen Lächeln. »Unmöglich. Nein, es ist nicht Joanna.«
    »Woher wollen Sie das so genau wissen?«
    Er schaute mich an, als äußerte er eine allseits bekannte Tatsache. »Joanna liebt mich. Immer noch . Warum sucht Sie sonst Ihrer Meinung nach die Bekanntschaft mit meiner neuen Frau? Weil sie die Aussicht vermisst? Weil sie keinen Ersatz für das findet, was ich ihr gegeben habe. Wie ich sie geliebt habe. Ohne mich ist sie leer.«
    »Was meinen Sie?«, fuhr er fort. »Dass Joanna Haarproben von mir im Einweckglas aufbewahrt, seit wir geschieden sind?« Er strich sich durch den Bart. Sein Gesicht war etwas weicher geworden. »Jemand hat es auf mich abgesehen, aber es ist nicht Joanna. Sie war nur eine kleine Büromaus, als ich sie kennen gelernt habe. Sie konnte Ralph Lauren nicht von J. C. Penneys
unterscheiden. Ich habe sie Selbstachtung gelehrt. Ich war ganz für sie da, und sie für mich. Sie hat alles für mich geopfert, sogar in zwei Jobs gearbeitet, als ich beschlossen habe, zu schreiben.«
    Es war schwierig, sich Jenks anders als den skrupellosen Dreckskerl vorzustellen, der für diese schrecklichen Verbrechen verantwortlich war. Doch ich ließ nicht locker. »Sie sagten, der Smoking sei ein alter Anzug. Sie haben ihn nicht einmal erkannt. Und die Waffe, Mr. Jenks, die Neun-Millimeter-Schusswaffe? Sie haben behauptet, Sie hätten sie seit Jahren nicht gesehen, dass Sie glaubten, sie sei irgendwo in Ihrem Haus in Montana. Sind Sie sicher, dass das alles nicht schon seit langer Zeit sorgfältig geplant wurde?«
    Ich sah, wie Jenks’ Gesichtsausdruck sich veränderte, als er zu einer möglichen Schlussfolgerung gelangte.
    »Sie haben gesagt, Joanna hätte einen zweiten Job angenommen, als Sie anfingen zu schreiben. Was

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